Aufrüttelnde Ausstellung in der Schule: dark earth – black stars

Keine leichte Kost serviert der Wörgler Autodidakt Reinhard „ReinArt“ Atzl mit seiner Ausstellung „dark earth – black stars“ in der Bundesfachschule für wirtschaftliche Berufe mit Aufbaulehrgang in Wörgl, deren Eröffnung am 7. April 2016 auf großes Publikumsinteresse traf. Düstere Themen wie Krieg, Umweltzerstörung, Ausbeutung und Vertreibung dominieren in seinen Bildern und Skulpturen.

„Reinhard Atzls Werke regen zum Nachdenken an“, erklärte Direktorin Prof. Mag. Anita Aufschnaiter, die mit Kunstausstellungen in der Schule eine bereits lieb gewordene Tradition fortsetzt und darin einen Brückenschlag zum Ausbildungsschwerpunkt Kreativität sieht. Diese stellen auch die SchülerInnen immer wieder unter Beweis, auch für außerschulische Projekte wie jüngst bei der Fertigung der Bausteine für Elisabeth Cerwenkas Hilfsprojekt Grenzenlos helfen.

Werdegang und Arbeiten Reinhard Atzls stellte Wörgls neue Kulturreferentin Mag. Gabriela Madersbacher vor. Atzl, 1961 in Klagenfurt geboren, verbrachte seine Kindheit in Brandenberg und lebt jetzt in Wörgl. Seine künstlerische Karriere startete er als Autodidakt mit Ausstellungen ab 1980. Titel wie „Frühbeetkultur“ oder „Die Wut des Schaffens“ und sein Faible für Treibholz seit 2007 sind Wegmarken seiner Entwicklung, in der die Beschäftigung mit Natur und Mensch immer eine Rolle spielte. So ist in seiner Ausstellung dark earth – black stars der Krieg in Syrien ebenso gegenwärtig wie das Schicksal der Kinder Afrikas, das strahlende Fukushima ebenso wie die Vergewaltigung der Erde durch Fracking. „Kunst legt die Finger in die Wunden, rüttelt auf, zeigt die Probleme der Zeit – aber auch die Schönheit“, so Madersbacher, bezugnehmend auf hoffnungsvollere Bilder, die ebenso in der Ausstellung zu finden seien.

Die schönen Seiten des Lebens feiern – das ermöglichte das Rahmenprogramm der Vernissage. Das Duo „Lei2“ Sabine und Luggi Lorenz aus Götzens vermittelten mit Gesang, Gitarre, Mundharmonika und Percussion die Harmonie des Universums und kulinarisch wurden die Gäste vom Praxisteam der BFW mit einem „flying buffet“ verwöhnt.

Die Ausstellung in der Schule ist noch bis 10. Juni 2016 an Schultagen von Mo-Fr von 8 bis 16 Uhr zu besichtigen.