Die Tirolkarte wurde durch das Rettungsdienstgesetz von 2009 vollkommen neu gezeichnet – daran erinnerten LH Günther Platter und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg beim „Tag der Rettung“ am Freitag, 9. Februar 2018, im Tiroler Landhaus: „Die früheren Organisations-, Gemeinde- und Bezirksgrenzen sind zugunsten einer tirolweit einheitlichen Versorgung gefallen. Mit dem von Rotem Kreuz, Samariterbund, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hospitaldienst und Österreichischem Rettungsdienst neu organisierten Rettungsdienst haben sich für die Patientinnen und Patienten seit 2011 Verbesserungen ergeben.“ Dazu habe unter anderem die Übertragung der landesweiten Alarmierung auf die Leitstelle Tirol beigetragen. Außerdem bewähre sich das unabhängige Qualitätsmanagement bestens, dass mit der Einsetzung des Ärztlichen Leiters Rettungsdienst eingeführt wurde. „Ohne den tagtäglichen Einsatz der ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungseinrichtungen und -organisationen sowie der zahlreichen Notärztinnen und Notärzte wäre dieser hohe Standard nicht aufrechtzuerhalten. Ihnen gilt mein ganz besonderer Dank“, streicht LR Tilg die Bedeutung der Arbeit der im Rettungsdienst Tätigen heraus.
„Schneller, professioneller und transparenter laufen seither die jährlich über 300.000 Einsatze für Notfälle und Krankentransporte ab. Der Rettungsdienst ist in sieben von zehn Fällen innerhalb von zehn Minuten vor Ort. Das sind Eintreffzeiten, die ansonsten nur in Großstädten und dichtbesiedelten Ballungsräumen möglich sind“, fasst LH Platter die Kennzahlen des Rettungsdienstes in Tirol zusammen. „Unterstützend zur hohen Notfallkompetenz wird das Rettungsdienstpersonal konsequent für den Einsatz neuer Techniken und Medikamente fortgebildet“, ergänzt LR Tilg.
Preis für Tiroler Modell der PatientInnenübergabe
Jährlich werden rund 60.000 Einlieferungen in Tirols Krankenhäuser verzeichnet, die mit Rettung, aber ohne Notarzt durchgeführt werden. Durch das Tiroler Modell „ABS“ (Aufnahmeinformationen,Begleitinformationen, Sozialanamnese) wurde die Übergabe zwischen präklinischer Notfallversorgung und der Versorgung im Krankenhaus neu definiert. „Der Rettungsdienst Tirol hat damit einen neuen Standard für die PatientInnenübergabe in Österreich geschaffen. Dieses Tiroler Projekt wurde bundesweit in die RettungssanitäterInnen-Ausbildung aufgenommen und mit dem Austrian Patient Safety Award ausgezeichnet“, so LH Platter.
Auch Preis für noch sicherere Tiroler Intubation
Bei der Assistenz zur Intubation in die Luftröhre muss das Rettungspersonal bis zu 14 Geräte und Materialien vorbereiten. Diese müssen sicher, schnell und in der richtigen Reihenfolge gereicht werden. Nach Möglichkeit sind sie zudem auf der richtigen PatientInnenseite zu positionieren. Selbst erfahrenen RettungsdienstmitarbeiterInnen kann dabei ein Fehler unterlaufen. „Um dieses Risiko zu minimieren, wurde vom Rettungsdienst Tirol eine eigene Geräteunterlage entwickelt, die mit dem Oldenburger Preis für Qualität im Rettungsdienst ausgezeichnet wurde“, berichtet LR Tilg.
Die Einbindung der Flugrettung mit sieben Betreibern in den Rettungsdienst sieht LR Tilg als weiteren Erfolg, überhaupt die in Tirol in der Luft und auf dem Boden bestens funktionierende notärztliche Versorgung: „Über 20.000 Einsätze jährlich, 3.000 davon mit dem Hubschrauber, weisen eine notärztliche Indikation auf.“ Sieben Krankenhäuser, zwei Ordinationsgemeinschaften und zehn organisierte Bereitschaften niedergelassener ÄrztInnen gewährleisten in Tirol Sicherheit im medizinischen Notfall.
Text: Land Tirol/ Mag. Alexandra Sidon