Ein farbenfrohes Bild Tiroler Folklore bot sich am 12. Juli 2025 am Bruckhäusler Fußballplatz und im daneben aufgebauten Festzelt. Die Bundesmusikkapelle Bruckhäusl richtete in Zusammenarbeit mit dem FC Bruckhäusl für elf Musikkapellen den Marschmusik-Bewerb samt anschließendem Blasmusikfest aus. Über die höchste Punkteanzahl, vergeben von der Fachjury, durfte sich die BMK Niederau unter der Leitung von Bezirksstabführer Christian Mayr freuen. Auf Platz 2 landeten die Gastgeber und ganz knapp dahinter die Knappenmusikkapelle Bad Häring.
Welchen Eindruck vermittelt eine Blasmusikkapelle bei öffentlichen Auftritten wie Festumzügen oder Prozessionen? Wird sie als Einheit wahrgenommen? Marschieren und gleichzeitig musizieren erfordert Übung! Einen Ansporn dazu liefert der Unterinntaler Musikbund alle drei Jahre mit der Austragung der Marschmusik-Bewertung. „Musik in Bewegung nimmt in der Öffentlichkeit einen immer größeren Stellenwert ein“, betont der Unterinntaler Musikbund.
Die Teilnahme ist natürlich freiwillig und erfolgt in insgesamt fünf Leistungsstufen, wobei heuer in drei angetreten wurde. Die Leistungsstufen unterscheiden sich im Schwierigkeitsgrad der gezeigten Manöver. B bedeutet richtige Kommandos, Abmarschieren, Halten und Wegmarschieren während des Spiels, Richtungsänderung mit Schwenkung, die Defilierung und „Abreißen“ (stehenbleiben) mit akustischem Zeichen. In der C-Liga kommt das gleichzeitige Abfallen in Dreierreihe und das Wiederaufmarschieren in die Fünferreihe dazu. Bei Stufe D kommt der Wechsel in eine breite Formation und die große Wende dazu, bei der die Kapelle auf sehr kleinem Platz ineinander umdreht und in die entgegengesetzte Richtung weitermarschiert.
Die Jury vergibt Punkte nach rund 65 Bewertungskriterien – darunter die musikalische Leistung, der optische Gesamteindruck mit Haarmode, Schuhen, Hemden und Trachten, die Ausführung der Kapelle und den Auftritt des Stabführers. Dabei wird auf die Exaktheit beim Antreten, auf den Gleichschritt, auf Abstände seitwärts und längs der Marschrichtung, auf die Genauigkeit beim Schwenk und das Zusammenspiel während des Marschierens geachtet.
Die Jury unter der Leitung von Landesstabführer-Stellvertreter Markus Schiffer reiste aus ganz Nordtirol an und bestand aus Florian Silberberger aus Auffach, Florian Helbert aus Flaurling, Klaus Kramser aus Zirl, Hans Eller aus Griess am Brenner und Tobias Loinger aus Kramsach. Als Moderatoren lieferten Bezirksobmann Sebastian Neureiter und sein Stellvertreter Hubert Schneider Informationen zu den antretenden Musikkapellen.
Als erste marschierte die Gastgeber-Kapelle, die BMK Bruckhäusl auf, die ebenso wie die Musikkapellen aus Walchsee, Ebbs, Niederau, Ellmau, Bad Häring, Kufstein und Hinterthiersee in der Kategorie D vor vollen Stadion-Rängen antrat. Danach hieß es für die Bruckhäusler rasch umziehen für die Bewirtung im großen Festzelt, in Wein- und Schnapsbar und bei den Barwagen. In der Kategorie B trat die Bundesmusikkapelle Niederndorf an, in der Kategorie C die BMK Unterlangkampfen sowie die BMK Vorderthiersee.
Glücklicherweise blieb der Bewerb von „Regen-Einlagen“ verschont. Herausfordernd waren allerdings Windböen, wobei die BMK Walchsee besonderes Pech hatte und etliche Hüte davongeweht wurden. Was nicht in die Bewertung einging, die die Jury nach dem Bewerb mit allen Kapellen ausführlich besprach. Denn aus dem Auftritt wird gelernt – was läuft gut? Wo gibt´s Verbesserungsbedarf?
