Ganz im Zeichen des 50-Jahr-Jubiläums stand der Festakt mit Jahreshauptversammlung der Sepp-Innerkofler Standschützenkompanie Wörgl am 25. September 2021. Corona-Pandemie-bedingt pausierte das Vereinsleben 2020. Um ein kräftiges Lebenszeichen zu setzen, gründete sich nun das „Traditionsforum Wörgl“ als Verbund der Wörgler Traditionsvereine, das am 25. Oktober 2021 nach einem Umzug durch die Stadt am Sportplatz anlässlich von 70 Jahre Stadt Wörgl zur Aufführung des „Großen Österreichischen Zapfenstreiches“ lädt.
Abordnungen der Wörgler Traditionsvereine feierten mit den Schützen und zogen, begleitet von der Stadtmusikkapelle und den Ehrengästen vom Stadtamt zur Festmesse in die Kirche, wo Pfarrprovisor Christian Hauser gemeinsam mit Pater Charles den Festgottesdienst zelebrierte, musikalisch gestaltet von der Stadtmusik. Danach versammelte sich die Festgesellschaft mit den Fahnenabordnungen der teilnehmenden Vereine wie Kameradschaftsbund, Veteranen, Rotes Kreuz, Schützengilde Wörgl und der Gebirgsschützenkompanie Bernau aus Bayern im Kirchhof. Nach Abfeuern der Ehrensalve erfolgte die Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal.
Streng kontrolliert wurde die 3G-Regel bei der anschließenden 50. Jahreshauptversammlung im Gasthof Alte Post, bei der Obmann Mjr. Manfred Schachner einen Rückblick auf die Vereinsgeschichte gab. Die Gründungsversammlung der 13. Kompanie im Bezirk Kufstein tagte am 25. September 1971 beim „Aufinger“, Gottfried Riedmüller führte sie dann bis 1992. Beim ersten Ausrücken mit Fahnen- und Trachtenweihe am 11. Mai 1972 marschierten 42 Schützen, vier Marketenderinnen und 3 Jungschützen auf, Obmann war damals Hans Neuner. Peter Huber löste 1992 Riedmüller als Hauptmann ab, ihm folgte 2002 Herbert „Billy Reiter“ und 2013 Manfred Mohn. Heute zählt die Kompanie 37 aktive Schützen, vier Marketenderinnen und 2 Jungschützen.
Schachner erinnerte an viele Ausrückungen und hob die Partnerschaften mit den Schützenkompanien in Bernau am Chiemsee sowie Sillian und Sexten hervor. Besonders die Forcierung der Jugendarbeit sei wichtig für die Zukunft. „Unser 50-Jahr-Jubiläum werden wir 2022 mit der Ausrichtung des Bataillonsfestes feiern“, kündigte Schachner an, dankte der Stadt für die Unterstützung und der Stadtmusikkapelle für die sehr gute Zusammenarbeit. Das neu gegründete Traditionsforum Wörgl umfasse alle Traditionsvereine und ziele auf eine bessere Vernetzung, wobei sich die Obleute zwei bis dreimal im Jahr treffen werden.
Einblick in die Vereinskasse gab Kassier Stanis Jaworek, der seit 30 Jahren über die Finanzen wacht. Die Pandemie-bedingte Einnahmen-Flaute federte eine Förderung des Bundesministeriums in Höhe von 3.300 Euro zusätzlich zur Wörgler Kultursubvention etwas ab. Allein von Mitgliedsbeiträgen lässt sich das Vereinsleben nicht finanzieren. So freut man sich auf die Teilnahme am heurigen Christkindlmarkt an allen Öffnungstagen nicht nur im Hinblick aufs Sozialleben, sondern auch auf den Kassastand.
Ehrungen
Den Reigen der Ehrungen als Anerkennung für Leistungen im Vereinsleben eröffnete die Nachreichung einer Beförderung an Alex Kirchler als Patrouillenführer. Für 15jährige Mitgliedschaft 2020 wurden Josef Todt und Simone Schachner geehrt, für 40jährige Mitgliedschaft 2020 Toni Altmann. Für 25 Jahre Treue zur Schützenkompanie im heurigen Jahr erhielten Markus Mair und Manuel Maier-Karsai die Speckbachermedaille. Die Andreas-Hofer-Medaille für 50jährige Mitgliedschaft ging an Peter Huber, Herbert Reiter, Rudolf Ellinger und Bataillonskommandant Hermann Egger. Nachgereicht wird die Medaille an zwei weitere, nicht anwesende Gründungsmitglieder, Hannes Federer und Peter Planötscher – letzterer wurde von der Vollversammlung zudem einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt.
Für besondere Verdienste vergibt auch die Schützenkompanie Verdienstmedaillen. Über diese in Silber darf sich Christian Eder freuen – er trat 2003 bei und arbeitet seit 2010 unermüdlich und verlässlich als Zeugwart. Mit Standing Ovations gratulierten die Schützenkollegen schließlich Manfred Schachner zum Goldenen Verdienstzeichen, der sich seit 2010 als Obmann um die organisatorischen Belange der Kompanie zur größten Zufriedenheit seiner Kameraden kümmert und ankündigte, das auch weiter bleiben zu wollen.
Grußworte richteten Bürgermeisterin Hedi Wechner – sie gratulierte den Geehrten und wünschte ein Zurückkehren ins Gemeinschaftsleben – sowie Matthias Wicha, Hauptmann der Bernauer Schützen an die Versammlung. Georg Huber, stellvertretender Viertelkommandant im Unterland, hob die Bedeutung gelebter Tradition unter Einbindung aller Generationen in unserer schnelllebigen Zeit hervor. Bataillonskommandant Hermann Egger gratulierte ebenfalls zum Jubiläum und Oberschützenmeister Alfred Bauhofer bot den Schießstand der Schützengilde Wörgl fürs 50-Jahr-Jubiläumsschießen als Austragungsstätte an. „Z´sammkemma ist wichtig“, meinte Kulturreferentin Mag. Gabi Madersbacher und Wörgls Ehrenbürgerin und Fahnenpatin Maria Steiner dankte den Frauen der Schützen – sie seien eine starke Stütze für die Kompanie.