Geplante Aushubdeponie sorgt Anrainer in Wörgl-Boden

Eine geplante Bodenaushubdeponie der Strabag, die Ausstattung eines öffentlichen Spielplatzes in der Wohnsiedlung oberhalb des Gasthofes Hauserwirt, die Routenführung der Citybuslinie 4 sowie den Standort von Glas- und Altmetallcontainern im „Dörfl“ brachten Anrainer beim Stadtteilgespräch am 20. April 2017 für den Ortsteil Wörgl-Boden zur Sprache.

„Am 10. Mai wird der neue Radweg vom Kraftwerk Bruckhäusl nach Einöden feierlich eröffnet“, leitete Bürgermeisterin Hedi Wechner ihren Bericht über die städtischen Projekte der vergangenen zwei Jahre ein, die u.a. die  Sanierung der Gemeindestraße samt nun durchgehender Gehsteigführung vom Hauserwirt bis nach Wörgl-Boden umfassten. Noch umgesetzt werden Baumaßnahmen zur Wasserableitung vom Pfaffenberg, wobei für das 150.000 Euro teure Projekt heuer 70.000 Euro zur Verfügung stehen.

Nach dem Dank für Radweg- und Straßenbau brachte Thomas Gasteiger, Obmann der Bürgerinitiative LA21 Bruckhäusl aktiv die Sorge der Bruckhäusler hinsichtlich der angekündigten Bodenaushubdeponie der Strabag am Gelände der ehemaligen Edenstrasser Schottergrube vor, die dort bereits ein Bodenaushub-Recycling betreibt: „Geplant ist die Deponierung von einer Million Kubikmeter Bodenaushub im Zeitraum von 20 Jahren auf einer Fläche von 5 bis 6 Hektar. Dieses Areal befindet sich direkt neben einem Wildbach“, so Gasteiger, der auf die Gefahr für die darunterliegende Ortschaft ohne entsprechende Hangsicherung hinwies. 1956 transportierte das Hochwasser des Dornhäuslgrabens eine Mure mit tonnenschweren Gesteinsbrocken bis zum Bahnübergang in Bruckhäusl.

Da die Stadt Parteistellung habe, solle sie Forderungen der Anrainer einbringen. Diese beinhalten eine entsprechende Hangsicherung  und lehnen eine Überhöhung des ursprünglichen Geländes ab. Die täglichen Lkw-Fahrten sollten zeitlich und mengenmäßig limitiert werden und der Deponiebetreiber eine Garantieerklärung abgeben, dass die unterhalb liegenden Trinkwasserquellen auf keinen Fall beeinträchtigt werden, so Gasteiger. „Wir sind eure Vertretung“, erklärte Bürgermeisterin Hedi Wechner und Ortsvorsteher Gemeinderat Georg Breitenlechner kündigte an, dass das Projekt von den Betreibern ausführlich bei der nächsten Ortsausschuss-Sitzung vorgestellt wird.

Dass Eigeninitiative von Anrainern auf öffentlichen Spielplätzen an ihre Grenzen stößt, zeigt der Fall des Kinderspielplatzes im neuen Wohngebiet südlich des Gasthofes Hauserwirt. Der ursprünglich von der GHS-Wohnbaufirma errichtet Spielplatz wurde  von dieser im Vorjahr  ins öffentliche Eigentum der Stadt übergeben. In einem Zustand, der die Anrainer zur Eigeninitiative veranlasste: „Wir haben mit dem Bauhof bei der Spielplatzsanierung zusammengearbeitet, selbst Rasen gemäht, ein Zelt als Beschattung aufgestellt“, schildert Manfred Olipitz die Aktivitäten und ärgert sich, dass trotz Zusage im Vorjahr noch immer keine Sandkiste da ist. Dringend nötig sei auch die Wartung der alten Spielgeräte wie Erneuerung morscher Leitersprossen, wobei die Anrainer den Austausch einer Kinderwippe wollen: „Die jetzt ist zu groß für Kleinkinder“, so Olipitz, der auch anfragte, ob eine Grillstation eingerichtet werden könne.

„Also entweder ein Spielplatz ist privat oder öffentlich“, erklärte Bürgermeisterin Hedi Wechner. In Eigeninitiative Sonnenschutzanlagen zu bauen sei aus Sicherheits- und Haftungsgründen nicht möglich, auch Grillvorrichtungen auf städtischen Kinderspielplätzen sind nicht erlaubt. Die Bürgermeisterin kündigte an, in einem Lokalaugenschein beim Spielplatz die weitere Vorgangsweise zu klären.

Den Ärger im „Dörfl“ beim Hauserwirt über die neben der Citybus-Haltestelle postierten Altglas- und Metallcontainer brachte Stanis Jaworek vor. Für die Recycling-Container solle ein neuer Standort gefunden werden, Lärm und Glassplitter-Verunreinigungen sorgen für Unmut bei den Anrainern. „Dieses Problem beschäftigt uns seit vier Monaten“, erklärte Bürgermeisterin Wechner und kennt die Problematik von anderen Standorten. Die Container wurden absichtlich ins überschaubare Siedlungsgebiet gestellt, um den Mülltourismus aus dem Brixental einzudämmen.

Zur Sprache kam einmal mehr der Wunsch, die Routenführung der Citybus-Linie 4 wieder so wie früher ins Stadtzentrum zu führen. Eine Postbus-Haltestelle beim Pinnersdorf wurde ebenso angeregt wie eine Verbesserung der Einfahrtsituation für die Häuser östlich des Fuchs-Magazins. Eine Änderung der Haltestellen-Situation im Ortsteil Mayrhofen steht ebenso bevor, da das Land Tirol mit der Schließung der bestehenden Stögersiedlung-Haltestelle droht. „Hier ist ein Projekt in Ausarbeitung“, erklärte Ortsvorsteher Georg Breitenlechner.