Theater unterLand zeigt: „Fremd daheim. Daheim fremd.“

Bretter, die die Welt bedeuten – so nannte Friedrich Schiller die Bühne des Theaters. Eine neue Welt bedeutet das Theater für eine Gruppe junger AsylwerberInnen, mit denen Mag. Irene Turin mit ihrem „Theater unterLand“ ein ambitioniertes Projekt umsetzt: „Fremd daheim. Daheim fremd.“  lautet der Titel des Stückes, dessen Inhalt gemeinsam mit den jungen DarstellerInnen erarbeitet wurde. Gespielt wird beim Kinder- und Jugendtheaterfestival in Innsbruck sowie am 21., 22. und 23. Juni 2017 jeweils um 20 Uhr im Komma Wörgl.

„Das ist die spannendste und interessanteste Arbeit, die ich je gemacht habe“, erklärt Mag. Irene Turin, die als Mitbegründerin der Gaststubenbühne Wörgl, beim BRG-Schultheater Wörgl sowie mit ihrer Theaterschiene „Theater unterLand“ bereits vielfach Regie geführt und Produktionen auf die Beine gestellt hat. Seit Herbst 2016 erarbeitet sie mit  jungen Asylwerbern aus der Region im Alter von 10 bis 25 Jahren, die vorwiegend aus Afghanistan kommen, den Inhalt des Stückes. „Sie leben zwischen den Welten, müssen sich zwischen alten und neuen Strukturen zurechtfinden. Die Szenen bringen ihren Alltag auf die Bühne. Das passiert auf witzige, parodistische Art, gespielt wird auf Deutsch“, kündigt Turin an, die für Konzept und Regie verantwortlich zeichnet. „Dabei gibt es genug Potential für Ironisches, Skurriles, Heiteres und Besinnliches.“

„Sieben junge Menschen aus Afghanistan sind der harte Kern dieser Produktion und arbeiten seit Februar auf die Aufführungen hin.  Ihre Begeisterung für das Theaterspielen hat sich auch auf andere übertragen und jetzt stehen 10 bis 12 Darsteller auf der Bühne und geben Einblick in das, was sie beschäftigt – das Land, aus dem sie kommen und das Land, in dem sie jetzt leben“, berichtet Irene Turin und freut sich darüber, dass bei der Produktion auch Darstellerinnen der Stadtbühne Wörgl mitmachen.

„Die Szenen, die gespielt werden, sind Endprodukt von Pantomime, Improvisation und viel Blödelei. Sie handeln davon, wie wichtig den jungen Menschen Bildung ist, zeigen Diskrepanzen, erzählen von Männern und Frauen, von Liebe und Heimatlosigkeit“, so Turin. Geprobt wird zwei bis viermal pro Woche, wobei die Theaterarbeit über das Stück hinausgeht.  Unterstützung bei der Probenarbeit erhielt Irene Turin von Mag. Laura Hammerle-Stainer, Mitbegründerin der Theaterschule Tirol, mit theaterpädagogischen Übungen, mit denen spielerisch Reaktionsfähigkeit, das aufeinander Reagieren und der Zusammenhalt in der Gruppe gestärkt wird.

Der Kartenvorverkauf für die Aufführungen im Komma Wörgl läuft über das Komma, das InfoEck, Buch und Papier Zangerl sowie per e-mail über theaterunterland(at)gmx.at