Der unerwartete, plötzliche Tod des 62-jährigen, aus Wörgl stammenden Bildhauers und Künstlers Hubert Flörl am 26. Juli 2023 löst tiefe Betroffenheit weit über die Grenzen seiner Wahlheimat Wildschönau hinaus aus. Flörl erlangte mit seinen Arbeiten aus Bronze, Stein und Marmor internationale Bekanntheit.
Betroffen zeigen sich Kulturreferent Landeshauptmann Anton Mattle und LHStv Josef Geisler über das Ableben von Hubert Flörl. „Tirol verliert einen bedeutenden Künstler, dessen Kunstwerke und Talent auch über Tirols Landesgrenzen hinweg bekannt und geschätzt wurden. Mit seinen Werken vorwiegend um das Thema Religion schaffte er es, die Spiritualität und das vielfach ‚nicht bildliches‘ in bildstarke Ausdrucksformen zu transformieren. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen, insbesondere seiner Familie“, heißt es in einer Presseaussendung des Landes Tirol.
Hubert Flörl kam am 29. September 1960 in Wörgl zur Welt. Nach dem Besuch der HTL Innsbruck studierte er bis 1987 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Prof. Ferdinand Welz und Prof. Franz Xaver Ölzant. 1986 erhielt er ein Stipendium für einen sechsmonatigen Studienaufenthalt für Pharaonische Kunst in Kairo. Seit 1987 war Flörl als freischaffender Bildhauer in Wien und Tirol tätig. Er übersiedelte zunächst nach Thierbach und errichtete dann in Oberau auf der „Sunnseitn“ sein Domizil. Mit Christiane lernte er seine Frau fürs Leben kennen und lieben, zog mit ihr zwei Söhne groß.
Hubert Flörl schuf über 45 Großplastiken in Bronze oder Stein, von denen einige auch in Wörgl zu sehen sind – z.B. das Kreuz an der Fassade des M4-Einkaufszentrums. Zu seinen bedeutendsten Arbeiten zählte Hubert Flörl die 9 Skulpturen des Franziskusweges in der Wildschönau, mit denen er den Sonnengesang des Hl. Franz von Assisi thematisiert. Für die Arbeit „Mutter Erde“ aus einem Marmorblock in der Höhe von 5.30 Meter erhielt er den Theodor-Körner-Preis. Flörl wurde weiters mit dem Akademie Förderungspreis ausgezeichnet und war Mitglied im Wiener Künstlerhaus, im Jahr 2014 wurde ihm der Berufstitel Professor verliehen. Eine detaillierte Werkschau findet man auf seinem digitalen Internet-Portal www.hubertfloerl.at.
„Von den USA, Malta und Deutschland über Israel bis hin nach Brüssel waren seine Werke zu bestaunen. Auch im Euregiohaus der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in Brüssel waren die Werke ausgestellt. Das Schaffen von Hubert Flörl wird fehlen. Nicht nur die Religion begeisterte ihn – das von Hubert Flörl aufgegriffene Themenspektrum reichte weit in gesellschaftlich aktuelle und geschichtliche Themen vereint mit Energie, Beweglichkeit und Leichtigkeit. In den nun schweren Stunden sind unsere Gedanken bei den Trauernden“, so Kulturreferent LH Mattle.
Das Rosenkranzbeten findet am Freitag, 4. August 2023 um 18:30 Uhr in der Pfarrkirche Oberau statt, der Seelengottesdienst am Samstag, 5. August 2023 um 10 Uhr ebemfalls in der Pfarrkirche Oberau.