Kunst verein(t) – was bleibt

Ein Leben ohne Kunst wäre für den Kramsacher Dr. Martin Seiwald, der sich seit 30 Jahren in der Kulturvermittlung und 25 davon als Obmann der Freunde zeitgenössischer Kunst Kramsach-Tirol engagiert, nicht denkbar. Unter dem Motto „Kunst verein(t). Sehen, was bleibt“ zeigt das Kunstforum Troadkastn am Achenrain in Kramsach jetzt zwei Wochen lang Bilder und Objekte, die Martin Seiwald  in seinen eigenen vier Wänden gesammelt hat.

Alois Schild: „Kunst ist rezeptfreier Heilbedarf“

„Martin hat als engagierter Unterstützer der Künstlerinnen und Künstler eine weltoffene, humorvolle Sammlung zusammen getragen. Durch seinen Beruf als praktischer Arzt fand er den Zugang zu vielen Menschen“, erklärte Alois Schild, künstlerischer Leiter des Kunstvereines bei der Vernissage am 2. März 2024 und hob das sehr persönliche Profil der Sammlung hervor, da Martin und Monika Seiwald inmitten der Kunstwerke leben.

Die Ausstellung zeigt etwa die Hälfte seiner Kunstsammlung – unterschiedlichste Kunstwerke, Techniken und Stile. Eines haben aber alle gemeinsam: Dr. Martin Seiwald hat zu jedem Exponat eine persönliche Verbindung und schätzt, dass „alle Werke ihre eigene, tiefgründige Geschichte erzählen“. Kunst betrachten sei für ihn wie lesen.

Die gezeigten Objekte, Bilder und Skulpturen machen Lust, Martin Seiwald beim Ausflug durch die Ausstellung zu begleiten. Da zeigt eine Porträt-Galerie unterschiedlichste Charaktäre und Maltechniken. Im Zentrum thront eine Saliera in Form einer spanischen Galeere, ein Metallschiff von Götz Bury, die Martin Seiwald in dessen Atelier in Wien persönlich abholte und dabei angesichts des kreativen Bury-Universums „so viel lachte wie nie zuvor“. An Ludwig Neuhausers Ölbild Bergwald im Rofan fasziniert Martin Seiwald „das Spiel mit der Wahrnehmung“ und Wilhelm Bernhards Keramiken erzählen jede für sich eine Story. Lois Hechenblaikners „Schneepublikum“ findet sich in Martin Seiwalds Sammlung ebenso wie Steinarbeiten von Stefan Einberger, Metallskulpturen von Alois Schild, Kunst aus Afrika oder Hermann Glettlers Lourdes-Madonnen.

Dass Kunstorte anders, voll von Leben sind, zeigte sich in beeindruckender Weise einmal mehr bei der Ausstellungseröffnung, die buchstäblich gestürmt wurde. Glücklicherweise spielte einmal mehr das Wetter mit, und so wurde bei strahlendem Sonnenschein und lauen Frühlingstemperaturen im Garten gefeiert, kulinarisch verwöhnt von Kunstvereins-Mitgliedern. Die Ausstellung ist bis zum 19. März 2024 täglich außer sonntags von 13-18 Uhr geöffnet.