Für die Tiroler Erstklässlerinnen und Erstklässler hat der Schulalltag gerade wieder begonnen. In über 25 Bildungseinrichtungen gibt es für den neuen Schulweg ein besonderes Angebot: Der Pedibus – der Bus auf Füßen – ist heuer auch erstmals in Wörgl unterwegs.
Für Eltern ist es ein großer Schritt, die Kinder das erste Mal allein in die Schule zu schicken. Die Sorge, dass im Straßenverkehr etwas passieren könnte, ist groß. Mit der Initiative „Pedibus“ von Land Tirol und Klimabündnis Tirol trainieren die Kinder den Schulweg gemeinsam mit einer erwachsenen Begleitperson und werden damit optimal auf den selbstständigen Schulweg vorbereitet.
Der Bus auf Füßen
„Sicher und vergnügt in die Schule“ ist das Motto der Pedibus-Gruppen, die in den kommenden Wochen zu Fuß in ihren Gemeinden und Städten unterwegs sind. Auf einer festgelegten Route „fährt” der Pedibus zur Schule oder zum Kindergarten. Mit ihrem persönlichen Pedibus-Fahrschein können die Kinder bei gekennzeichneten Haltestellen „zusteigen“. Zahlreiche ehrenamtliche Begleitpersonen – meist Eltern oder Großeltern – werden vorab zu SchulwegpolizistInnen ausgebildet und sind mit Warnweste und Signalkelle ausgerüstet.
„Es verkehren mehr Pedibusse als je zuvor in den Tiroler Gemeinden. Entscheidend für den Erfolg des Projekts ist das Engagement der beteiligten Eltern, Lehrpersonen und Gemeindeangestellten“, weiß Andrä Stigger, Geschäftsführer von Klimabündnis Tirol. Die Initiative sei nicht nur gut für die Umwelt und das Klima, sondern auch die Kinder profitieren davon. „Das Schulweg-Training ist gesund und fördert die Konzentration im Unterricht, außerdem haben die Kids Spaß dabei“, so Stigger. Das Klimabündnis Tirol steht den Schulen und Eltern mit einem umfassenden Beratungspaket zur Seite und unterstützt sie bei der konkreten Durchführung des Pedibus.
Ursprünglich als „walking bus“ in Australien gegründet, ist der Pedibus mittlerweile international verbreitet und geht in Tirol heuer bereits in die vierzehnte Runde. Seit 2008 wurden fast 250 Pedibusse in Tiroler Gemeinden und Städten durchgeführt. Bei Schulen ist das Programm meist auf vier bis sechs Wochen begrenzt, danach können die Schülerinnen und Schüler den Schulweg auch ohne Begleitpersonen sicher zurücklegen. Das fördert die Selbstständigkeit der Kinder, entlastet das Eltern-Taxi und die Gemeinschaft profitiert von weniger Verkehr auf den Straßen. Die Verkehrsberuhigung, vor allem im Schulumfeld, reduziert wiederum die Unfallgefahr.
Text: Stefan Speiser/Klimabündnis Tirol