Satire-Highlights im Wörgler Fasching

Die Klinge des feinen Humors verstehen Stefan Peschta und Jürgen Chmela-Heiss zu führen – das zeigten die beiden in Wörgl „zuagroasten“ Niederösterreicher heuer einmal mehr mit der fünften Auflage ihres Wörgl-bezogenen satirischen Jahresrückblickes „Lost in Wörgl“ sowie mit der Büttenrede in Reimform am Aschermittwoch  beim Bockbierfest der Sozialinitiative Wörgler für Wörgler, heuer erstmals in der Sailerei.

Mit offenen Augen und Ohren durch die Stadt gehen und dabei allerlei Hoppalas, Schildbürgerstreiche und Skurrilitäten aufspüren und dann so „verbraten“, damit trotz Kritik niemand wirklich beleidigt ist. Und das alles noch jedes Jahr in ein neues Motto verpacken. Nach „märchenhafter Reise“ und „Spieleabend“ belebten Peschta und Chmela-Heiss den Wörgler Fasching heuer mit ihrer „Hitparade“, die vier Mal für volle Häuser im Tagungshaus Wörgl sowie in der Zone Wörgl sorgten.

Während „Erklär-Bär“ Judith Peschta heuer nur in Form von Offline-Zuspielungen mitmischte, komplettierte Nadine Hafner an der Technik das Lost in Wörgl-Team.  Nach musikalischer Eröffnung samt Tanzeinlage präsentierten die beiden Schauspieler, zuhause im Ensemble der Gaststubenbühne Wörgl, eine Hitparade nach der anderen – nach dem Motto „Leute gibt´s de gibt´s net“ wurden leinenlose Hundebesitzer, „Pfandfladeranten“ und Christbaum-Schmuckdiebe durch den Kakao gezogen. Nach bewährten Rubriken wie geschlossen – eröffnet in Wörgl, in der Sito-Bar und Sailerei nicht fehlen durften, sorgte die „Verkehrs-Hitparade“ ebenso für Highlights wie die „Seitenblicke“ oder „Bau-Hitpararde“. Stoff dafür lieferten u.a. die Sanierung der Seislstraße oder die seit Monaten defekte Ampel beim Billa in der Innsbruckerstraße, für die sich offenbar niemand zuständig fühle. „Wir haben da eine These. Das ist ein Langzeitprojekt und wird erst fertig, wenn die Nordtangente fertig ist!“

Platzkonzerte im „Wörgl-Style“ packten die Beiden ebenso in ihre Seitenblicke-Hitparade wie das Frühlingsfest bei 4 Grad C und das „Über die Gassn Fest“, das hingegen wegen der  (Fern-)Wärme abgesagt wurde. Kirchen-, Sport-, Gemeinde- und Street Art-Hitparade komplettierten den satirischen Jahresrückblick, in dem der Musikschul-Neubau natürlich nicht fehlte.

Bockbierfest mit Büttenrede

Hari Hotter hat´s erfunden, die Sozialinitiative Wörgler für Wörgler führt es nun in 9. Folge weiter – das Bockbierfest am Aschermittwoch. Heuer erstmals nicht in der Sito-Bar – sondern in der im Dezember eröffneten „Sailerei“.  Ein Dank gelte den Biersponsoren – heuer die Bürgermeisterin Hedi Wechner und die Sparkasse, betonte Dr. Günther Moschig vom Veranstalter-Team und forderte zum Bierkonsum für den guten Zweck auf. Der Erlös werde wieder an „Licht für Wörgl“ gespendet.

„Wir freuen uns über die Unterstützung“, erklärte Sozialreferent GR Christian Kovacevic und bedankte sich bei der Sozialinitiative, dem Personal der Sailerei und den Bierlieferanten, die die bayerischen Bierspezialitäten wieder in der Oberpfalz abgeholt haben. Fürs besondere Geschmackserlebnis sorgte einmal mehr Hobby-Schmied Andreas Rudolf, der auf Wunsch mit glühendem Stab die Bierspezialitäten „stachelte“, was vor allem dem dunklen Bier eine karamellige Note verleiht.

Während erstmals „Die fidelen Wörgler“ für musikalische Unterhaltung sorgten, lieferten Stefan Peschta und Jürgen Chmela-Heiss mit ihrer Büttenrede Stoff für die Lachmuskeln. Dabei kamen Ibiza, die Polit-Karriere der Wörgler Ex-Nationalräte, klemmende Tore beim neuen Feuerwehrhaus oder Akustik-Probleme in der neuen Musikschule aufs Tablett. Und um zum Spendenerlös des Bockbierfestes auch noch ihr Scherflein beizutragen, versteigerten die Beiden eine Motörhead-CD unter den Gästen, in deren Reihen sich auch zahlreiche Gemeindemandatare eingefunden hatten – namentlich Kulturreferentin Mag. Gabi Madersbacher, Andreas Schmidt, Hans-Peter Hager und Richard Götz.

Die Bierspezialitäten werden übrigens in der Sailerei weiter für den guten Zweck verkauft, bis der Vorrat aufgebraucht ist.