Seit 22 Jahren ist das Wörgler Veranstaltungszentrum Komma „am Puls der Kultur“ – jetzt stehen Veränderungen an: Einmal im baulichen Bereich, um das Komma barriere- und rauchfrei, mit eigenem Lieferantenzugang und überdachtem Eingangsbereich samt Raucher-Nische auszustatten und andererseits im Gastro-Angebot: Durch ausgedehnte Öffnungszeiten jeweils von mittwochs bis samstags von 16:30 bis 01:00 Uhr und eine dritte Kleinbühne im Café-Bereich soll Wörgls Kulturleben einen neuen Treffpunkt erhalten.
Mehr WörglerInnen ins Komma – dieser Wunsch steht hinter der Neukonzeptionierung des Veranstaltungsbetriebes im 1996 eröffneten Haus, das „nach 20 Jahren Verschleißerscheinungen zeigt – die Zeit für Erneuerung ist gekommen“, wie Bürgermeisterin Hedi Wechner die Präsentation der Umgestaltung beim gemeinsamen Pressegespräch mit Komma-Manager Luggi Ascher, Wirt Werner Wieden, Vizebgm. Mario Wiechenthaler und Technik-Ausschussleiter GR Andreas Schmidt einleitete. Teilweise sind Umbauten notwendig – der Lift würde sonst beim TÜV durchfallen, auch Barrierefreiheit und Nichtraucherschutz sind Themen: „Der Raucher-Glaskobel im Cafébereich kommt weg. Raucher werden künftig nicht mehr im Terrarium gehalten, sondern kommen an die frische Luft“, scherzte Wechner.
Mit bürgermeisterlichem Auftrag befassten sich Vize Mario Wiechenthaler und GR Andreas Schmidt seit gut einem Jahr mit den anstehenden Änderungen, in die auch das Ergebnis einer Publikumsumfrage eingeflossen sind. „Danke ans Komma-Team für die Struktur-Vorschläge und das neue Konzept“, erklärte Wiechenthaler und ging auf Details der baulichen Änderungen ein. Zu denen zählt auch ein neuer Lieferanteneingang auf der Westseite des Gebäudes neben dem Lift, was mehr Platz im Eingangsbereich schafft: „Der Außenbereich wird überdacht. Dazu wurde auch ein Schallschutzgutachten erstellt“, so Wiechenthaler. Mit den Bauarbeiten wird nach dem Stadtfest Mitte Juli gestartet, im September wird der Betrieb wieder eröffnet.
„Wichtig ist auch eine zeitgemäße Innenausstattung“, erklärte GR Schmidt. Die Umbaukosten werden netto bei 100.000 Euro veranschlagt und werden vom Komma-Profitcenter-Betrieb, der Stadt und dem Gastronomiebetrieb aufgebracht.
Komma Stage-Bar soll Treffpunkt für Wörgler Kulturszene werden
Neuerungen stehen auch im Gastrobereich an. „Wir gehen in Richtung Eventgastronomie und werden das Komma-Café in Komma Stagebar umbenennen“, kündigt Komma-Wirt Werner Wieden an. Der Barbetrieb soll dann von Mittwoch bis Samstags auch während Veranstaltungen im Haus für externe Gäste geöffnet sein, wozu die Saaleinlass-Kontrollen nicht mehr beim Eingang, sondern direkt bei den Sälen erfolgen sollen. Geplant ist auch eine Belebung der neuen, 3. Bühne im Haus, die sich für Kulturveranstaltungen in kleinerem Rahmen bestens eignet. Etwa für heimische Bands, Theatergruppen oder auch Lesungen – Ansprechpartner für Buchungen ist Werner Wieder in enger Zusammenarbeit mit dem Komma-Team.
„Das Komma soll ein Treffpunkt für alle werden“, wünscht sich Bürgermeisterin Wechner, auch die vermehrte Nutzung des Hauses durch Wörgler Vereine. „Am Geld soll das nicht scheitern“, so Wechner. Der Tarif für Wörgler Vereine beträgt die Hälfte der regulären Miete. Wenn das noch ein Problem darstelle, so könne um Verminderung der Miete angesucht werden – der Kulturausschuss werde sich damit dann befassen. Wechner: „Es soll kein Verein abgewiesen werden.“ Derzeit finden rund 80 Veranstaltungen von Wörgler Vereinen pro Jahr im Komma statt, 55 davon vom Verein Komma Kultur. Was den Vereinstarif betrifft, stellt Ascher im Vergleich zu anderen Veranstaltungsräumlichkeiten im Bezirk fest, dass das Komma dabei kostengünstig abschneide.
Besucherumfrage mit sehr positivem Feedback
Die Zufriedenheit mit dem Komma-Angebot ist schon jetzt sehr hoch, wie eine Umfrage von 1.9. bis 16.12.2017. Insgesamt wurden 753 Antworten ausgewertet, 469 davon aus der Online-Umfrage. „Wir haben uns in den vergangenen zwei Jahren viel mit den Wohlfühlfaktoren der Besucher auseinandergesetzt“, erklärte Komma-Manager Luggi Ascher und präsentierte Ergebnisse der Befragung: „93 % bewerten unsere Veranstaltungen als sehr gut, nur 2 % sind nicht zufrieden. Das Komma ist ein Treffpunkt für Freunde. Und bei der Kommunikation stellen wir einen eindeutigen Trend zu digitalen Medien fest.“
Das Komma sei zwar ein Unikum, das alles kann – aber nicht für alles tauglich ist. Die Befragten interessierten sich vor allem für Rock & Metal Musik (34 %) sowie Kabarett (19 %), was bisherigen Programmschwerpunkten entspricht. „Steigendes Interesse verbuchen wir bei Kinderveranstaltungen und Märkten“, sagt Ascher und freut sich über das sehr positive Echo bei der Frage, ob die besuchte Veranstaltung weiter empfohlen wird: 95 antworteten darauf mit Ja. Abgefragt wurde auch, ob man den Verein Komma Kultur als Mitglied mit einem Jahresbeitrag von 25 Euro unterstützen würde. Knapp 10 % der Befragten sind bereits Mitglieder, 35 % stehen dem positiv gegenüber und 55 % wollen Tagesgäste bleiben.
„Das Ergebnis der Umfrage insgesamt ist extrem positiv. Wir hatten einige Aha-Erlebnisse, kamen mit vielen Besuchern ins Gespräch. Bei den vielen Anregungen waren auch schräge Ideen dabei – etwa ein ACDC- oder Metallica-Konzert veranstalten. Aber auch der Wunsch, bei Veranstaltungen das Rauchverbot im Saal streng durchzuziehen“, gibt Ascher Einblick ins Feedback. Frühere Beginnzeiten etwa bei Diavorträgen wurden ebenso gewünscht wie eine Aufwertung des Kulturbudgets durch die Stadt und eine Eindämmung der Plakatflut. „Die Online-Teilnehmer waren übrigens kritischer als jene, die vor Ort am Tablett die Umfrage beantwortet haben“, stellt Ascher fest. Die angekündigte Verlosung von einem Jahresticket und 100 Eintrittskarten und den TeilnehmerInnen wird in den nächsten Tagen vorgenommen, das Ergebnis dann auch öffentlich mitgeteilt.