Revierjäger Hans Achrainer aus Kirchbichl staunte nicht schlecht, als er am 14. Februar 2021 die Bilder der Wildkamera, die im Bereich der Jagd Kirchbichl 1 / Gebiet Hirnbach eingerichtet ist, auswertete. War da doch in voller Größe ein Wolf abgelichtet. Das Bild wurde am 13. Februar 2021 um 22:14 Uhr bei einer Außentemperatur von Minus 12 Grad aufgenommen. Pächter dieser Jagd ist der Kirchbichler Helmut Burgstaller. Achrainer fiel in der letzten Zeit schon vereinzelt eine Spur auf, die er aber eher als große Hundespur einordnete. „An eine Wolfsspur dachte ich nie. Etwas Sorge macht mir die Tatsache, dass der Wolf faktisch nur rund 100 Meter von bewohntem Gebiet entfernt aufgenommen wurde“, so Hans Achrainer . Er geht davon aus, dass sich der Wolf bei uns nur auf Durchzug befand und unser Gebiet wieder relativ rasch verlassen hat.
Der Tiroler Tierschutzombudsmann Dr. Martin Janovsky bestätigte in einem Telefonat , dass es sich bei diesem Bild zweifelsfrei um einen Wolf handle. Man könne aber von einem Foto nicht ableiten, ob es sich um ein weibliches oder männliches Tier handelt. „Auch ob dieser Wolf bereits einmal bei uns in Tirol in Erscheinung getreten ist, kann man so nicht nachweisen, dazu bräuchte man schon eine Probe, bei der eine DNA nachzuweisen wäre. So können wir weder sagen von wo der Wolf kommt noch zu welcher Population er gehört. Die letzten Wolfssichtungen bzw. Nachweise in Unterland waren im Juli in der Gegend von Walchsee und im Oktober im Bereich Kirchdorf im Bezirk Kitzbühel, auch sind keine Wolfsrisse gemeldet worden. Wölfe ziehen immer wieder durch Tirol durch, hauptsächlich von Italien in Richtung Bayern. Dass ein Wolf relativ nahe an bewohntem Gebiet vorbeistreift ist nichts außergewöhnliches“, so Janovsky. Die Wildkamera im Wald befindet sich bei einer Wild-Futterstelle.
Text: Wilhelm Maier