So wurde der Bekanntgabe der Punktewertung im Festzelt mit Spannung entgegengeblickt. Die Musikkapelle Kelchsau unter Kapellmeisterin Theresa Astner sorgte beim Dämmerschoppen ab 17 Uhr für beste Stimmung im Festzelt, wo mitgeklatscht und so wie beim Bozner Bergsteigermarsch laut mitgesungen und dabei reihenweise auch die Bierbänke erklommen wurden.
„Die Teilnahme selbst ist schon ein Gewinn“, stellte Jury-Leiter Markus Schiffer vor Überreichung der Teilnahme-Urkunden fest, bei der in der Reihenfolge des Auftrittes die Bewertungsergebnisse bekannt gegeben wurden. Da war der Jubel bei der BMK Niederau groß, die mit über 94 Punkten mit rund drei Punkten Vorsprung auf die nächsten Ergebnisse klar die Nase vorn hatten. Ausgelassen gefeiert wurde schließlich von allen – zunächst beim Platzkonzert der BMK Itter und danach mit Party-Sound von der Blaskapelle Junger Schwung.
In den Reihen der Publikumsränge fanden sich unter den Ehrengästen u.a. Kirchbichls Bürgermeister Herbert Rieder sowie Wörgls Bürgermeister Michael Riedhart, Wörgls Kulturreferent Sebastian Feiersinger, Stadträtin Elisabeth Werlberger und Gemeinderat Hubert Werlberger ein, die sich allesamt bei der BMK Bruckhäusl und beim Bruckhäusler Fußballverein für die Organisation des Blasmusik-Events bedankten.
Das gesamte Wertungsergebnis sehen Sie hier als pdf-Dokument: Gesamtergebnis Bruckhäusl_250714_085010
- Die Fachjury mit „Azubi“ Harald Gollner (rechts).
- Die BMK Bruckhäusl unter Bezirkskapellmeister und Stabführer Hannes Ploner trat als Gastgeber als erste am Rasenplatz zur Bewertung an.
- Beim Schwenken kommt es auf die Schrittlänge an – die Reihen sollen erhalten bleiben.
- Bei der großen Wende kehrt die Kapelle auf kleinstem Platz um 180 Grad um und marschiert in die entgegensetzte Richtung weiter – hier exakt ausgeführt von der BMK Bruckhäusl.
- Eine Windböe ließ beim Auftritt der BMK Walchsee die Hüte fliegen! Was als „höhere Gewalt“ allerdings die Wertung nicht beeinflusste.
- Das Publikum hatte von den Stadion-Rängen aus den Wettbewerb bestens im Blick – u.a. zählten die Bürgermeister Herbert Rieder und Michael Riedhart zu den Zuschauern.
- Die BMK Ebbs mit Stabführer Ernst Hörfarter.
- Marschiert in den Reihen der BMK Ebbs mit: der Landtagsabgeordnete und Ebber Vizebürgermeister Sebastian Kolland.
- Die BMK Niederndorf mit Stabführer Hannes Praschberger.
- Mit dem Erzherzog Albrecht-Marsch präsentierte sich die BMK Unterlangkampfen mit Stabführer Markus Ehrenstrasser.
- Die BMK Unterlangkampfen trat in der Kategorie C an – hier beim Schwenk-Manöver.
- Je nachdem wieviel Platz beim Aufmarsch ist – das richtige Wechsel von 3er auf 5er-Reihen zählt zu den Bewertungskriterien.
- Die BMK Unterlangkampfen – wieder in 5er-Reihen.
- Die Wettbewerbssieger: Die BMK Niederau mit Bezirksstabführer Christian Mayr holte in der Kategorie D mit 94,58 Punkten die höchste Wertung.
- Die 1855 gegründete BMK Niederau zählt 68 Mitglieder.
- Die BMK Niederau bei der Defilierung.
- Die BMK Niederau – exakt im Gleichschritt.
