„Umsetzen. JETZT!“ – und zwar Seniorenheimerweiterung, Kindergarten Mitterhoferweg, Musikschule NEU und Barrierefreiheit – diese Prioritäten setzt die Bürgerliste Wörgler Volkspartei, die am 29. Jänner 2016 Listenmitglieder und Programm für die Gemeinderatswahl am 28. Februar 2016 vorstellte. Spitzenkandidat ist Dr. Daniel Wibmer, gefolgt von Mag. Johannes Puchleitner, Rosi Werlberger und Hubert Aufschnaiter. Im Team befinden sich Polit-Neueinsteiger ebenso wie „Urgestein“ Dipl.Vw. Sebastian Mitterer. Bei der Bürgermeisterwahl unterstützt die Bürgerliste Wörgler Volkspartei Dr. Andreas Taxacher.
„Wörgl hat Zukunft, aber nur, wenn wir nicht weiterwurschteln. Wir brauchen eine neue Kultur des Schaffens. Gute Politik muss die Bürger einbinden, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit leben. Die Kommunalpolitik ist prädestiniert für Bürgereinbindung und Wörgl hat damit auch schon einige Versuche gemacht. Die aktive Einbindung der Bevölkerung soll wieder stärker gelebt werden“, stellte Spitzenkandidat Dr. Daniel Wibmer der Listen- und Programmpräsentation voran. Marktwirtschaftliches Denken, effizientere Politik und Verwaltung seien weitere Eckpunkte, auch eine bessere Kommunikation und Zusammenarbeit mit dem Land Tirol . „Wir wollen Wörgl als Stadt neu denken und gemeinsam weiterentwickeln, wobei wir den Begriff der Stadtentwicklung weiter fassen – er betrifft alle Maßnahmen, die die Stadt weiterbringen, nicht nur die Raumordnung. Da gehört Mobilität, Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft und Ökologie ebenfalls dazu. Gesamthaft denken, nicht wie bisher in Sektoren“, so Wibmer.
Das Team sei eine gesunde Mischung aus erfahrenen und neuen Persönlichkeiten, die aus allen Berufen und Bereichen Kompetenzen und Erfahrungen mitbringen. „Die Stadt gestalten, nicht nur verwalten – dazu gehört umsetzen und handeln. Entscheidungen treffen, anstatt sie auf die lange Bank zu schieben und herum zu lavieren. Die letzte Gemeinderatsperiode war sehr umsetzungsschwach. Wir sind für aktives Vorgehen“, so Wibmer.
Hochwasserschutz und Feuerwehrhaus-Neubau
Oberste Priorität hat im Programm der Hochwasserschutz. Dabei wolle man mit den anderen Gemeinden konstruktiv zur Schaffung des Planungsverbandes und der erforderlichen Schutzbauten zusammenarbeiten. Ziel sei auch eine Rücknahme der Roten Zone und damit der Grundstücksentwertung. Die Bürgerliste Wörgler Volkspartei stehe zudem für einen Neubau des Feuerwehrhauses. „Unsere Fraktion hat dafür bereits 2012 und 2014 dahingehende Anträge im Gemeinderat gestellt, die nicht umgesetzt wurden. Die bestehende Halle ist über 40 Jahre alt, der Keller feucht. Das Gebäude abzutragen und neu zu bauen kommt günstiger als eine Sanierung“, sagt Widmer, kann aber noch keine Kosten dafür beziffern. „Gegenüber den früheren Plänen ist jetzt auch das Gelände des ehemaligen Recyclinghofes verfügbar, die Detailplanung muss erst überarbeitet werden.“
Wörgl solle als Bildungsstadt wieder präsenter werden. Dabei gehe es darum, „das Umfeld für lebenslanges Lernen zu schaffen.“ Die Pflichtschulerweiterung stehe ins Haus, bei der neue Unterrichtskonzepte berücksichtigt werden sollen. Die Förderung der Sprachkompetenzen in allen Altersgruppen ist ebenfalls ein Anliegen. „Die Sprachstartklassen sind ein bundespolitisches Streitthema. Wir möchten mit dem Land eine Lösung finden, um die Vorteile dieser Unterrichtsform ohne das nachteilige Absondern in einer Klasse zu nützen“, erklärt dazu Dipl.Vw. Sebastian Mitterer.
„Die Wörgler Wirtschaft bringt der Stadt jährlich rund 6 Millionen Euro Kommunalsteuer. Sie ist ein verlässlicher guter Partner bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und ein guter Steuerzahler, dafür möchten wir danke sagen. Wir brauchen wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen wie verbesserte Serviceorientierung gegenüber eingesessenen Betrieben und Neuansiedlungen“, erklärt Wibmer und will die städtischen Finanzen auf Einsparungspotenziale durchforsten und „Innovationen bei der Projektfinanzierung prüfen“, etwa Mischfinanzierungen und Partnerschaften.
Wohnbau-Initiative und Barrierefreiheit
Die Bürgerliste Wörgler Volkspartei stehe 100%ig hinter der Landesinitiative für leistbaren Wohnbau mit dem Ziel von Quadratmeter-Mietpreisen von 5 Euro. Man stehe für eine Stärkung des Gesundheits- und Sozialsprengels für die Durchführung mobiler Pflege sowie für Barrierefreiheit. „Wir wollen einen Arbeitskreis für Barrierefreiheit einrichten“, erklärt Hubert Aufschnaiter, der als Rollstuhlfahrer Wörgls Schwachstellen bestens kennt. „Ein Schulprojekt hat da schon viel aufgezeigt – aber es liegt in der Schublade, passiert ist nichts. Für eine Gehsteigabschrägung hat es einen Gemeinderatsbeschluss gebraucht. Da gehört mehr gemacht“, so Aufschnaiter. Gehsteigkanten entfernen und Gehsteige verbreitern zähle zu den Maßnahmen, wobei vermehrt auch auf „Rollator-Tauglichkeit“ geachtet werden solle.
