Am 10. März 2018 weht wieder Tibets Flagge vor dem Wörgler Stadtamt – zur Erinnerung an den Freiheitskampf des Himalaya-Staates. Vor nun schon bald 70 Jahren, im September 1950 war es soweit, dass die chinesische Volksbefreiungsarmee ihre Vorbereitungen abgeschlossen hatte. Eine neue Straße zur tibetischen Grenze am Oberlauf des Jangtsekiang war fertig, und die bestens ausgerüsteten Truppen hatten Monate intensives Training hinter sich. Sie waren bereit für Kämpfe im Hochgebirge, hierbei sollten in raschen Vorstößen Tibets Truppen eingekesselt werden. Am 7. Oktober überquerte die Volksbefreiungsarmee an drei Stellen den Jangtsekiang. Die schwachen tibetischen Truppen wurden völlig überrascht und konnten nur sporadisch Widerstand leisten. Schon am 19. Oktober unterzeichnete Tibet die Kapitulation seiner Truppen.
1959 rebellierten die Tibeter gegen die Besatzung aus China. Mao nutze diesen Aufstand, um das Land endgültig zu unterwerfen. Aber das „Symbol des freien Tibet“ der Dalai Lama entkam, verkleidet gelang ihm eine abenteuerliche Flucht über den Himalaja. Gerade einmal 10 Jahre ist es her, dass in ganz Tibet landesweit spontane Proteste von historischem Ausmaß ausbrachen. Tausende Tibeter setzten sich mutig für ihr Recht auf Selbstbestimmung ein. Wie schon 1959 antwortete die chinesische Regierung mit Gewalt und verschärft sukzessive ihre Repressionen. Heute können sich die Tibeter in ihrem eigenen Land nicht mehr frei bewegen, sind dauernder Überwachung ausgesetzt, werden willkürlich inhaftiert oder gelten plötzlich als „verschwunden“.
Daher ist es ganz besonders jetzt, ein Jahrzehnt nach dem Schicksalsjahr für Tibet, wichtig, am 10. März Solidarität zu zeigen – gemeinsam mit etlichen Städten und Gemeinden in ganz Österreich zeigt auch Wörgl Flagge für Tibet!
Text: Hubert Berger