Mit dem Wohnbauprojekt „Urbanes Wohnen am Wörgler Bach“ der „Wealth & Living GmbH“ entsteht auch die 2022 abgerissene Dallnkapelle neu, die künftig dem Wörgler Krippenbauer Johann Seisl ein Denkmal setzt.
Die 1889/90 erbaute alte Dallnkapelle an der Wildschönauer Straße wurde als Lourdeskapelle von Johann Seisl angeregt und geplant, sie stand neben seinem Wohnhaus. Auch die Inneneinrichtung mit Holzstatuen der Madonna und der Heiligen Bernadette gestaltete Seisl selbst. Hans-Peter Gruber von den „Wörgler Krippelern“ hält seit Jahrzehnten das Andenken an den Wörgler Krippenkünstler hoch und ist in die Neugestaltung des Innenraumes von der Stadt eingebunden: „Wenn alles nach Plan läuft, sind die Bauarbeiten im Dezember abgeschlossen.“
Nicht mehr nachgebaut wird die Steingrotte mit der Lourdes-Darstellung. Stattdessen wir die bislang im Wörgler Heimatmuseum aufgestellte Seisl-Krippe im Altarbereich der Kapelle ihr neues Zuhause finden und damit ganzjährig zu besichtigen sein. „Im weiteren Kapellenraum erinnern wir an die Biografie von Johann Seisl. Nur wenige wissen, dass er das Wörgler Stadtwappen entworfen und für seine Verdienste um das Krippenwesen eine hohe päpstliche Auszeichnung erhalten hat“, erklärt Gruber.
Der Wörgler Krippenverein leistet seit seinem Bestehen die Erinnerungsarbeit an Seisl, der im Wörgler Waldfriedhof unter den Kapelle seine letzte Ruhestätte erhielt. Der Krippenverein betreut auch Wörgls Großkrippen. „Heuer erhält die Weihnachtskrippe in der Kirche einen neuen Platz im Seitenschiff auf der Straßenseite. Dort kann sie dann ganzjährig stehen bleiben“, kündigt Hans-Peter Gruber an, der gemeinsam mit seinen Kollegen vom Krippenverein über Jahrzehnte den aufwändigen, beschwerlichen Auf- und Abbau bewerkstelligte. „Dabei kam es laufend zu Beschädigungen, dauernd musste repariert werden“, freut er sich auf die nun gefundene bessere Ganzjahreslösung. Die Krippe wird nur in der Weihnachtszeit zu sehen sein, während des Jahres wird sie abgedeckt.
Eine weitere Großkrippe Seisls kann zur Weihnachtszeit im Parterre des Wörgler Seniorenheimes bewundert werden. An den Krippenkünstler erinnert auch das neu aufgestellte Wörgler Museum im ersten Stock des Kirchenwirtes, wo Seisls imposanter „Werburger“ die Besucher im Eingangsbereich empfängt. Seisl schnitzte den Holzritter 1915 nach Wiener Vorbild für eine Sozialaktion zur Unterstützung von Witwen und Waisen im Ersten Weltkrieg. Mit Nagelaktionen wurden Spenden gesammelt.