Wie geht´s weiter mit dem Wörgler Stadtfest? Um herumgeisternden Gerüchten ein Ende zu bereiten, lud Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner am 9. Februar 2017 zur Pressekonferenz und stellte mit Stadtmarketing-Geschäftsführerin Mag. Simone Riedl, Vizebgm. Mario Wiechenthaler und Kulturreferentin Mag. Gabi Madersbacher die Neuerungen fürs Stadtfest 2017 vor, das am 8. Juli zum 35. Mal als Fest der Wörgler Vereine in Bahnhofs- und Speckbacherstraße über die Bühne gehen soll.
„Die Steuerungsgruppe hat wacker gearbeitet“, stellte Bgm. Hedi Wechner einleitend fest und betonte, dass deren Vorsitzender Vizebgm. Mario Wiechenthaler langjährige Erfahrung als ehemaliger Stadtfestobmann mitbringt. „Aus haftungsrechtlichen Gründen bleibt die Stadtmarketing GmbH Veranstalter“, teilte Stadtamtsleiterin und interimsmäßige Stadtmarketing-Geschäftsführerin Mag. Simone Riedl mit. Die operative Ausrichtung liege allerdings ausschließlich bei der Steuerungsgruppe.
„Das Stadtfest 2017 wird ein Stadtfest der Quartiere“, erklärte Gabi Madersbacher. Die Neuausrichtung fußt auf Beschlüssen der Steuerungsgruppe, dies bisher drei Mal getagt hat und analog zur Zusammensetzung der gemeinderätlichen Ausschüsse aus stimmberechtigten und beratenden Mitgliedern besteht.
Neuausrichtung 2017: Fokus auf Wörgler Bevölkerung
Mit der Neuausrichtung wolle man alle Altersgruppen ansprechen, wobei das Festareal in Bereiche unterteilt wird. Die Komma Kultur-Bühne und der unterste Teil der Bahnhofstraße widmen sich der Jugendkultur, wobei der Verein Komma Kultur dem Wunsch nach dem Engagement heimischer Bands nachgekommen ist: Ab 16 Uhr sorgen live on stage die „Misantröpics“, Boomerang, Barstool Tune, die Rebel Musig Crew und The Officers für Partystimmung. Vom Citycenter bis zum Stadtplatz sei das „Mittelalter“ angesiedelt, wobei sich hier immer zwei bis vier Stände auf ein gemeinsames Musikprogramm einigen sollen, um „ein Beschallungssammelsurium“ zu vermeiden.
Fest der Quartiere
Neu ist die beruhigte Familien-Unterhaltungs-Zone in der Speckbacherstraße: Die Kronehit-Bühne wird nicht mehr aufgestellt, stattdessen soll auf einem Tanzboden zu elektronisch unverstärkter Tanzmusik aufgetanzt werden. „Etwas verkleinert wird der Kirmes-Bereich mit den Fahrgeschäften in der Oberen Bahnhofstraße“, kündigt Madersbacher an und weist auf das neue Konzept der Volksmusikbühne beim Stadtamt hin. Erstmals sendet nach dem Bieranstich um 14 Uhr nachmittags Radio U1 live vom Stadtfest einen Musikantenhoagascht und präsentiert dazu Volksmusikgruppen auf der Bühne. Die Blasmusik-Platzkonzerte finden zeitversetzt von 17 bis 21 Uhr statt und als Headliner sind abends „Die jungen Paldauer“ engagiert.
Keine Gastro-Betriebe und fahrenden Händler
Mit einem Dank ans alte und neue Stadtmarketing eröffnete Vizebgm. Mario Wiechenthaler sein Statement: „Das Stadtfest soll ein Fest der Wörgler Vereine bleiben, wobei heuer ausschließlich Vereine mit Hauptsitz in Wörgl und Bruckhäusl zugelassen sind. 2017 sind keine Gewerbebetriebe wie fahrende Schmuck- und Bekleidungshändler mehr dabei, auch keine ansässigen Gastronomiebetriebe.“ Einzig einige Süßwarenstandl seien noch vorgesehen, passend zum Volksfestcharakter.
Anmeldefrist für Vereine: 30. April 2017
In den nächsten Tagen werden die Einladungen an die Vereine versandt, die Anmeldefrist läuft bis 30. April 2017. „Die Standmieten bleiben gleich und betragen je nach Standgröße zwischen 180 und 360 Euro. Auch die Eintrittspreise bleiben unverändert, wobei wir heuer erstmals mehrere Vorverkaufsstellen einrichten, bei denen die Karten um einen Euro günstiger erhältlich sind“, so Wiechenthaler. Den finanziellen Ausfall der Gewerbestand-Mieten wolle man einerseits durch weniger Ausgaben bei Beschallungs- und Lichttechnik sowie Bühnengagen und anderseits durch Sponsorenwerbung wettmachen. „Wir werden heuer etwas kleinere Brötchen backen“, so Wiechenthaler. Die Durchführungskosten des Stadtfestes pendelten sich in den vergangenen Jahren zwischen 50.000 und 65.000 Euro ein. Bis auf wenige Ausnahmen wurden diese durch Einnahmen aus Standmieten, Eintritten und Sponsorengeldern gedeckt. 2016 betrugen die Sponsoreinnahmen 11.000 Euro. „Eine Ausfallhaftung durch die Stadt gibt es nicht. Sollten wir heuer mit den Einnahmen nicht auskommen, stehen zur Abdeckung eines eventuellen Minus Rücklagen des ruhend gestellten Stadtfestvereines zur Verfügung“, erklärte Wiechenthaler.
„Das Wichtigste ist, dass das Stadtfest wieder vermehrt von der Wörgler Bevölkerung als ihr Fest angenommen wird“, meint Bgm. Wechner. Man wolle wieder weg vom Sommerfestival-Charakter hin zu einem Stadtfest der Vereine, wobei ein Back tot he Roots allerdings allein schon aufgrund geänderter Vorschriften etwa betreffend Hygiene und Sicherheit nicht möglich sei. Wechner begrüßt, dass heuer die Feuerwehr wieder dafür gewonnen werden konnte, beim Fest den Eintritt zu kassieren. 2016 machte das erstmals eine Security-Firma, was mehrfach zu Beanstandungen geführt hatte, da diese auch rigoros Anrainer abkassierte.
Als Attraktivierung für die Vereine sehen die Stadtfestorganisatoren die heuer erstmals mit Geldpreisen durchgeführte Standprämierung, bei der die drei attraktivsten Stadtfeststände mit 1.000,-, 750,- und 500,- Euro ausgezeichnet werden.