- Die 1880 gegründete BMK Ellmau mit Stabführer Arthur Stöckl trat mit dem 63er Regimentsmarsch an.
- In die Bewertung fließen neben Kriterien wie musikalische Leistung und Auftritt auch das Outfit mit Haarmode und Bekleidung ein.
- Die Knappenmusikkapelle Bad Häring entlehnt ihre Tracht dem Bergbau – und in der Leitung dominieren die Eggers: Max Egger als Stabführer und Markus Egger als Kapellmeister.
- Der Stabführer gibt beim Marschieren die Kommandos mit Bewegungen des Stabes vor.
- Keine Stewardessen – das sind die Marketenderinnen der BMK Bad Häring!
- Die BMK Vorderthiersee unter Stabführer Thomas Mairhofer war mit ihrem Gründungsdatum 1799 (zeitgleich mit Beginn der Passionsspiele) die älteste Musikkapelle beim Marschmusik-Bewerb.
- Die BMK Vorderthiersee zählt 70 Mitglieder und marschierte zu „Mein Heimatland“ auf.
- Die Stadtmusikkapelle Kufstein unter der Stabführung von Peter Feuersinger ist zahlenmäßig mit 80 Mitgliedern zwar die größte Kapelle beim Bewerb – aber am Rasen fanden sich längst nicht alle Mitglieder ein.
- Mit dem „Ruetz-Marsch“ beendete die 1907 gegründete BMK Hinterthiersee unter Stabführer Hubert Schneider den Marschmusik-Bewerb.
- Mit ihrem gelungenen Auftritt schrammte die BMK Hinterthiersee knapp am „Stockerlplatz“ vorbei.
- Das „Service-Kleeblatt“ in der Weinbar vom Team der BMK Bruckhäusl.
- „Mein liebstes Tier ist der Zapfhahn“ – gut gelaunt war die BMK-Bruckhäusl-Crew auch beim Nonstop-Bierausschank…
- Auch am Weißbierwagen sorgten die BMK-Bruckhäusl-Crew für laufenden Nachschub…
- Für die Gästebewirtung war auch das Team vom FC Bruckhäusl im Einsatz.
- Beim Blasmusikfest halfen die BMK Bruckhäusl und die FC Bruckhäusl zusammen – die Fußballer stellten nicht nur ihr Stadion samt Vereinslokal zur Verfügung, sondern halfen auch im Bewirtungs-Service mit.
- Gute Laune im großen Festzelt….
- Die Musikkapelle Kelchsau mit Kapellmeisterin Theresa Astner und humorvoller Moderation heizte die Stimmung im Festzelt schon nachmittags an.
- Die Kelchsauer MusikantInnen begeisterten beim Platzkonzert das Publikum im Festzelt, das reihenweise auch die Bierbänke erklomm.
- Tolle Stimmung beim Platzkonzert der MK Kelchsau.
- Landeten mit dem Bozner Bergsteigermarsch einen Hit zum Mitsingen: Die MK Kelchsau unter Kapellmeisterin Theresa Astner.
- Die MK Kelchsau wird von einer Kapellmeisterin geleitet – Theresa Astner und ihre Kapelle sorgten für beste Stimmung im Festzelt.
- Strahlendes Siegerlächeln: Bezirksstabführer Christian Mayr konnte die Höchstwertung für die BMK Niederau vom Jury-Vorsitzenden Markus Schiffer (rechts) entgegennehmen.
- Volles Festzelt bei der Bekanntgabe der Wertungs-Ergebnisse.
- Freude bei der BMK Bad Häring – rechts Stabführer Max Egger.
- Jury-Vorsitzender Markus Schiffer gratulierte der BMK Bruckhäusl zum zweitbesten Wertungsergebnis – links Bezirkskapellmeister Hannes Ploner und rechts Obmann Martin Gasteiger.
- Die BMK Niederau hatte Grund zum Jubeln – sie ging als Beste aus dem Marschmusik-Bewerb hervor.
- Die Bundesmusikkapelle Itter setzte mit ihrem Platzkonzert den unterhaltsamen Dämmerschoppen fort.