Besucherbox im Seniorenheim Kirchbichl

Angehörige endlich wieder sehen und mit ihnen reden – das ermöglicht ab nächster Woche eine neue Besucherbox im Seniorenheim Kirchbichl, in dem sowohl Personal als auch BewohnerInnen positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Die mobile, rollstuhltaugliche Holzkonstruktion mit Sichtfenster und Gegensprechanlage wurde von Heimleitung und Gemeindeführung in Auftrag gegeben, um die Corona-bedingte Isolation durch das behördliche Besuchsverbot zu beenden.

„Aktuell sind bei uns im Haus 15 Personen positiv auf Covid19 getestet, zwei sind im Krankenhaus“, teilt Heimleiter Mag. Christian Hochfilzer mit. „Leider wurde trotz größter Vorsicht das Virus eingeschleppt. Für uns ist der Infektionsweg nicht nachvollziehbar“, so Hochfilzer.  Trotz eine Woche früher verhängtem Besuchsverbot brach die Viruserkrankung im Haus aus.  Verhängnisvoll war, dass etliche positiv Getestete symptomfrei waren. „Unser Heim war das zweite nach Westendorf, das lückenlos getestet wurde“, teilt Bgm. Herbert Rieder mit. Mittlerweile wurden alle 96 BewohnerInnen und 90 MitarbeiterInnen wiederholt getestet, die Infektionszahlen sind bereits rückläufig.

In dieser schwierigen Situation ließ man sich nun die Besucherbox als kontaktlosen Begegnungsort einfallen. „Die Heimbewohnerinnen und Bewohner sind jetzt seit über einem Monat in Quarantäne und können ihre Zimmer nicht verlassen. Für die Psyche ist jetzt der persönliche Kontakt mit Angehörigen unheimlich wichtig – für beide Seiten“, erklärt Rieder bei der Vorstellung der mobilen Box, die von der Zimmerei Feiersinger-Hotter in Langkampfen angefertigt und von der Firma Seisl mit einer Gegensprechanlage ausgestattet wurde.

„Seit einem Monat bieten wir als Kontaktmöglichkeit Videotelefonie. Aber das ist schwierig“, weiß Hochfilzer. Durch die Quarantäne ist die Bewegungsmöglichkeit aufs Minimalste beschränkt, ums Heim sind Absperrungen errichtet. Innerhalb dieser können „Hausrunden“ gedreht werden – ein kleiner Spaziergang im Freien in Gruppen, jeweils vier BewohnerInnen und eine Betreuerin, allesamt natürlich mit Mundschutz und entsprechendem Sicherheitsabstand.

Die neue Besucherbox soll ab Montag die lange „Besuchs-Durststrecke“  beenden. Für eine reibungslose Abwicklung ist telefonische Voranmeldung im Seniorenheim erforderlich. „Die Besuche werden dann getaktet und 20 bis 30 Minuten dauern“, erklärt Hochfilzer. Besuchszeiten sind jeweils von 8 bis 11 und von 13:30 bis 16:00 Uhr. Der Zugang zur Box erfolgt für HeimbewohnerInnen innen vom Hauscafé aus, der Besucherzugang liegt im Freien. „Damit ist das Risiko von direktem Körperkontakt ausgeschlossen“,  erklärt Hochfilzer den Sicherheitsaspekt der Konstruktion. Abends kann die mobile Box entfernt und die Fassade wieder geschlossen werden.