Wie lebten Menschen vor tausenden Jahren in Wörgl und Umgebung? Was erzählen uns darüber die reichhaltigen archäologischen Funde, die seit dem 19. Jahrhundert hier entdeckt wurden? Zu einer spannenden Zeitreise in die Vergangenheit lädt der Heimatmuseumsverein Wörgl am Dienstag, 14. Mai 2024 beim Vortragsabend mit Mag. Wolfgang Sölder, Bereichsleiter der Archäologischen Sammlung beim Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum.
Im eisenzeitlichen Gräberfeld von Wörgl – Egerndorf belegen Grabfunde aus der älteren Eisenzeit überregionale Kontakte insbesondere in den süddeutschen und südostalpinen Raum sowie nach Italien. Gleichzeitig sind in den Bestattungssitten klare Unterschiede zu diesen Kulturen erkennbar. Mit dem Alpenfeldzug des Drusus und Tiberius unter Kaiser Augustus im Jahr 15 v. Chr. wurde die lokale Bevölkerung unter römische Herrschaft gestellt. Die baulichen Reste eines römischen Gutshofs (villa rustica) aus dem 2. Jahrhundert mit fein geschliffenem Estrichboden, Fußbodenheizung und Wandmalereien beim heutigen Unterkrumbacherhof im Wörgler Stadtzentrum zeugen vom Wohlstand der damaligen Eigentümer.
Das 2023 neu eröffnete Museum Wörgl zeigt noch bis Ende September 2024 in der laufenden Sonderausstellung zur Ur- und Frühgeschichte rund 200 archäologische Funde aus Wörgl und Umgebung. Diese können vor dem Vortrag, der um 19 Uhr in der Astner-Stube des Kirchenwirtes beginnt, ab 18 Uhr im Museum in der Brixentaler Straße 1 im 1. Stock über dem Kirchenwirt besichtigt werden. Das Museum hat zudem jeweils donnerstags von 17-19 Uhr und samstags von 10-12 Uhr geöffnet. Eintritt: freiwillige Spenden. Nach Anmeldung unter email museum@woergl.at können Führungen zu den Themen Ur- und Frühgeschichte sowie Wörgler Freigeld auch außerhalb dieser Zeiten vereinbart werden.