Luis Harrasser aus Wörgl, der sich im Gemeindewahlkampf nicht politisch engagiert, besuchte am 17. Februar 2022 die Wörgler Gemeinderatsitzung und ersuchte danach um Veröffentlichung eines Leserbriefes, dessen Anliegen hier in gekürzter Version wiedergegeben werden:
„Geld scheint in Wörgl keine Rolle zu spielen, denn wie kann man an dem Projekt Fussgängerzone trotz aller Gegenargumente (Lärm, Umwelt- und Verkehrsbelastung beim Gesundheitszentrum und Altersheim sowie Verlängerung des Weges auf das Dreifache )noch festhalten?
Der Bevölkerung hat man in einer Salamitaktik Kosten von 1,2 Millionen Euro vorgegaukelt ,dann waren es 1,5 Millionen Euro, später hieß es 2 Millionen und letzter Stand dann 2,6 Millionen Euro . Wenn man die Branche kennt, sind es letztendlich dann sicher einiges über 3 Millionen – also fast eine Verdreifachung .
Wenn Sie dies dem Bürger jetzt mitteilen, würden wohl mehr als zwei Drittel dagegen sein. Die Unsinnigkeit, bei diesen Beträgen auf einer nur 200 m langen Zone zu beharren, grenzt an Unverständnis und die einzig sinnhafte Lösung wäre eine verkehrsberuhigte Zone von der Speckbacherstraße bis zum Bahnhof .
Nun zu einigen anderen Baustellen : Meine Lieblingskreuzung ist der Bereich zwischen Wimpissinger Hochhaus und der Fahrschule. Vor ca. 10 Jahren war ich das einzige und erste Mal bei einer Gemeinderatsitzung . Um dieses Eck sind alle ohne Plan gefahren und die Busse mussten permanent reversieren, was laut Straßenverkehrsordnung im Stadtgebiet strengsten verboten ist. Reagiert wurde dann relativ rasch, indem man Bodenmarkierungen anbrachte. Geblieben ist das tägliche Chaos. Denn von den Markierungen ist meist nichts zu sehen. Daher blockiert sich die Kreuzung immer selber .
Wenn Ortsfremde hier aus der Stadt raus möchten, finden sie kaum das „Loch“ bei der Schopperbrücke, denn die ist permanent zugeparkt. Am Eck stehen auf einem für ein Auto ausreichenden Privatparkplatz meist 3, manchmal sogar 4 Firmenfahrzeuge . Habe vor langer Zeit die Stadtpolizei darauf aufmerksam gemacht. Die Antwort war: „ Das fällt nicht unter die Parkraumbewirtschaftung“. Einige Monate später nach neuer Anfrage war die Antwort , „dafür sind wir nicht zuständig“. Ich frage mich wer dann?? Im Umkehrschluss heißt das für mich, dass ich in Wörgl überall straffrei parken kann soweit es nicht in der Parkraumbewirtschaftung oder Privatgrund ist?“
In seinem Schreiben (hier gekürzt wiedergegeben) kritisiert Luis Harasser weiter, dass sich auf der Strecke vom Bahnhof über die drei Kreisverkehre bis zur KR-Pichlerstraße „das Kreisverkehrschleudern“ etabliert habe: „Abwechselnd schleudern nachts Verrückte um einen dieser Kreisel und finden es richtig toll, wie man ihren Gesten und dem vollen Sound entnehmen kann . Ebenso hat sich von der Goglbrücke bis zur Bank Austria eine Beschleunigungsstrecke eingebürgert, wo die Fahrzeuge bis auf 70-80 km/h aufdrehen. Habe dies der Polizei gemeldet mit Bekanntgabe einiger Kennzeichen, leider bekam ich die Antwort, dass sie nichts machen können, außer ich mache eine Privatanzeige. Kurzfristig hat sich das Problem durch eine Baustelle derzeit selbst entschärft . Vielleicht sollte man im Vorfeld schon andenken, beim Wimpissinger Hochhaus eine Geschwindigkeitsanzeige zu installieren.“
Harasser kritisiert „mangelnde Baustellensicherheit“ in der KR-Pichler Straße, zitiert dazu zwei Vorfälle: „Am Freitag entging eine Nachbarin nur knapp einer Katastrophe, als eine Glasscheibe vom Baukran aus über 20 m nur einen halben Meter vor ihr auf dem Gehsteig landete. Die Stadtpolizei fühlte sich dafür nicht zuständig und verwies auf die Bundespolizei, welche auch nicht sonders interessiert war. Erst nach erneuter Intervention hat man sich dann der Sache angenommen… Normalerweise hätte man auf Grund der latenten Gefahr, die vom Kran ausgeht, die Straße und die Baustelle bis zur Behebung sperren müssen, wie mir ein Bausachverständiger mitteilte… In der Nacht ist ein PKW frontal in das nicht gesicherte und unbeleuchtete Absperrgitter gefahren und dort nicht mehr fahrbereit liegen geblieben.
Nachdem fast alle dieser Brennpunkte nahe am Stadtamt sind, wäre es doch möglich, dass sich jemand einmal eine Stunde Zeit nimmt und sich das anschaut. Mit nur einigen Kleinigkeiten könnte man große Wirkung erzielen und braucht dazu nicht Millionen. Mir fehlt einfach, dass man sich kümmert und nicht immer die Antwort bekommt `nicht zuständig´“.