Die Traditionspflege zum 1. Mai wurde heuer in Wörgl einmal mehr von zwei politischen Gruppierungen hoch gehalten: Die SPÖ Wörgl richtet seit Jahrzehnten beim Wörgler Volkshaus ihren Maibau auf und lädt am 1. Mai nachmittags zur Maifeier mit Kinderspielfest und zum achten Mal stellte heuer das Team Wörgl im Anger des Kargl-Bauern neben dem Stadtamt in der Bahnhofstraße seinen Maibaum auf, dem ein zünftiger Frühschoppen am 1. Mai folgte. Die Maibaumwachen hatten übrigens hier wie da eine ruhige Nacht.
Keine leichte Angelegenheit war angesichts heftiger Sturmböen am Montag Morgen fürs SPÖ-Team das Fällen des Baumes, den Grattenbauer Johann Oberleitner aus seinem Wald am Fuß der Möslalm oberhalb der Bodensiedlung zur Verfügung stellte. Der erste Baum brach, der zweite Versuch klappte. Früh aufstehen hieß es für Wörgls SPÖ-Stadtparteiobmann und Nationalrat Christian Kovacevic, der bereits um 7 Uhr mit Tom Haberl, Robert Prosch und dem Bauern Hansi Strasser zum Holzfäller-Einsatz im Wald antrat, beim Aufrichten des Baums mittels Kran beim zielgenauen Einpassen, Graderichten und Befestigen mit anpackte und dann noch beim anschließenden Grillfest als Kellner mit den Gästen gern ins Gespräch kam.
Schwierig gestaltete sich dann aufgrund von Baustellen auch der Transport des 26 Meter langen Baumes durchs Siedlungsgebiet bis zum Volkshaus. Die Feuerwehr Bruckhäusl, die aufgrund eines Todesfalles heuer das Maifest abgesagt hat, stellte dafür Transportgerätschaft zur Verfügung. Das Kranz-Binden übernahmen Gemeinderätin Jasmin Oberhauser, Andi Kovacevic und Bea Hauser und bei der Abwicklung von Fest und nächtlicher Maibaumwache konnte die Stadtpartei sich auf viele helfende Hände verlassen. „Sehr zufrieden“ blickt Christian Kovacevic auf die Maifeiern 2018 zurück, freut sich über den zahlreichen Besuch an beiden Tagen und die ruhige Nacht. Zur Sicherung des Baumes wurde im unteren Bereich Drahtgitter angebracht, nachdem vor zwei Jahren nach einem Kettensägen-Angriff der Baum gekürzt werden musste.
Der Wind bereitete auch dem Team Wörgl Sorgenfalten, das beim Aufstellen des Baumes angesichts der sehr beengten Platzverhältnisse zwischen den Hochhäusern immer vor einer besonderen Herausforderung steht. Der 32 Meter hohe Baum wurde heuer von der Kapserbauern-Familie Aufinger gespendet und wurde im Wald oberhalb von Mayrhofen bereits am Tag vor dem Aufstellen gefällt. Beim Aufrichten ging dann alles glatt. Zu kämpfen hatten Dr. Andreas Taxacher und sein Team dann mit einigen technischen Pannen wie der Ausfall von Griller und Gläserspüler, die allesamt gemeistert wurden und die Feierlaune der Gäste keineswegs trübten.
Die Nachtwache war auch beim Team Wörgl „total langweilig“, wie Sebastian Feiersinger mitteilt. Der vorbeugend ausgerollte Feuerwehrschlauch zur Abwehr allfälliger Attacken kam außer einem Test zur Ermittlung der Reichweite nicht zum Einsatz.