Den begehrten Titel „Gärtnerei des Jahres“ beim Qualitäts-Wettbewerb der Agrarmarketing Tirol errang heuer das Blumenhaus Walter Gwiggner in Wörgl. Grund für Landeshauptmannstellvertreter und Agrarmarketing-Obmann Josef Geisler, den „Goldenen Spaten“ persönlich im Siegerbetrieb zu überreichen und zur Auszeichnung zu gratulieren.
20 Betriebe stellten sich dem Wettbewerb, bei dem ohne Vorankündigung im Geschäft eingekauft wird. Die anoyme Testperson ist vom Fach und vergibt Punkte. „Gewertet wird etwa Beratung, Wegführung, Freundlichkeit und Sortiment“, erklärt DI Wendelin Juen, Geschäftsführer der Agrarmarketing Tirol. Durch Rückmeldung an die Betriebe gewinnt dabei nicht nur der Punktesieger.
„Tirols Gärtner tragen dazu bei, dass Tirol alle Jahre aufblüht“, stellte Geisler fest und hob die „tolle Leistung der heimischen Familienbetriebe“ hervor, die mit Qualität, Service und Beratung gegen das Billigangebot der Baumärkte und branchenfremder Blumenverkäufer antreten und bestehen.
Das Blumenhaus Walter Gwiggner wurde 1952 in Wörgl gegründet. Im zehnköpfigen Team des Familienbetriebes arbeiten heute zwei Generationen mit – Vater und Sohn Walter, Mutter Elisabeth und Tochter Verena. Der Betrieb bildet Lehrlinge aus und produziert auf rund 4.600 Quadratmetern Anbaufläche am Angerberg den Großteil des verkauften Sortimentes selbst – von Frühlingsblühern über Beet-, Balkon- und Gemüsepflanzen bis zu den Weihnachtssternen. Dabei wird seit zwei Jahren zur Vermeidung von Pflanzenschutzmitteln mit Nützlingen gegen Schädlingsbefall gearbeitet. „Die Gärtnerei im Herzen von Wörgl überzeugt durch überaus freundliche und kompetente Beratung, die Qualität der Pflanzen sowie gute Übersichtlichkeit und angenehmes Ambiente. Das Blumenhaus Gwiggner überzeugte auf ganzer Linie“, erklärte Juen.
Die Qualitäten des Blumenhauses Walter Gwiggner schätzen die Kunden ebenso wie die Produktionsfirmen von TV-Kassenschlagern wie SOKO Kitz oder der erfolgreichsten deutschen Serie, des „Bergdoktors“. Die Wörgler Gärtnerei ist Partnerbetrieb für die gesamte Pflanzenausstattung und bewies dabei schon mehrfach: „Geht nicht gibt es nicht! Wir erfüllen nahezu jedes Anliegen“, erklärt Walter Gwiggner junior. Das reicht von der Motivgestaltung bis zur Bepflanzung des Bauerngartens, von den Balkonblumen bis hin zur Gestaltung von Gräbern, die für den Filmdreh eigens hergerichtet werden. Bekanntschaft machten die Gärtner dabei auch mit den Fans und staunen da über so manche Begebenheit: „Da kommen tatsächlich Gäste, die das Grab von in der Serie gestorbenen Leuten suchen“, wundert sich Walter, der auch schon Bäume mittels Kran aus Deutschland holte, um den Filmset nach einem Sturm wieder instand zu setzen.
Zur Auszeichnung gratulierte auch Christian Jägerbauer, Obmannstellvertreter der Tiroler Gärtner und betonte den Vorteil in Tirol produzierter Pflanzen – sie sind perfekt ans alpine Klima angepasst. Echte Regionalität spart auch Transportkosten und schont damit die Umwelt.
Der in der Stadt gewachsene Betrieb verfügt neben den Produktionsflächen am Angerberg auch über Gewächshäuser an der Brixentalerstraße, wobei nach Hagelereignissen das Glas gegen Folien ausgetauscht wurde. Die Arbeit mit lebenden Organismen erfordert Aufmerksamkeit und Beobachtungsgabe. So stellte Walter Gwiggner senior im Lauf der Jahrzehnte fest, dass die Anbaubedingungen am Angerberg über der Inversionsschicht wesentlich besser als in der Stadt sind. Ihr Wissen geben die Gwiggners an ihre Gärtner- und Floristenlehrlinge weiter, die dabei alles lernen – vom Aussäen bis zum Stecklinge anfertigen bis zur Pflanzenpflege. Derzeit wird übrigens ein Lehrling gesucht.