Mit der Ausstellung „WALTER OBHOLZER CHRISTIAN STOCK Ornament/Schichtung/Malerei“ feiert die Galerie am Polylog ihr 10jähriges Bestandsjubiläum. Bei der Vernissage der Ausstellung am 23. September 2022 würdigte Kulturlandesrätin Beate Palfrader die geleistete Arbeit für die zeitgenössische Kunst und das Team.
„Das Ziel zeitgenössischer Kunst ist nicht, Antworten zu geben, sondern Fragen zu stellen, zum Diskurs anzuregen, Brücken zu bauen und sich auf Neues einzulassen“, erklärte Dr. Palfrader. Die Politik könne den Rahmen gestalten und fördern, aber „es braucht auch Orte, um Kunst zu erleben und Menschen, die initiieren. Der Erfolg der Galerie am Polylog beruht auf drei Säulen. Der Vielstimmigkeit – ein Ort für junge Kunst und Wiederentdeckungen. Auf Offenheit für Experimentelles und Kontroversielles und nicht zuletzt auf dem hervorragenden Team, aus dem ich besonders Günther Moschig hervorheben möchte“, so Palfrader. Der Erfolg der Galerie sei ganz wesentlich auch sein Erfolg.
„10 Jahre sind nicht selbstverständlich. Jahrelang wurde vor der Gründung um eine Galerie in Wörgl gerungen – es ist gelungen“, betonte Mag. Gabi Madersbacher, Obfrau des Vereins Polylog und dankte den Initiatoren Luggi Ascher vom Komma Wörgl sowie dem damaligen Kulturreferenten Mag. Johannes Puchleitner, Kurator Dr. Günther Moschig und Altbürgermeisterin Hedi Wechner.
Im September 2012 wurde die Galerie am Polylog in der ehemaligen Drechslerei Riedmann in der Speckbacherstrasse, unterstützt von der Stadt Wörgl und dem Land Tirol eröffnet. Der Verein am Polylog organisierte bislang 32 Ausstellungen mit 60 Künstlerinnen und Künstler in Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen. Außerhalb der kuratierten Ausstellungen können die Räumlichkeiten von interessierten Kulturschaffenden angemietet werden, was vielfach genützt wird und damit heimischen KünstlerInnen einen repräsentativen Ort für ihre Arbeit bieten. Das schätzt auch Wörgls Bürgermeister Michael Riedhart, der in seinen Begrüßungsworten das abwechslungsreiche Kunstangebot in der Galerie hervorhob.
Die aktuelle Ausstellung über Malerei von Walter Obholzer und Christian Stock kommentierte Kurator Dr. Moschig: „Beide Künstler haben in den 1990er Jahren wesentliche Impulse für die Weiterentwicklung der Malerei gegeben.“ Mit dem in Ebbs geborenen Künstler und Professor an der Wiener Akademie der Bildenden Künste Walter Obholzer und dem aus Tux im Zillertal stammenden Christian Stock werden zwei malerische Positionen gegenübergestellt, die seit den 1990er Jahren in wichtigen Ausstellungen konzeptioneller Malerei internationale Beachtung fanden und deren Werke in wichtige Museumssammlungen Eingang gefunden haben. Obholzers Airbrush-Technik versetzte heute noch Restauratoren ins Staunen. Während Obholzer das Material verschwinden lasse, werde in Christian Stocks Würfelbildern die Farbe zum Material, jahrelang in Schichten aufgetragen zum Lebenslauf des Künstlers, womit er ein Alleinstellungsmerkmal in der Kunstgeschichte habe. Die Arbeiten Walter Obholzers, der bei Max Weiler studiert hat, sind großteils Leihgaben des Tiroler Landesmuseums sowie der Galerie Thoman. Zur Vernissage konnten zahlreiche Familienmitglieder des 2008 verstorbenen Malers begrüßt werden.
Dr. Moschig dankte dem Land Tirol und Beate Palfrader für die Unterstützung seit Galeriegründung sowie der Stadt Wörgl und Alt-Bürgermeisterin Hedi Wechner sowie dem Team mit Luggi Ascher, Julia Hausberger und Hermann Hörhager, der mit seinem „voi guat“-Catering Service immer wieder Vernissagengäste kulinarisch verwöhnt – zum 10-Jahres-Jubiläum mit Zillertaler Krapfen, Gerstlsuppe und köstlichem Kokosmousse mit Mangopüree.
Die Ausstellung in der Galerie am Polylog in der Speckbacherstraße 13-14 ist jeweils donnerstags und freitags von 16:30-18:30 Uhr sowie samstags von 10-13 und 14-16 Uhr bis 29. Oktober 2022 zu sehen. Weitere Info: www.ampolylog.at