Leistbare Eigentumswohnungen, Fashionweek oder „urbane Forstmeile“ – für die Gemeinderatswahl am 28. Februar 2016 bewirbt sich mit der „Jungen Wörgler Liste“ eine neue politische Gruppierung mit Anliegen und Ideen, die sich als „bürgerlich gesinnt“ bezeichnet. Die Liste mit Spitzenkandidat Michael Riedhart, Bezirksobmann der Jungen Volkspartei, unterstützt bei der Bürgermeisterwahl den Gemeinschaftskandidaten Dr. Andreas Taxacher.
„Die Mehrheit unserer Kandidaten sind nicht bei der Jungen ÖVP“, erklärte Michael Riedhart anlässlich der Vorstellung von Programm und Liste, die 25 Namen aufweist. Der Sebastian-Kurz-Fan stieg vor sechs Jahren in die Politik ein und fand in Wörgl Gleichgesinnte ohne Parteizugehörigkeit. „Die letzten zwei Jahre beschäftigten wir uns mit politischen Themen, wobei die Kandidaten sich Spezialgebiete aussuchten und diese bearbeiteten“, erklärt Riedhart, der sein Engagement unter das Motto „Mehr Sicherheit“ stellt. Der 27Jährige fordert mehr Polizeipräsenz in Wörgl, Vorgehen gegen organisierte Bettelei, mehr Information über Flüchtlinge in Wörgl und der Neubau des Feuerwehrhauses sei ein „brennendes Thema“.
Auf Platz zwei kandidiert der 27jährige Transportmanager Thomas Embacher, der bereits in der Ausbildungszeit als Flughafen-Taxifahrer Erfahrungen mit dem Verkehr in Wörgl gesammelt hat: „Wörgl braucht die Fertigstellung der Nordtangente, mehr Kreisverkehre, ein intelligentes Ampelsystem, schneller Straßensanierungen, ein Parkleitsystem für die Innenstadt und keine Fußgängerzone in der Bahnhofstraße.“ Als „optischen Schandfleck“ bezeichnet die Junge Wörgler Liste den Stadtamtsvorplatz, der zeitgerecht gestaltet werden sollte.
Die 24jährige Sekretärin Julia Lettenbichler, Listenplatz 3, widmete sich der Wörgler Kultur: „Wörgl braucht einen größeren Veranstaltungssaal und den Neubau der Musikschule.“ Weitere Anliegen sind die Wiedereinführung einer Jungbürgerfeier, längere Öffnungszeiten der Nachtlokale in der Innenstadt, mehr „Restaurant-Kultur“ und ein Verbot kommerzieller Stände beim Stadtfest.
Der Werbetechniker Christian Kinigadner, 24 Jahre alt und in dritter Generation im Familienbetrieb tätig, nahm sich die Wörgler Wirtschaft unter die Lupe, die er zwiespältig sieht. Während einige Wirtschaftszweige wie das Speditionswesen aufblühen, werde dem Handwerk das Leben durch Auflagen schwer gemacht. Kritik übt er am politischen Stil in Wörgl: „Die Gemeinde ist wie ein Betrieb. Anstatt zusammen zu arbeiten wird da gegeneinander gearbeitet. Da braucht es mehr Sachorientierung. Eine Fußballmannschaft kann auch nur gemeinsam gewinnen.“ Kinigadner wünscht sich mehr Jungunternehmerförderung – ein Entgegenkommen bei der Kommunalsteuer – sowie mehr Wertschätzung für die Wirtschaft generell, auch in Form von mehr Kommunikation mit den Unternehmern: „Die Stadt soll für die Unternehmer da sein, und sie nicht als Feindbild aufbauen.“ Konkrete Anliegen sind die Rücknahme der Roten Zone, um eine Weiterentwicklung des Gewerbegebietes zu ermöglichen. Statt Shopping-Night soll eine Fashionweek Wörgl als Einkaufsstadt attraktivieren, ebenso eine Belebung der Bahnhofstraße durch Verhinderung von Leerständen.
„Leistbare Eigentumswohnungen für Jungfamilien fehlen in Wörgl“, diagnostiziert die 33jährige Rechtsanwältin MMag. Christina Widschwenter, Listenplatz 5, und will hier mit Flächenwidmung und Raumplanung, Änderung der Wohnungsvergabe-Richtlinien und Verhandlungen mit den Bauträgern ansetzen. Ein weiteres Anliegen der Quereinsteigerin ist die Bevorzugung heimischer Betriebe bei der Auftragsvergabe.
Der 23jährige Student Daniel Bramböck, selbst Fußballer, befasste sich mit dem Sport in Wörgl und bringt dazu konkrete Vorschläge wie Beibehaltung der WAVE-Eintritts-Stützung für die Wörgler Bevölkerung, einen Tag der Sportvereine zur Nachwuchs-Vereinswerbung oder die Errichtung einer „urbanen Forstmeile“ und zumindest einer ganzjährig benützbaren Laufstrecke, die auch im Winter schneegeräumt wird. „Bei der urbanen Forstmeile sollen qualitativ gute Outdoor-Fitnessgeräte öffentlich in der Stadt aufgestellt werden“, so Bramböck. Die Junge Wörgler Liste stehe zudem für den Erhalt des Tennisclubs Wörgl, der seit 60 Jahren besteht, und seiner Sportstätte beim Badl, um dort in Zukunft auch den ESV-Tennissport unterzubringen.
Weiters kandidieren auf der Liste Patricia Kofler, Manfred Seiwald, Selman Halis, Melanie Bauhofer, Christoph Raubinger, Fabio Hütter, Markus Breitenlechner, Adi Cukle, Verena Feiersinger, Michael Klingler, Nico Fessler, Patrick Steinwender, Fabio Dander, Günther Ladstätter, Nicky Embacher, Markus Hagleitner, Markus Schneck, Peter Seil und Christoph Kecht. Als Wahlziel der Jungen Wörgler Liste, die mit der Bürgerliste Wörgler Volkspartei und dem Team Wörgl – Dr. Andreas Taxacher koppelt, nennt Riedhart drei Mandate.