Asiatische Tigermücke: Ausbreitung verhindern

Die gebietsfremde Tigermücke ist seit 2022 in ganz Österreich nachgewiesen. Das Land Tirol informiert nun mit einer eigenen Broschüre über deren Risiken, wie man die Ausbreitung verhindert und gibt Tipps zum Gesundheitsschutz. Die größte „Gefahrenquelle“ für Brutstätten sind Wasseransammlungen in privaten und öffentlichen Bereichen. Mit der kostenlosen App „Mosquito Alert“ kann jeder selbst Tigermücken identifizieren.

In Österreich wurden bisher etwa 50 verschiedene Arten von Stechmücken nachgewiesen. Diese sind nicht nur lästig, sie können auch potenzielle Überträger von Krankheitserregern sein. Die Asiatische Tigermücke ist eine von ihnen und wurde 2012 erstmals in Tirol nachgewiesen. Besonders solche exotischen und gebietsfremden Mücken, die sich erst in den vergangenen Jahrzehnten in Europa angesiedelt haben, steigern das Risiko der Verbreitung von (sub)tropischen Infektionskrankheiten wie dem West-Nil-Fieber, Dengue-Fieber, Zika-Virus-Infektion oder Chikungunya-Fieber. Die meisten Erkrankungen können durch heimische Mücken nicht übertragen werden. Die Ausbreitung wird im jährlichen Gelsenmonitoring der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) überwacht. Wie man sich am besten vor einer möglichen Infektion schützen und die Verbreitung reduzieren kann, weiß Gesundheitsdirektorin Theresa Geley: „Im Unterschied zu den heimischen Mückenarten, die eher während der Dämmerung aktiv sind, ist die Asiatische Tigermücke ein tagaktives Insekt. Um Gelsenstiche zu vermeiden, sollte man am besten lange, helle Kleidung tragen und Insektenschutzmittel verwenden. Verschließen Sie zudem Fenster und Türen mit Insektenschutzgittern. Eingeschleppte Mücken sollten in der warmen Jahreszeit so wenig wie möglich geeignete Brutplätze finden. Alle Möglichkeiten zu kleinen Wasseransammlungen sollten daher in den privaten Gärten wie auch in öffentlichen Bereichen vermieden werden.“

Vier einfache Tipps, um Brutstätten zu reduzieren

Tigermücken legen ihre Eier bevorzugt in kleine Wasseransammlungen in Astlöchern oder Blattachseln von Pflanzen. In der städtischen Umgebung sind es meist kleine Wasserstellen wie beispielsweise Regentonnen, Blumentopfuntersetzer, Vogeltränken, Gießkannen oder verstopfte Regenrinnen. Mit diesen vier Tipps kann die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke eingedämmt werden und damit auch das Risiko der Übertragung (sub)tropischer Erkrankungen verringert werden:

Brutgewässer reduzieren: Gegenstände, in denen sich Wasser sammeln abdecken oder einmal pro Woche entleeren oder umdrehen.

Kleinstwasserstellen abdecken: Schirmständer, Zaunrohre, etc. im Garten und Balkon abdecken oder mit Sand befüllen.

Dachrinnenabfluss säubern: Verstopfte Dachrinnen reinigen und entleeren.

Überwinterung der Eier verhindern:Wasserbehälter im Herbst gründlich abwischen und trocken lagern.

Verbreitung in Tirol eindämmen

Die Asiatische Tigermücke ist eine gebietsfremde Gelsenart und stammt ursprünglich aus Südost-Asien. Seit rund 30 Jahren breitet sie sich von Süden her in Europa aus. Steigende Temperaturen und Niederschlag im Zuge der Klimaerwärmung begünstigen die Verbreitung. Tropische Mücken können aufgrund dieser Veränderungen ebenfalls im österreichischen Klima „heimisch“ werden. 2022 wurde die Tigermücke in Österreich erstmals in allen Bundesländern nachgewiesen.

Um die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke in Tirol einzudämmen, wurde daher erst kürzlich allen Tiroler Gemeinden seitens des Landes Informationsmaterial zur Verfügung gestellt. In bewohnten Gebieten bieten beispielsweise Parks und Gärten viele potenzielle Brutstatten und erleichtern so die Ansiedlung der Tigermücken. „Städtische ‚Wärmeinsel-Effekte‘ und künstliche Bewässerung erhöhen das Überleben und den Bruterfolg der Tigermücke. Daher ist es wichtig, die Menschen zu sensibilisieren, um Brutstätten zu vermeiden und damit die Verbreitung der Tigermücke in Tirol einzudämmen“, betont Gesundheitsdirektorin Geley.

Meldung von Tigermücken

Mittels der kostenfreien App „Mosquito Alert“ kann zudem jede und jeder Einzelne mithelfen, die Verbreitung von Tigermücken und anderer Stechmücken zu überwachen. Tigermücken sind immer kleiner als eine 1-Cent-Münze und mit ihren weißen Streifen auf Körper und Beinen leicht zu erkennen. Allerdings ist ein weißer Längsstreifen am Halsschild für die Erkennung ausschlaggebend. Mittels der App können Fotos der Stechmücken eingesendet werden, die anschließend automatisch bestimmt und erforderlichenfalls von nationalen und internationalen ExpertInnen beurteilt werden. Neben Tigermücken können auch weitere gebietsfremde Gelsenarten wie die Japanische Buschmücke, Koreanische Buschmücke und die bisher in Österreich noch nicht nachgewiesene Gelbfiebermücke oder auch die heimische Gemeine Stechmücke gemeldet werden. Diese ist von den heimischen Arten jene, welche die größte Bedeutung in der Verbreitung von Krankheitserregern wie dem West-Nil-Virus hat. Die Fundstellen werden dann auf einer öffentlich zugänglichen Karte angezeigt.

Die Infobroschüre als pdf zum Download: 20240721_Tigermuecke

Weitere Informationen zum Gelsenmonitoring der AGES finden sich unter www.ages.at/mensch/krankheit/infos-zu-gelsen-krankheiten.

Text: Maximilian Brandhuber/Land Tirol