Wer zahlt schafft nicht immer an – ein Beweis dafür ist der neue Stadtplatz am Gradl-Areal. In der öffentlichen Gemeindeversammlung nannte Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner als Fertigstellungstermin den 15. November 2016. Ein Lokalaugenschein am 16. November zeigt anderes – die Pflasterer sind noch eifrig am Werken, der Aufzugsschacht des öffentlichen Tiefgaragen-Zugangs ist leer, der bereits aufgebrachte Festkiesbelag ist noch mit Schutzfolien abgedeckt.
Die Verzögerung der Fertigstellung des rund 900.000 Euro teuren Referenzplatzes samt Rad- und Fußwegverbindungen liegt nicht im Zuständigkeitsbereich der Stadt – diese hat die Platzerstellung der Wohnbaugenossenschaft Frieden übertragen, welche damit ebenso wie bei ihren Wohnbauten Auftraggeber der Baufirmen ist. Zu hoffen bleibt, dass mit Abschluss der Arbeiten die Pannenserie am Gradl-Areal ein Ende hat.
Die Stadt hatte für die Platzgestaltung im Budget 2015 bereits 220.000 Euro verankert, 2016 nochmals 270.000 Euro. Im Mai 2016 war der Gemeinderat mit einer exorbitanten Kostenerhöhung konfrontiert – für die vorgesehene Platzgestaltung bewilligten 15 der 21 Mandatare weitere 408.000 Euro zu den bereits beschlossenen 496.600 Euro, was annährend einer Kostenverdoppelung auf rund 900.000 Euro gleichkommt. Die gesamten Mittel sollen aus den Rücklagen entnommen werden. Als Fertigstellungstermin des neuen Stadtplatzes war bei Vorstellung des Siegerprojektes des Architektenwettbewerbes im März 2015 das Frühjahr 2016 genannt worden.
Weitere Berichte auf vero-online zum Thema:
- März 2015: Vorstellung Siegerprojekt Architektenwettbewerb: https://vero-online.info/page.php?id=3439
- Mai 2016: https://vero-online.info/kosten-fuer-den-neuen-gradl-stadtplatz-fast-verdoppelt/