Das Wörgler Heimatmuseum wurde im November 2019 vom Land Tirol zum „Museum des Monats“ gekürt und wird nun mit dem Beitrag „WUNDER-VOLLES Wörgl“ online auf der Landeswebsite unter https://www.tirol.gv.at/kunst-kultur/kulturportal/museumsportal/museumdesmonats/ von Mag. Tanja Beinstingl inhaltlich vorgestellt. Die reguläre Sommeröffnungszeit endete mit der Langen Nacht der Museen, nicht aber die Vereinsaktivitäten: Am vergangenen Wochenende lud der Wörgler Heimatmuseumsverein zu einer Exkursion nach Brixlegg.
Außerhalb der regulären Sommeröffnungszeiten von Juni bis September öffnete das Tiroler Bergbau- und Hüttenmuseum Brixlegg am Allerseelentag, 2. November 2019 seine Pforten für den Wörgler Heimatmuseumsverein. Dr. Wolfgang Rebitsch führte fachkundig durch die vier Bereiche des Museums, dessen Trägerverein 1986 gegründet wurde und das seit 1991 im ehemaligen Volksschulgebäude am Fuß des Brixlegger Ortsteiles Mehrn untergebracht ist.
Auf 400 Quadratmetern Ausstellungsfläche dokumentiert das Museum prähistorischen Bergbau, die Goldene Zeit des Bergbaues in Tirol um 1500 n.Chr., die Hüttenabteilung gibt einen Einblick in Bergbau in Tirol und Schmelztechnik im Montanwerk heute und wartet im Keller mit einem wahren Schatz für Geologen in Form der zweitgrößten Mineraliensammlung Österreichs auf. Genützt wird auch das Stiegenhaus, in dem Dr. Wolfgang Rebitsch eine Ausstellung über seinen Onkel, den Brixlegger Bergsteiger und Forscher Hias Rebitsch gestaltet hat.
Für Nachschub an Exponaten sorgt die „Bergbau-Aktivgruppe“ des Museums, die weiterhin Fundstücke aus umliegenden Bergbaugebieten sammelt. Damit könnte längst mehr Fläche bestückt werden, was aus Platzgründen aber nicht möglich ist. Im Gebäude sind mit dem Kameradschaftsbund, der Bergwacht, dem Theaterverein und dem Bienenzuchtverein weitere Brixlegger Vereine untergebracht. „Wir haben vieles im Depot“, so Rebitsch, der sich über den jüngsten Museumsbereich im Kellergewölbe freut, in dem ein prähistorischer Schmelzplatz aus Rotholz originalgetreu wieder aufgebaut und die mühevolle Erzgewinnung mit einfachsten Mitteln damals von Archäologen heute nachgestellt und filmisch dokumentiert wurde.
Der Raum Brixlegg war bereits zur Zeit des Pyramidenbaues in Ägypten besiedelt, prähistorische Ausgrabungen am Mehrnstein brachten viele Funde zu Tage. Der Tiroler Bergbau war über Jahrtausende geprägt durch das Schürfen nach Kupfer und Silber, schon vor 3000 Jahren wurde Kupfererz zu Metall verhüttet. Die erste urkundliche Erwähnung der Kupfer-Silberhütte Brixlegg stammt aus dem Jahr 1463. Die wirtschaftliche Entwicklung des Hüttenwerkes Brixlegg, heute bekannt als Montanwerk, war bis ins 20. Jahrhundert eng mit dem Erzabbau in Tiroler verbunden. Mit Nutzung der Elektrizität wurde bereits ab 1885 die erste Raffinations-Elektrolyse errichtet und damit sehr reines Kupfer erzeugt. Weitere Infos zum Tiroler Bergbau- und Hüttenmuseum gibt´s online auf www.tiroler-bergbau.at
- Das Tiroler Bergbau- und Hüttenmuseum in Brixlegg war am 2. November 2019 Ziel einer Exkursion des Wörgler Heimatmuseumsvereines.
- Das Tiroler Bergbau- und Hüttenmuseum ist auf 400 Quadratmetern im ehemaligen Volksschulgebäude untergebracht.
- Dr. Wolfgang Rebitsch war von 2012 bis 2014 Obmann des Trägervereins des Tiroler Bergbau- und Hüttenmuseums in Brixlegg und führte durch die Ausstellung.
- Der prähistorische Teil der Ausstellung birgt viele interessante Funde und Informationen.
- Zum prähistorischen Bergbau im Raum Schwaz-Brixlegg gibt´s auch ein Buch von Brigitte Rieser und Hanspeter Schrattenthaler, erschienen in der Edition Tirol.
- Brixlegg war bereits zur Zeit des Pyramidenbaues besiedelt – in der prähistorischen Ausstellung finden sich zahlreiche Funde, die auch den frühen Bergbau belegen.
- Brixlegg hat im Kupferbergbau jahrtausende alte Tradition.
- Wie wurde zu Zeiten der Bergbaublüte um 1500 bis 1600 n.Chr. gearbeitet? Der diesem Zeitabschnitt gewidmete Ausstellungsteil zeigt Werkzeuge und Arbeitsbedingungen.
- Dr. Wolfgang Rebitsch erläuterte die Werkzeuge und Hilfsmittel der Bergleute, die im Stollen auch liegend arbeiten mussten.
- Die Geschichte der Marktgemeinde Brixlegg ist eng mit dem Bergbau verknüpft.
- Eine Dynamoelektrische Maschine von 1886, die Teil der elektrolytischen Scheideanstalt im Montanwerk Brixlegg war.
- Dokumentiert wird auch die Tiroler Steinölgewinnung, die bis zum heutigen Tag besteht.
- Modell-Nachbau eines Pochwerkes zur Zerkleinerung des Gesteines – dafür wurde Wasserkraft genützt.
- Die Delegation des Wörgler Heimatmuseumsvereines mit Dr. Wolfgang Rebitsch (links), der durchs Tiroler Bergbau- und Hüttenmuseum in Brixlegg führte.
- Experimentelle Archäologie befasste sich mit der Erzherstellung in prähistorischer Zeit – die filmische Dokumentation läuft im Museum auf Bildschirm.