Tennis – neuer Anlauf beim Badl
Um das Leben in Gemeinschaft zu fördern, will die Bürgerliste Wörgler Volkspartei den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und die aktive Koordinierung zwischen Schulen, Wirtschaft und Stadt mit dem Ziel 1oo % Jugendbeschäftigung. Der Ausbau der Vereinsförderung in allen Bereichen steht auch im Programm: „Auch in Wörgl muss in Zukunft Tennis noch möglich sein“, so Wibmer, der sich für Neuverhandlungen mit den Badl-Eigentümern ausspricht. „Die Bürgermeisterin hat es den Vereinen überlassen, dass sie eine Lösung finden. Das kann es nicht sein“, so Wibmer. Sportreferent Hubert Aufschnaiter sieht eine Möglichkeit darin, wie beim Schießsport vorzugehen: „Der Verein hat einen Kredit für den Bau des Schießstandes aufgenommen, den die Gemeinde finanziert.“ So könne man dem Verein einen Rückhalt geben ohne neue Darlehensaufnahmen der öffentlichen Hand.
„Das Komma ist zu klein. Wir sollten gemeinsam mit Bürgerbeteiligung am Projekt einer multifunktionellen Veranstaltungshalle weiterarbeiten“, sagt Wibmer und will „einen Denkprozess anregen“.
Was hingegen rasch umgesetzt werden soll, sind die beschlossenen Projekte Seniorenheimerweiterung, Kindergartenerweiterung am Mitterhoferweg, der Musikschul-Neubau und die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Wobei die Stadt hier mit der bestehenden Musikschule wohl eine der größten Baustellen vor sich hat. „Die Musikschule ist ein öffentliches Gebäude und es kann nicht der Ansatz sein, für Behinderte ebenerdige Räume zu suchen, in denen sie sich aufhalten können“, erklärt Kulturreferent und Musikschulleiter Mag. Johannes Puchleitner und sieht hier auch betreffend die Nachnutzung des Gebäudes Handlungsbedarf. „Wir hoffen auf einen raschen Musikschulneubau, die derzeitige Situation kann nur eine Übergangslösung sein.“
Reduzierung der gemeinderätlichen Ausschüsse
„Tritt die Bürgerliste Wörgler Volkspartei für eine Verringerung der gemeinderätlichen Ausschüsse ein?“ lautete eine Medienanfrage. „2010 haben wir uns für 7 Ausschüsse stark gemacht – aber das war politisch nicht umsetzbar“, erinnert Wibmer. „Um kleine Fraktionen mitarbeiten zu lassen, wurden mehr Gremien geschaffen. Dabei wurde übers Ziel geschossen. So viele Ausschüsse wie jetzt sind ein Blödsinn“, meint Mitterer.
Die Bürgerliste Wörgler Volkspartei stehe in punkto Mobilität auch voll hinter dem 1992 eingeführten Citybus-Nahverkehr. „Die Stadt subventioniert die Citybusse jährlich mit über einer Million Euro“, so Wibmer, der das Liniensystem weiter optimieren will, was auch ein neu Aufrollen der Diskussion um die Linie 4 bis zum Hauserwirt beinhalte.
Die Kandidaten der Bürgerliste Wörgler Volkspartei
Die beiden Listenführenden Mag. Dr. Daniel Wibmer, Unternehmensberater und Mag. Johannes Puchleitner, Musikschuldirektor sind durch ihre bisherige Arbeit im Gemeinderat bereits bekannte Gesichter. Auf Platz drei rangiert Neueinsteigerin Rosi Werlberger. „Ich bin Bäuerin. Die Anforderungen dieses Berufes sind breit gefächert, man muss in alle Richtungen denken. Familie, Flächennutzung, Tierschutz und Nachhaltigkeit bei allen Entscheidungen. Regionalität ist in der Landwirtschaft schon lange ein Thema“, umreißt die Bäuerin ihren Beweggrund, sich für Wörgl zu engagieren. Ebenfalls Neueinsteigerin ist Kathrin Puchwald: „Mein Anliegen als berufstätige Mutter ist flexible Kinderbetreuung und familienfreundliches Arbeiten sowie die Barrierefreiheit. Wir wohnen in einem Vier-Generationen-Haus – dieses Glück hat nicht jeder.“
Die weiteren Kandidaten: 4. Hubert Aufschnaiter, 5. Hubert Mosser, 6. Horst Moser, 7. Astrid Rieser, 8. Dipl.Vw. Sebastian Mitterer, 9. Dr. Andreas Widschwentner, 10. Ing. Markus Langer MSc, 11. Kathrin Puchwald, 12. Stanis Jaworek, 13. Ursula Feiersinger, 14. Kayahan Kaya MSc, 15. Simone Höck, weiters Tanja Mitterer, Harald Rieser, Horst Casazza, Alexandra Rieser, Alfred Bauhofer, Manfred Fuchs, Martin Puchwald, Johann Mauracher, Erika Eder, Johann Sappl, Petra Stampfl, Helmut Knoll, Marion Weyler, Hermann Permoser, Sylvia Gasteiger, Peter Schrattenthaler, Ewald Linzbauer, Maria Santos, Petra Kanzler, Martin Gasteiger, Mag. Sabine Obholzer, Josef Werlberger, Korbinian Auer, Günther Ladstätter, Manfred Mohn, Evelin Treichl, Arno Abler MBA.