Eine große Trauergemeinde fand sich am Samstag, 18. Juni 2022 zur Verabschiedung von Arno Kecht in der Bruckhäusler Holzmeisterkirche ein. Bevölkerung, Vereine und Gemeindepolitik erwiesen dem am 13. Juni 2022 nach kurzer, schwerer Krankheit verstorbenen langjährigen Schuldirektor, Skischul- und Chorleiter sowie treibenden Kraft beim Neubau der Holzmeisterkirche die letzte Ehre.
Den Trauergottesdienst zelebrierte Pfarrprovisor Christian Hauser gemeinsam mit Pater Charles, zur musikalischen Umrahmung fanden sich Chormitglieder des Motettenchores wie auch des ehemaligen Bruckhäusler Kirchenchores ein, an der Orgel spielte Alois Widmann. Pfarrprovisor Hauser erinnerte an Arno Kechts Verdienste um den Kirchenneubau und dessen Engagement in der Pfarre Bruckhäusl, zu dem die jahrzehntelange Leitung des Kirchenchores sowie des Frauensingkreises zählte.
„Arno Kecht war eine Institution. Kein anderer hat mit so viel Einsatz und Engagement für Bruckhäusl gewirkt und gekämpft“, würdigte Bürgermeister Herbert Rieder den Verstorbenen, ging nochmals explizit auf dessen Wirken im kulturellen Leben ein: „Der Kirchenchor war seine Herzensangelegenheit, die Orchestermessen waren weitum bekannt und geschätzt für ihre Qualität, es waren immer kulturelle Höhepunkte.“ Über Jahrzehnte habe Arno Kecht auch bei der Durchführung der Konzerte in der Strandbad-Mehrzweckhalle die Gemeinde Kirchbichl unterstützt. „Arno Kecht war begeisterter Skifahrer und ab 1955 eine der treibenden Kräfte für den Bau des Skiliftes am Riederkogel, 1961 gründete er seine eigene Schischule“, betonte Rieder, hob Kechts Verdienste für Schule, Dorf und Kirche sowie die Pfarrerhebung im Jahr 2000 und den Kampf gegen Mülldeponie und Geruchsbelastung sowie für die Umfahrung Bruckhäusl hervor. Kecht erhielt 1982 das Ehrenzeichen der Gemeinde Kirchbichl. „Als Bürgermeister sage ich ein persönliches, freundschaftliches Danke – Arno Kecht hat sich mit viel Ehrgeiz und Herzblut für Bruckhäusl eingesetzt“, so Rieder.
„An Arno Kecht kam keiner vorüber“, erinnerte sich Wörgls Alt-Bürgermeisterin Hedi Wechner, verlieh Arno Kecht die Attribute „aufrecht, willensstark und streitbar“ und erinnerte an den Kampf gegen die Mülldeponie und ergänzte im Hinblick auf Arno Kechts kulturelles Wirken, dass er auch für Academia Vocalis tätig war, zuletzt als Rechnungsprüfer. Wörgl verlieh Arno Kecht das Ehrenzeichen sowie das Kutlurehrenzeichen. „Wir waren zwar nicht immer einer Meinung, aber gingen immer freundschaftlich auseinander. Wörgl wird ihm immer ein ehrendes Angedenken bewahren“, so Wechner.
Als Stellvertreterin der Stadtgemeinde Wörgl sprach Sozialreferentin Stadträtin Elisabeth Werlberger ehrende Worte „für ein hochverdientes Mitglied der Stadtgemeinde Wörgl“, das „Bruckhäusl und Wörgl für immer geprägt hat“. Selbst habe sich Arno Kecht oft keine Rast und Ruhe gegönnt. „Deine Arbeit hat Früchte getragen“, so Werlberger. Arno Kecht habe auch als Baumeister Talent gezeigt, er habe die Zukunft vieler Menschen geprägt. Werlberger hob Kechts Sportbegeisterung, seine Liebe zur Musik, seinen Einsatz im Sozialleben, für die Pflege von Brauchtum und Kultur sowie die Lebensqualität im Ort hervor. In seinem Sinne gelte es, weiterhin neue Dinge anzustoßen.
Die Wertschätzung der Kollegen bei der Freiwilligen Feuerwehr Bruckhäusl, die in Uniform und mit Fahnenabordnung am Trauergottesdienst teilnahmen, brachte deren ehemaliger Kommandant Hermann Ellinger zum Ausdruck, sprach deren Mitgefühl den Angehörigen aus. Arno Kecht trat 1952 der FF Bruckhäusl bei, war von 1953-1963 deren Schriftführer, absolvierte 1967 das Leistungsabzeichen in bronze und silber und erhielt im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, zuletzt 2020 jene für 70jährige Mitgliedschaft bei der Feuerwehr. „Auch die gemeinsame Zeit in der Schischule werde ich nie vergessen“, schloss Ellinger seine Dankesworte.
„Arno Kecht war Lehrer, Mentor und Vorbild. Diese Kirche wurde durch sein Zielbewusstsein und seine Begeisterungsfähigkeit gebaut und wird immer an ihn erinnern“, erklärte Pfarrgemeinderatsobfrau Christine Ankele. Kecht habe den Kirchenchor nicht nur über Jahrzehnte geleitet, sondern auch zu Höchstleistungen angespornt. Ihm sei es gelungen „Bruckhäusl einen Platz auf der Landkarte zu verschaffen. Vergelt´s Gott!“
Nach dem Auferstehungsgottesdienst begleitete ein Quartett der Bundesmusikkapelle Bruckhäusl mit Bläserklängen die Verabschiedung am Kirchhof. Die Urnenbeisetzung fand zu einem späteren Zeitpunkt im Familienkreis statt.