Die Firma Mineral Abbau GmbH plant eine Erweiterung des Steinbruches in Wörgl-Lahntal und stellte das Vorhaben am 9. Juli 2019 dem Wörgler Gemeinderat vor. Mit der Erschließung eines weiteren Abbaugebietes bergwärts Richtung Süden im Ausmaß von 3,7 Hektar will das Unternehmen 2,8 Millionen Kubikmeter Rohstoff in den nächsten 50 Jahren abbauen und dabei die bestehende Methode mit Verwendung eines Sturzschachtes anwenden.
Das neue Abbaugebiet liegt inmitten von Wald in einer Seehöhe von 680 bis 830 Metern und grenzt südlich an den bestehenden Wanderweg, der nicht beeinträchtigt werden soll. „Zur Aufschließung wird ein 1,2 Kilometer langes Rampensystem errichtet“, teilte der Planer DI Markus Ramler mit. Die Bauzeit beträgt zweieinhalb Jahre und wird parallel zum laufenden Abbau erfolgen. Der Abbau der Erweiterungsfläche wird dann von oben nach unten über die komplette Ost-West-Länge in zehn Meter mächtigen Scheiben mit einer Etagenhöhe von 10 Metern erfolgen.
Zum Abtransport des Materials wird ein 55 Grad geneigter Sturzschacht mit einem Durchmesser von 2,5 Metern und einer Länge von 290 Metern verwendet. „Der Schacht wird mit dem Alimak-Aufbruchverfahren ausschließlich im Untertage-Bau angefertigt und mündet in einen Stollen“, so Ramler. Der Sturzschacht, der ebenfalls parallel zum laufenden Steinbruchbetrieb errichtet werden soll, befindet sich im Zentrum des Steinbruches. Das Abraum-Material wird nach der Sprengung von einem Muldenkipper zum Sturzschacht transportiert. Die Breite der Erweiterungsfläche betrage maximal 300 Meter. Das Gestein wird mit Förderbändern aus dem Stollen direkt zur Aufbereitungsanlage im Steinbruch verfrachtet, zusätzliche Lkw-Fahrten seien nicht notwendig.
„Durch die Erweiterung gibt es keine Änderung der jährlichen Abbauleistung oder des Verkehrsaufkommens. Der Maschineneinsatz bleibt gleich, auch die Lärm- und Staubbelastung“, so Ramler. Der bestehende Schacht ist seit 10 Jahren in Betrieb. Da bisher keinerlei Wasserzutritt erfolgte, geht man auch oberhalb des Geländes von den gleichen Voraussetzungen aus. Die abgebauten Etagen werden wieder aufgeforstet. Nach Auskunft des Landes Tirol sei für die Umsetzung des Erweiterungsvorhabens keine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich.
Nach der Erstpräsentation des Vorhabens konnten die Gemeinderäte Fragen stellen, die u.a. den südlich gelegenen Wanderweg betrafen: „Wenn gesprengt wird, wie lange wird der Weg da gesperrt?“ wollte GR Michael Riedhart wissen. „Nur für die Dauer der Sprengung, das sind rund 10 Minuten. Die Sperre erfolgt durch Streckenposten“, so Ramler. „Wie oft wird gesprengt? Wieviele Mitarbeiter sind jetzt beschäftigt?“ wollte GR Andreas Schmidt wissen. „Gesprengt wird alle zwei bis drei Tage. Dauerhaft beschäftigt sind 6 Personen, bei der Schachterrichtung wird ein Fremdunternehmen beauftragt, das zwei Personen hier beschäftigt“, so Ramler. Vizebgm. Hubert Aufschnaiter wollte wissen, ob es zu einer Änderung der Betriebszeiten komme, was verneint wurde.
Die Frage nach dem bestehenden Verkehrsaufkommen von GR Mag. Gabi Madersbacher beantwortete Ramler mit 20 bis 30 LKW-Fuhren täglich und GR Dr. Andreas Taxacher wollte wissen, wieviele Kubikmeter bisher schon abgebaut wurden. Während der 20 Jahre Steinbruchbetrieb seien das rund 1,5 Millionen Kubikmeter gewesen. Bgm. Hedi Wechner stellte bei der Frage nach weiteren Visualisierungen fest, dass „das heute die erste Präsentation des Vorhabens war und sich der Gemeinderat damit weiterhin befassen wird.“