Aus dem Wörgler Gemeinderat

Bei der Wörgler Gemeinderatsitzung am 25. Juni 2025 befasste sich der Gemeinderat u.a. mit der Aufstockung des Stadtwerke-Gebäudes am Zauberwinklweg. Mit Errichtung eines weiteren Stockwerkes soll die IT-Abteilung mit 16 Beschäftigten an den Hauptstandort zurück geholt werden. Derzeit ist die Abteilung auswärts eingemietet. Der Gemeinderat fasste einstimmig den Beschluss zur Erlassung des Bebauungsplanes. Vorgesehen ist zudem die Errichtung eines Gehweges entlang des Zauberwinklweges.

Eine Verkehrsverbesserung soll im Ortsteil Winkl durch ein neues Einfahrt verboten-Schild von der Brixentaler Straße Höhe 80b  kommend erzielt werden. Vor zwei Jahren wurde die Ausfahrt von der Albrechtice Straße aus dem Ortsteil Winkl in die Brixentaler Straße durch ein Einfahrt verboten-Schild unterbunden und damit Probleme im Kreuzungsbereich vermieden. Von der Regelung ausgenommen sind Radfahrer. Die Straßen sind nicht als Einbahn ausgewiesen. Die Neuregelung erfolgt aufgrund der Straßenbreite, die Begegnungsverkehr nicht zulässt.

Fahrradstraßen – was ändert sich damit?

Nach Diskussionen im Gemeinderat wurde der Antrag auf die Genehmigung von Fahrradstraßen zurückgestellt. Zur Verbesserung und Attraktivierung des Radwegenetzes beschloss der Gemeinderat ein Radwegekonzept, bei dem mehrere Maßnahmen bewilligungspflichtig sind. Das betrifft auch die Ausweisung als „Fahrradstraße“.

Nach Vorstellung der fünf geplanten Fahrradstraßen meldete sich MFG-GR Novela Steinlechner mit Bedenken betreffend die Strecke auf der Anich-Straße von der Kreuzung Bahnhofstraße bis zur Kreuzung Hagleitner Straße: „Radfahrer hätten da auf der Ladestraße Vorrang gegenüber dem Kfz-Verkehr. Da sind auch viele Kinder mit E-Scootern unterwegs. Es könnte oft zu Unfällen kommen.“

Dieselbe Problematik ortete Bgm. Michael Riedhart bei der geplanten Fahrradstraße im Bereich Vogelweider-/Kanzler Biener Straße. GR Ing. Emil Dander wies darauf hin, dass allgemein viel zu wenig bekannt sei, was die Verordnung einer Fahrradstraße in der Praxis bedeute: „Mit Änderung der Straßenverkehrsordnung besteht eine Informationspflicht. Was darf ich in einer Fahrradstraße? Dafür muss erst Bewusstsein geschaffen werden.“

Beschlossen werden sollte auch die Verordnung eines Geh- und Radweges ohne Benützungspflicht von der Kreuzung Spar-Zufahrt bis zum Eingang Sportzentrum am Madersbacherweg sowie auf der Rendlbrücke. „Warum ohne Benützungspflicht?“ wollte Dander wissen und schlug vor, das Gesamtpaket nochmals im Ausschuss zu bearbeiten, worauf der Antrag von der Tagesordnung abgesetzt wurde.

FloMobil-Stationen: Ausbau nicht Sache der Stadt

Keine Mehrheit erhielt der Antrag der Wörgler Grünen auf Ausbau der FloMobil-Standorte. CarSharing erfreue sich immer größerer Beliebtheit, weshalb „wir den Ausbau forcieren wollen“, erklärte Grün GR Iris Kahn. „Wenn das mit Kosten für die Stadtgemeinde verbunden ist, lehne ich den Antrag ab“, erklärte Bgm. Michael Riedhart. STR LA Christian Kovacevic merkte an, dass „die E-Ladestationen an private Betreiber ausgelagert wurden. Jetzt werden wir nicht FloMobil-Stationen an die Stadt auslagern.“ Die Investitionskosten seien aus dem FloMobil-Projekt zu finanzieren, wobei weitere Standorte wichtig seien.

