„Wenn i mi selbst verreiß´, machen des andere nicht mehr“ – wie es dem Wörgler Künstler Sepp Rangger gelingt, seinen Mitmenschen vom Schmunzeln bis zu Lachfalten gute Laune ins Gesicht zu zaubern, können BesucherInnen des Tagungshauses Wörgl noch bis 12. Juli 2022 im Vortragssaal nachvollziehen – dort hängen an die 30 Karikaturen, mit denen der Musiker und Maler die Corona-Pandemie auf die Schaufel nimmt, sowie einige seiner Landschaftsbilder in Pastellkreide.
Tagungshaus-Mitarbeiterin Barbara Rampl freute sich über den großen Besucheransturm zur Vernissage am 3. Juni 2022, die Sepp Rangger gleich mit einem Live-Konzert kombinierte. Er griff zum Saxophon und Florian Reider am Keyboard in die Tasten – das Resultat des bis auf eine gemeinsame Probe improvisierten musikalischen Ausflugs ins Jazz-Genre begeisterte das Publikum gleichermaßen wie Sepp Ranggers Zeichnungen, bei denen er mit spitzer Feder seine humoristischen Betrachtungen zu Papier bringt. Mehr von seinen Landschaftsbildern, mit denen er zum Chronisten des Wandels in Wörgl wird, gibt´s übrigens in seinem vor rund 10 Jahren erschienen Bildband „Impressionen“.
Während Sepp Rangger in seiner bildnerischen Kunst tief in vor allem Wörgl, aber auch in Tirol, Südtirol und Kärnten wurzelt, ist er in der Musikwelt international unterwegs. Das zeigte er beim Auftritt mit Interpretationen melodiöser Jazz-Standards – von Joe Zawinul bis Keith Jarret. Sonst zu dritt im Naturton-Trio, diesmal mit Florian Reider im Duett. Von ihm stammte auch die Komposition „Right Up My Alley“ – übersetzt so gut wie „genau mein Ding“. Und das ist offenbar auch die musikalische Zusammenarbeit mit Sepp Rangger. Florian Reider, der in Wien Musik studiert und beruflich bei Projekten mitarbeitet, war rund sechs Jahre Mitglied in der von Rangger geleiteten Wörgler Bigband, die als „Kaderschmiede“ des talentierten Wörgler Musiknachwuchses betrachtet werden kann. So verwundert es auch nicht, dass etliche musikalische Wegbegleiter die Gelegenheit bei der Vernissage ergriffen, beim Live-Konzert dabei zu sein.
Sepp Rangger wurde 1948 in Brandenberg geboren und widmet sich als Autodidakt seit seiner Pensionierung als Musikschullehrer 2010 vermehrt der bildnerischen Kunst.