Interessante hochwertige zeitgenössische Kunst in eine ländliche Gemeinde bringen – das war den „Freunden zeitgenössischer Kunst“ in Kramsach schon bei der Vereinsgründung vor 26 Jahren ein Herzensanliegen. Heuer feiert der rührige Verein, der mittlerweile 140 Mitglieder weit über die Gemeindegrenzen hinaus zählt, das 25jährige Bestehen des Skulpturenparkes in Kramsach/Mariathal.
„Offen für Neues sein, Kunst niederschwellig vermitteln und den Lebensraum mitgestalten – darin waren und sind wir uns alle einig“, bringt der künstlerische Leiter und Kramsacher Bildhauer Mag. Alois Schild die Vereinsphilosophie auf den Punkt. Im vergangenen Vierteljahrhundert beschäftigte sich der Kunstverein auch mit der Aufarbeitung der NS-Zeit und mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Flucht und Asyl. Die Präsentation internationaler KünstlerInnen – viele davon mit Alois Schild aufgrund seiner Teilnahme an internationalen Kunstaktionen und Ausstellungen bekannt – war ebenso wichtig wie das Potential heimischer Kunstschaffender zu zeigen. Kein Elfenbeinturm, sondern eine breite lebensnahe Plattform, auf der Werte wie Toleranz, Menschlichkeit und Solidarität mit Schwächeren auch durch Aktionen wie die Veranstaltung von Benefiz-Konzerten im Flüchtlingsheim St. Gertraudi, mit Lesungen oder dem gemeinsam mit dem Verein für Kultur und Sprachen organisierten Karibu-Fest gelebt werden.
Kunstpräsenz und gesellschaftspolitisches Engagement blieben in Kramsach nicht unbemerkt – das bestätigte bei der Jahreshauptversammlung am 18. Februar 2018 auch Kramsachs Kulturreferentin Vizebgm. Karin Friedrich und dankte für die Kulturarbeit, die der Verein mit sensationell niedrigem Budget (2017 nicht einmal 20.000 Euro) und dafür umso größeren Einsatz seiner Mitglieder leistet.
Das 25jährige Vereinsjubiläum 2017 prägte die Ausstellungsinhalte in der Galerie im Troadkastn in Kramsach Achenrain mit. Im Frühjahr wie im Herbst wurden als Retrospektive jeweils 25 x 25 Werke und damit Positionen aus 25 Jahren gezeigt. Unter dem Motto „Wir unter uns“ stellte die Galerie im Juni das Potential der Kramsacher KünstlerInnen ins Rampenlicht, im Herbst folgten Ausstellungen mit Kunst aus Korea und Frankreich.
„Am 24. März 2018 wird die nächste Austellung `Der Stand der Dinge´ mit Werken österreichischer Bildhauer eröffnet“, begann Schild den Ausblick aufs Programm 2018, das am 27. April ein Konzert mit Latin Oriente im Flüchtlingsheim St. Getraudi, im Mai im Troadkastn eine Schau von Exponaten aus dem Lager des aufgelassenen Hauses der Völker in Schwaz aus Afrika und Asien, im Herbst Ausstellungen mit Werken der Innsbruckerin Heidi Holleis und Bildhauern aus Rumänien umfasst. Höhepunkt wird das Jubiläumsfest zum 25jährigen Bestehen des Skulpturenparkes, bei dem drei neue große Skulpturen aufgestellt werden. Zusammengelegt wird das Fest Ende Juni 2018 mit dem Karibu-Fest: „Wir laden zu einem Picknick im Skulpturenpark und kehren damit zurück zu den Wurzeln. Gekocht wird nicht mehr vom Flüchtlingsheim, sondern jeder soll nach dem Motto Willkommen bei mir zu Hause nationale Spezialitäten mitbringen“, kündigt Brigitte Schild vom Verein Karibu an.
Bei der Neuwahl des Vereinsvorstandes wurde der bisherige einstimmig für weitere zwei Jahre in seinen Funktionen bestätigt: Obmann Martin Seiwald, stellvertretend Karin Friedrich, Kassier Brigitte Schild, stellvertretend Anton Schild, Schriftführer Ilse Geiger, stellvertretend Herbert Luger. Rechnungsprüfer bleiben Stefan Widmann und Waltraud Kostenzer.
Die gesellige Jahreshauptversammlung bildete auch den Rahmen für Ehrungen: Als Dank für die jahrelange tatkräftige Unterstützung seit der Vereinsgründung überreichte Alois Schild die Skulptur „Grenzenlose Einnahmequelle“ an Herbert Luger und Karin Friedrich dankte er mit der Skulptur „Zufallsbekanntschaft“. Obmann Martin Seiwald überreichte Alois Schild eine historische Rarität in Form einer Glaskaraffe als „Dank für 25 Jahre Herzblut beim Einsatz für den Verein und die Gemeinde“.