„Der FloMobil-Ausbau ist auch wichtig für jjunge Leute. Nicht jeder kann sich ein eigenes Auto leisten“, pflichtete WfW-GR Patricia Kofler bei. Kahn wies darauf hin, dass mit Beschluss unmittelbar keine Kosten verbunden seien, diese erst in den nächsten Jahren anfielen. Kahn: „Andere Gemeinden stellen Grundstücke und Personal fürs CarSharing. Wir sollten uns Standorte sichern.“ Das über den Weg der Raumordnung in Verhandlung mit Bauträgern am kurzen Weg auszumachen schlug GR Dander vor.

Während GR Andreas Deutsch Daten zu Wirtschaftlichkeit haben wollte, erklärte STR Kovacevic, dass bei solchen Mobilitäts-Modellen die Wirtschaftlichkeit nicht im Mittelpunkt stehe. Während Kahn und Kovacevic für einen Grundsatzbeschluss zum Ausbau der Flomobil-Flotte plädierten, machte Bgm. Riedhart diesen von der weiteren Entwicklung bei der Förderpolitik abhängig: „Wenn es weiter Förderungen gibt, können wir uns mit dem e5-Zertifikat schmücken. Sonst nicht.“ GR Herbert Pertl wies daraufhin, dass der Antrag nicht auf einen Grundsatzbeschluss abziele, sondern auf konkretes Tun. Damit erhielt der Antrag mit 9 Ja- bei 8 Nein-Stimmen und zwei Stimmenthaltungen auch nicht die erforderliche Mehrheit.

Verein komm!unity absichern

Der Gemeinderat stimmte zu, die Haftung für den Kontokorrentrahmen des Vereines komm!unity zu übernehmen. Der Verein, der sich zu 100 % aus Fördergeld finanziert, verfügt über ein Jahresbudget von 1,5 Millionen Euro. Da es bei der Auszahlung von Förderungen immer wieder zu Verzögerungen komme und Projekte vorfinanziert werden müssen, besteht ein Haftungsrahmen von 150.000 Euro, der für Zwischenfinanzierungen benötigt wird. „Diese Höhe ist einem ehrenamtlichen Obmann nicht zumutbar“, betonte Bgm. Riedhart die nun erfolgte Haftungsübernahme durch die Stadtgemeinde.

Weniger Kurzparkzonen-Parkplätze in der Gradl-Garage

Die Stadtgemeinde hatte in der Gradl-Tiefgarage für Kirchgänger und Stadtzentrumsbesucher 28 Kurzparkzonen-Parkplätze angemietet. 12 davon werden jetzt von einem Gastro-Betrieb angemietet, was Bgm. Riedhart als „budgetäre Erleichterung für die Stadt“ begrüßte. GR Gabi Madersbacher wies darauf hin, dass diese Parkmöglichkeit wenig bekannt sei und regte an, ein Parkleitsystem zu etablieren. „Das ist in Ausarbeitung und kommt demnächst“, erklärte Verkehrsreferent GR Hubert Aufschnaiter. GR Patricia Kofler warf ein, dass „bei kirchlichen Ereignissen mehr Parkplätze benötigt werden“, sie deshalb eine Verringerung auf 16 Stellplätze als „schwierig“ einstufe. Der Beschluss zur Reduzierung wurde mit 17 Ja-Stimmen bei vier Stimmenthaltungen gefasst.

Naturschutz für die Filz

Die Liste Hedi Wechner und die SPÖ Wörgl beantragten im Gemeinderat die Ausweisung des Feuchtgebietes Filz als Naturschutzgebiet. Dafür soll die Prüfung der naturkundefachlichen Voraussetzungen beim Land Tirol beantragt werden.