Drei Raiffeisenbanken um die Salve fusionieren

Die drei Raiffeisenbanken Hopfgarten, Söll-Scheffau und Westendorf fusionieren zur neuen Raiffeisenbank Wilder Kaiser – Brixental West mit einer Bilanzsumme von rund   450 Millionen Euro. Die Bankstellen bleiben erhalten, alle Kundenbetreuer bleiben unverändert, angekündigt werden zudem zusätzliche Arbeitsplätze. Im neuen Vorstand der Raiffeisenbank Wilder Kaiser – Brixental West ist der Wörgler Marco Persterer.

Am 1. Juni 2022 wurde in der Generalversammlung der Raiffeisenbank Hopfgarten einer Fusionierung zugestimmt  – die Vereinigung von drei Raiffeisen-Banken zu einer neuen Regionalbank war damit besiegelt. An den zwei Abenden zuvor segneten  auch die zwei Raiffeisenbanken Söll-Scheffau und Westendorf den Zusammenschluss zur Raiffeisenbank Wilder Kaiser – Brixental West ab.

„Die Bankenlandschaft ist massiv im Wandel, ein geändertes Kundenverhalten trifft auf neue Kundenbedürfnisse und Erwartungen. Dazu ergeben sich durch die Digitalisierung neue Anforderungen und Möglichkeiten sowie eine laufend zunehmende Regulatorik“, so Johann Gossner, einstiger Vorstand der Raiffeisenbank Westendorf und nunmehriger Vorstandsvorsitzender der neu entstehenden Raiffeisenbank Wilder Kaiser – Brixental West. Mit diesem Hintergrund kam es 2016 zu ersten lockeren Gesprächen zwischen den damaligen Vorständen der drei Raiffeisenbanken.

„Die Fusion ist die aktive Antwort auf die wachsenden Anforderungen sowie die Basis, gut gerüstet in die Zukunft schreiten zu können. Der Zusammenschluss ist eine Notwendigkeit, um unsere Privat- und Firmenkunden in den kommenden Jahren noch besser zu betreuen“, ergänzt Marco Persterer, Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter der früheren Raiffeisenbank Hopfgarten sowie nun Vorstand der Raiffeisenbank Wilder Kaiser – Brixental West.

Mit der Fusions-Entscheidung wird ein wesentlicher Beitrag zur Strukturbereinigung im Raiffeisensektor geleistet, wie Marco Persterer betont.  Die neue Regionalbank liefert mit 45 Angestellten eine solide Grundlage, um sowohl den rund 15.000 Kunden als auch den Mitarbeitenden einen ansprechenden Mehrwert zu bieten.

Breiter Konsens in der Region

Der scheidende Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenbank Hopfgarten, Dir. Alois Sieberer, sowie das kürzlich ausgeschiedene Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Söll-Scheffau, Peter Feiersinger (beide gehen in den Ruhestand), haben das Fusionsprojekt maßgeblich vorangetrieben. Die Zeichen der Zeit und der Wandel in der Bankenbranche wurden rechtzeitig erkannt bzw. konnten bereits im Jahr 2016 richtungsweisende Gespräche und Verhandlungen initiiert werden. Die Vorstände sowie die Aufsichtsräte der drei Banken haben diesen Weg einstimmig auf Basis einer soliden Vorbereitung eingeschlagen. „Die Einstimmigkeit in den Gremien bzw. die breite Zustimmung der Mitglieder und Funktionäre gibt uns viel Energie und Motivation bei der Umsetzung dieses Vorhabens“, betont Dir. Alois Sieberer. Ebenso überzeugt vom Zusammenschluss ist der Aufsichtsratsvorsitzende der neuen Bank KR Walter Eisenmann aus Söll: „Dieser Zusammenschluss bringt jedenfalls einen Mehrwert für unsere Kunden. Zudem wird die Region davon profitieren.“ Das künftige Aufsichtsratsgremium wird mit zwölf Personen aus dem Gebiet Wilder Kaiser – Brixental besetzt.

Vor allem gilt dies auch hinsichtlich des aktuellen Schlagwortes „attraktiver Arbeitgeber“. „Die Größe der neuen Regionalbank bietet mehr Aufstiegsmöglichkeiten und die Option sich zu spezialisieren“, erklärt Simon Stöckl. Ein Punkt, der durch noch hochwertigere Beratungen zudem Vorteile für die Kunden liefert. „Der Kunde vor Ort soll nicht viel von der Fusionierung bemerken, jedoch von den Spezialisierungen im Mitarbeiterbereich profitieren“, so Marco Persterer.

Als Hauptanstalt der neu entstehenden Regionalbank fungiert die Bank in Hopfgarten wegen ihrer zentralen Lage und der vorhandenen Infrastruktur. Von vorneherein fixiert war, dass alle Bankstellen nach Maßgabe der Wirtschaftlichkeit erhalten bleiben und zudem alle Privat- und Firmenkunden weiterhin von den gleichen Bankexperten betreut werden. Johann Gossner: „Natürlich geht es bei der Fusionierung auch um Synergieeffekte. Aber durch die lange Vorbereitungszeit konnten wir dies mit natürlichen Abgängen sehr gut abfedern.“ Es komme zu keinen Kündigungen, ganz im Gegenteil. Zusätzliche Mitarbeiter sollen angestellt werden, um dem Potential der Salvenregion optimal zu begegnen. „Eine wichtige Botschaft. Wir sind offen für alle, auch für Quereinsteiger“, so Johann Gossner.

Fact-Box:

Bilanzsumme  EUR 450 Mio.

Eigenkapital   EUR 49 Mio.

Kundengeschäftsvolumen     EUR 810 Mio.

Kundeneinlagen         EUR 370 Mio.

Kreditvolumen           EUR 335 Mio.

Kundendepotvolumen            EUR 75 Mio.

Kundenanzahl 15.000

Mitarbeiter     45

Bankstellen    6

Quelle: Raiffeisenbank Wilder Kaiser – Brixental West eGen

Der neue Vorstand der Raiffeisenbank Wilder Kaiser – Brixental West eGen vlnr.: Simon Stöckl MSc., Johann Gossner, Marco Persterer. Foto: Peakmedia / Gretter Fotografie

Der neue Vorstand der Raiffeisenbank Wilder Kaiser – Brixental West eGen vlnr.: Simon Stöckl MSc., Johann Gossner und Marco Persterer. Foto: Peakmedia / Gretter Fotografie