Aus dem Wörgler Gemeinderat

Über den aktuellen Stand in Sachen Hochwasserschutz informierte Bgm. Hedi Wechner bei der letzten Wörgler Gemeinderatsitzung am 20. Februar 2020 und zeigte dabei Verständnis für den Wunsch der Gemeinde Radfeld, die Wasserzufuhr aus dem Oberlauf des Inns mehr zu berücksichtigen.

„Tatsache ist, dass der Wasserverband Unteres Unterinntal im Februar 2019 gegründet, aber nicht konstituiert wurde. Seither ist nichts geschehen“, teilte Wechner mit und berichtete von einem Treffen mit Vertretern der Gemeinde Radfeld.  „Es geht nicht um mehr Geld – die Radfelder wollen nicht so viele Retentionsflächen hergeben“, so Wechner. Die Radfelder haben eine eigene Studie erstellen lassen, in der die Bäche im Oberlauf genauer unter die Lupe genommen werden. „Mir hat das Hochwasser 2019 zu denken gegeben“, verwies Wechner auf den Umstand, dass im vergangenen Jahr aufgrund der Schneeschmelze der Inn und damit der Grundwasserspiegel enorm anstieg – ohne Wettereignisse im Unterland.

Im Raum steht eine Zwangseingliederung Radfelds in den Wasserverband. „Radfeld will vors Landesverwaltungsgericht ziehen. Man sei bereit, doppelt so viele Retentionsflächen wie Kundl bereit zu stellen – aber nicht das geforderte Ausmaß“, so Wechner. Die Rückhalteflächen würden sich verringern, wenn der Wasserrückhalt bereits im Oberlauf vermehrt erfolgen würde. Das sei in der Landes-Studie nicht berücksichtigt worden.

„Die Quintessenz ist, dass es noch jahrelang keinen Wasserverband geben wird, wenn wir darauf warten. Deshalb schlage ich vor, den Wasserband schnellstens zu konstituieren, auch ohne Radfeld, und sich die Untersuchung Radfelds anzusehen. Mit dem Wasserverband steht dann eine Rechtsperson für künftige Verhandlungen zur Verfügung“, so Wechner, die sich für einen Konsens mit Wasser-Retention im Oberlauf ausspricht, was auch die Wörgler Grundwasserproblematik entschärfe. Wechner: „Wir kommen nicht aus ohne Radfeld – aber es macht keinen Sinn, den Gang vors Gericht zu provozieren.“

Weitere Beschlüsse aus dem Gemeinderat

Mit einstimmigem Beschluss wurden die Elternbeiträge für die bedarfsorientierte Mittagsbetreuung in den Volksschulen festgelegt. Die Betreuung beginnt um 14 Uhr und beinhaltet ein Mittagessen, das vom Seniorenheim angeliefert wird. Pro Mittagessen werden 3,7 Euro verrechnet. Bei ein bis zwei Tagen Betreuung pro Woche sind 18 Euro monatlich fällig, bei 3 Tagen 23 Euro, bie 4 Tagen 28 Euro und bei 5 Tagen 33 Euro monatlich.

Bei der schulischen Tagesbetreuung erhalten Schüler nachmittags eine Jause, wofür folgende Beiträge eingehoben werden: bei 1 Tag pro Woche 10 Euro fürs ganze Semester, bei 2 Tagen 20 Euro, bei 3 Tagen 30 Euro, bei 4 Tagen 40 Euro und bei 5 Tagen 50 Euro.

Flächenwidmungsplan-Änderungen

Flächenwidmungsplan-Änderungen betreffen Grundstücke in Wörgl-Boden: Einmal soll ein Areal neben der Brixentaler-Straße am Riederbach gelegen verkauft werden. Das örtliche Raumordnungskonzept sieht die Fläche als Entwicklungsbereich für vorwiegend gewerbliche Nutzung vor. Mit einstimmigen Beschluss wurde die Flächenwidmung von Freiland auf Eingeschränktes Allgemeines Mischgebiet mit beschränkter Wohnnutzung geändert. Aufgrund von Größe und Lage  wurde ein Grundstreifen westlich des Riederbaches, der ebenfalls zum Anwesen gehört, nicht umgewidmet.

Eine Bereinigung der Flächenwidmung wurde weiters für einen Um- und Zubau zum bestehenden Wohn- und Geschäftshaus auf der Grundparzelle 613/11 vorgenommen, um den Umbau realisieren zu können.

Zugestimmt wurde weiters einer Änderung des Flächenwidmungsplanes für die Hofstelle Larch im Lahntal  in Sonderfläche Hofstelle mit gewerblicher Nebennutzung mit Wohn- und Büroflächen, Verkaufs- und Lagerflächen für landwirtschaftliche Produkte sowie einer Frühstückspension mit maximal 20 Betten.

Wörgler Gemeinderat am 20. Februar 2020. Foto: Veronika Spielbichler

Nach der Gemeinderatsitzung wurde Stadtamtsleiterin Mag. Simone Riedel offiziell von Bgm. Hedi Wechner (2.v.r.) und den Vizebürgermeistern Mario Wiechenthaler (links) und Hubert Aufschnaiter (rechts) verabschiedet – sie setzt ihre berufliche Karriere in Wattens fort.