Laut und deutlich schmetterten bei der Angelobung zum Österreichischen Bundesheer am 5. Oktober 2018 im Wörgler Sportzentrum 156 Grundwehrdiener im Jägerbataillon 6 und KaderanwärterInnen ihr Treuegelöbnis, mit dem sie sich zum Dienst an der Waffe verpflichten. Strahlender Sonnenschein und ein Aufmarsch von Traditionsvereinen, Ehrengästen und Angehörigen bot den feierlichen Rahmen für die militärische Zeremonie.
Der Festumzug durch die Stadt formierte sich beim CityCenter. Angeführt von der Militärmusik Tirol zogen Fahnenabordnungen von Kaiserschützen und Kaiserjägerbund Kitzbühel, des Kameradschaftsvereins sowie des Veteranenvereines, der Feuerwehr, des Roten Kreuzes und der Schützengilde Wörgl, die Stadtmusikkapelle Wörgl unter ihrem neuen Kapellmeister Thomas Peotta und die Sepp Innerkofler Standschützenkompanie unter Hauptmann Manfred Mohn über die Fritz Atzl-Straße zum Wörgler Sportzentrum.
Auf den Rängen der Tribüne nahmen Angehörige und Ehrengäste Platz, darunter Generalmajor Mag. Herbert Bauer, LH-Stv. Josef Geisler, die Nationalräte Carmen Schimanek und Christian Kovacevic, BH Dr. Christoph Platzgummer und Bgm. Hedi Wechner. Die rund einstündige Angelobungsfeier wurde von der Militärmusik Tirol musikalisch umrahmt.
Bgm. Hedi Wechner erinnerte in ihren Grußworten an die Volksbefragung 2013, bei der sich die österreichische Bevölkerung zugunsten der Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht gegen ein Berufsheer entschieden hat. „Die Souveränität kann nur gelebt werden, wenn sich alle dazu bekennen“, meinte Wechner und bezeichnete den Wehrdienst als Dienst an der Gemeinschaft. Im Namen der Militärseelsorge wandten sich katholische, evangelische und muslimische Geistliche an die 152 jungen Männer und 4 jungen Frauen. MSc Nuri Ozan von der islamischen Glaubensgemeinschaft wünschte allen Gottes Segen und wünschte sich von Allah Ruhe und Frieden für alle Menschen der Welt. Die Vertreter der Christen MMag. Johannes Peter Schiestl und Militärkurat Mag. Richard Hotter erinnerten, dass die Soldaten und Soldatinnen mit dem Treuegelöbnis auf die Republik für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte eintreten, ein Bekenntnis zum Rechtsstaat ablegen und zur Stelle sind, wenn Not am Mann ist – auch bei Katastrophen. Dieses Versprechen verlange viel, dessen Einhaltung und die Bereitschaft zu dienen seien nicht selbstverständlich.
Generalmajor Herbert Bauer betonte, dass zu den klassischen Aufgaben des Heeres sich in den vergangenen Jahren neue Einsatzbereiche durch den Terrorismus und die illegale Migration sowie das kriminelle Schlepperwesen ergeben haben. „Ihr habt jetzt die Grundausbildung abgeschlossen und werdet im Kader und in weiteren Funktionen tätig sein“, wandte sich Bauer an die Rekruten und mahnte zu Treue, Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, Tapferkeit und Klugheit. Der Dienst der „Funktionssoldaten“ sei für die Leistungsfähigkeit des Systems unverzichtbar – auch Kopieren, Kartoffelschälen, Putzen und Wacheschieben. Das alles trage zur Einsatzbereitschaft und Sicherheit der ganzen Truppe bei. „Wachdienst ist kein Leerlauf“, so Bauer, der sich auch an die einjährig freiwilligen KaderanwärterInnen wandte: „Sie lernen analytisch denken und handwerkliche Fähigkeiten.“
„Die Zeiten, in denen man geglaubt hat, es braucht kein Bundesheer, sind endgültig vorbei“, erklärte LH-Stv. Josef Geisler. In Tirol sind derzeit 100 Soldaten beim Grenzeinsatz an der Südgrenze im Einsatz. Neben der Grenzsicherung und Katastrophenhilfe sei man auch bei großen Sportveranstaltungen auf die Hilfe des Heeres angewiesen, so Geisler. „Das Heer ist ein kompetenter und verlässlicher Partner und ein unverzichtbarer Garant für Sicherheit im Land“, so Geisler. Auch durch die Mitwirkung in Lawinenkomissionen. Das Bundesheer habe nicht nur einen Mehrwert für die Bevölkerung: „Ihr lernt hier für euer Leben könnt Freundschaften fürs Leben knüpfen. Beispielhaft ist die sehr kompetente Alpinausbildung – sie bringt auch einen Mehrwert im zivilen Leben“, so Geisler, der wie die VorrednerInnen auch den SoldatInnen alles Gute, viel Soldatenglück und eine unfallfreie Zeit wünschte.