BEZIEHUNG LEBEN – unter diesem groß geschriebenen Motto steht das Ausstellungs-Projekt der Breitenbacher Künstlerin Brigitte Gmach sowie von neun Schülerinnen des Aufbaulehrganges an der Bundesfachschule für wirtschaftliche Berufe in Wörgl, mit dessen Erlös eine Familie mit einem schwer beeinträchtigten achtjährigen Kind aus dem Bezirk Kufstein unterstützt wird. Zur Vernissage am 17. März 2017 wurden für den guten Zweck auch zwei Bilder der Künstlerin versteigert, die Ausstellung ist noch bis Juni 2017 in der Schule zu sehen.
Auf dem Weg Sein, Teilen, Ankommen, Begegnung, Tanz, Freundschaft – aber auch Flucht, Alleinsein oder Hoffnung sind die Themen, die die Weltenbummlerin, Künstlerin und Literatin Brigitte Gmach für die Ausstellung in der Schule bearbeitet hat. Als sie von den Schülerinnen der Klasse 1AL-B des Aufbaulehrganges für das sozial engagierte Projekt im Rahmen des SOMA-Unterrichtes im Vorjahr angefragt wurde, hatte sie noch ganz andere Pläne – zu Fuß von Spanien nach Breitenbach zu wandern, wo die 1943 in Wien geborene, ausgebildete Lehrerin und Keramikerin seit 1971 mit ihrer Familie wohnt.
Die Qualität der Beziehungen ist dabei der Kernpunkt – gehen wir aufeinander zu oder aneinander vorbei? Begegnen wir uns in Liebe und Akzeptanz oder mit Vorbehalt oder Abneigung? Mit Gleichgültigkeit oder Verständnis? Brigitte Gmachs Arbeiten sind ein Plädoyer fürs Leben – mit allen Sinnen. Das erfahrbar machten die SchülerInnen der Fachschule bei der Vernissage mit Kulinarik und freundlichem Service unter der Leitung von Dipl.Päd. Bettina Bergmann und wurden atmosphärisch dabei vom Musiker Stefan Fritz unterstützt, der die Ausstellungseröffnung musikalisch umrahmte.
Wörgls Kulturreferentin Mag. Gabi Madersbacher dankte den beiden Schülerinnen Sarah Erharter und Patricia Enzian, die das Projekt ins Leben riefen und bei der Durchführung von den Betreuungs-Lehrerinnen Mag. Petronella Rieder und Prof. Mag. Gertrud Stiegler unterstützt wurden. „Brigitte Gmach ist als Künstlerin und Mensch eine Lichtgestalt“, würdigte Madersbacher das langjährige Wirken von Brigitte Gmach, die ihre künstlerische Ausbildung an der Sommerakademie in Innsbruck sowie bei Seminaren in Ungarn, Italien und der Schweiz absolvierte und auf eine rege Ausstellungstätigkeit ebenso zurückblicken kann wie auf Kunstreisen zu den Indianern New Mexicos oder nach Westafrika. Pilgerreisen am Jakobsweg und Lutherweg samt Aufenthalt als Türmerin in Thüringen prägten Gmachs Werk in der jüngsten Vergangenheit.
Brigitte Gmachs literarische Reiseaufzeichnungen füllen mittlerweile Bücher, aus denen die Autorin als Mitglied der Breitenbacher Schreibwerkstatt auch immer wieder öffentlich vorliest. Die Beschäftigung mit Engeln mündete in Ausstellungsprojekten samt DVD. „Brigitte Gmach malt Bilder wie Lichtspuren in der Dunkelheit – innen wie außen – mit Beziehungen im Diesseits und Jenseits, die das Licht der Hoffnung widerspiegeln“, so Madersbacher, die dann auch die „amerikanische“ Versteigerung der beiden von Gmach gespendeten Bilder leitete. Dabei gilt nicht das Meist-Bieterprinzip, sondern die Stoppuhr: Mitmachen geht in kleinen Beträgen von 5 und 10 Euro, den Zuschlag erhält, wer nach Ablauf der Frist als letzter seinen Schein in die Spendenbox einwirft. So war auch eine Portion Glück dabei, dass der Zuschlag schließlich an Mag. Petronella Rieder und Veronika Spielbichler ging. Der Reinerlös des Projektes, für den die Künstlerin auch die Hälfte des Verkaufserlöses ihrer Bilder der Ausstellung „BEZIEHUNG LEBEN“ spendiert, kommt zur Gänze einer Familie mit einem achtjährigem Kind, das an einer schweren Stoffwechsel- Erkrankung leidet, zu Gute.