Nach der Covid19-bedingten Sitzungspause tagte der Wörgler Gemeinderat am 28. Mai 2020 im VZ Komma. Dabei wurde u.a. beschlossen, die behördlich vorgeschriebene Stillstandszeit im WAVE für die Sanierung des Wellenbeckens zu nützen.
Mit 15 Ja- und 6 Nein-Stimmen stimmte der Gemeinderat einem Sofortprojekt mit Kosten in Höhe von 500.000 Euro zu. Die Sanierung des bereits abgelassenen Wellenbeckens verursacht aufgrund lärmintensiver Arbeiten einen längeren Stillstand. Wenn die Arbeiten jetzt durchgeführt werden, verkürze das die Stillstandszeit der bevorstehenden Generalsanierung. Der Stadtrat gab am 27. April 2020 bereits 100.000 Euro frei und der TVB Ferienregion Hohe Salve zahlt 50.000 Euro. Den größten Finanzierungsanteil mit 350.000 Euro wird nun die Stadtwerke Wörgl GmbH übernehmen. Dafür soll die nächstfällige Halbjahresrate an die Hypo Tirol verwendet werden, wodurch sich die Kreditlaufzeit vom März 2032 bis September 2032 verlängert. Die Stadt dehnt bis dahin auch ihre Haftungsübernahme aus.
Beim mehrheitlich gefassten Beschluss stimmten FWL und Grüne nicht zu. Vizebgm. Mario Wiechenthaler (FWL) merkte an, dass bereits „im Februar beschlossen wurde, um 250.000 Euro das Wellenbecken provisorisch zu reparieren und ein Gutachten zu erstellen.“ Bgm. Hedi Wechner erklärte, dass das Gutachten aufgrund der Covid19-Reisebeschränkungen verschoben werden muss und deshalb die Wellenbeckensanierung vorgezogen werden soll.
„Wir investieren jetzt 750.000 Euro ins Wave ohne zu wissen, wie es weitergeht“, so Grün-GR Götz. Das Gutachten um 100.000 Euro hätte diesen Ausblick in die Zukunft geben sollen. FWL-GR Carmen Schimanek argumentierte in dieselbe Richtung – solche Investitionen ohne Gutachten seien „nicht gerechtfertigt“. Sie befürwortet auch eine Volksbefragung in Wörgl über die Zukunft des Erlebnisbades: „Das Wave hat schon sehr viel Geld verschlungen und da sollen vorher die Wörgler gefragt werden – denn die Kosten werden auf die Bevölkerung abgewälzt.“
Ob Volksbefragung oder nicht, das Wave sei da, meinte Bgm. Wechner und wies darauf hin, dass die bei den Wörglern beliebtesten Einrichtungen Sportbecken und Freibad die unrentabelsten Einrichtungen seien. „Die Entscheidung über die Zukunft können wir heute nicht fällen. Momentan können wir nur über das Wellenbecken entscheiden, damit der Abgang nicht noch mehr wird“, so die Bürgermeisterin. Für die Nutzung der Stillstandszeit sprach sich auch Vizebgm. Hubert Aufschnaiter aus und Bgm. Wechner ergänzte, dass trotz Sanierungsarbeiten – die bis zum Herbst dauern – das Freibad geöffnet werde. Aufgrund der Abstandsbestimmungen würden sich (auf der Liegewiese) statt 1.200 Gäste 1.000 ausgehen.
„Die Volksbefragung ist nötig, wenn das Gutachten über die Gesamtsanierung da ist“, meldete sich GR Michael Riedhart von der Liste Junge Wörgler zu Wort – dann sei auch diese Grundsatzdiskussion erforderlich.