Die Straße gehört den Menschen, nicht dem motorisierten Verkehr – unter diesem Motto richtete der Verein komm!unity in Zusammenarbeit mit der Kulturzone, der Stadtgemeinde Wörgl und den Wörgler Stadtwerken anlässlich der EU-weiten Aktion der „autofreien Woche“ ab 20. September 2024 ein dreitägiges Straßenfest bei der ZONE in der Brixentaler Straße aus. Die zahlreichen Besucher erwartete bei wunderbarem, warmem Herbstwetter ein buntes Unterhaltungsprogramm für Groß und Klein.
Als erstes eroberten Wörgls Volksschulkinder am Freitag vormittags die Straße – mit bunter Kreide dekorierten sie den Straßenbelag, auf dem nachmittags das Straßenfest mit Flomobil-Probefahren für die Großen und „Flomobil-Rennbahn“ sowie Bobbycar-Rennen für die Kleinen startete. Die Stadtwerke präsentierten auf großem LED-Bildschirm den Zeichentrickfilm Garfield und nach dem gemütlichen Grill- & Chill-Intermezzo folgte am Abend die Präsentation „Radfahren in Wörgl“ durch Gemeinderat Emil Dander und das gleichermaßen sehr unterhaltsame wie informative Pubquiz „Wörgler Sattelfest“ zum Thema Mobilität, zusammengestellt und moderiert von Gemeinderätin Iris Kahn. Der Deix-Animationsfilm „Rotzbub“ beendete das Tagesprogramm.
Radfahren in Wörgl
„Die Zahl der RadfahrerInnen in Wörgl ist im Vergleich zu anderen Städten jedenfalls ausbaufähig“, merkt Wörgls Stadtbaumeisterin Ing. Melanie Partoll in der von ihr verfassten Broschüre „Radfahren in Wörgl“ an, deren Inhalt GR Ing. Emil Dander als neuerdings zuständiger Referent für Umwelt, Nachhaltigkeit und Innovation vorstellte. Ziel sei die Schaffung eines lückenlosen Alltags-Radwegenetzes inklusive Optimierung der Radinfrastruktur, Verbesserung der Sicherheit und Bewusstseinsbildung.
Wörgl setzte in den vergangenen Wochen den Ausbau des Radwegenetzes am Madersbacherweg fort, wo der Radweg beginnend bei der SPAR-Zufahrt bis zum Eingang des Sportzentrums angelegt wurde. Dadurch fallen Parkplätze beim Sportzentrum weg, der Kurzparkstreifen ist Vereinsmitarbeitern des SV Wörgl, des Boxclubs und des Leichtathletik-Vereines vorbehalten. Für StadionbesucherInnen stehen überdachte und mit Photovoltaik-Anlage bestückte Parkplätze am SPAR-Gelände zur Verfügung.
Zur Radinfrastruktur zähle neben dem Ausbau des Radwegenetzes die Entschärfung neuralgischer Stellen (z.b. Kreuzung Federer-/Unterguggenberger Straße), klare Beschilderung, die Schaffung von Radabstellanlagen inklusive Reparaturstationen und fallweise Radutensilien-Schließfächer. Dander wies auf den auch heuer zur Verfügung stehenden, Schnee-geräumten Winterradweg entlang des Inns hin.
Spannendes Pubquiz
17 Fragen rund um Mobilität und Radfahren ließ sich GR Dipl.Päd. Iris Kahn einfallen und so wurde das Pubquiz „Wörgler Sattelfest“ zum spannenden Punkte-Jagd, bei der schließlich Johannes Ungar die Nase vorn hatte. Gewonnen haben dabei allerdings alle – nämlich Wissen! Zu erfahren war etwa die Anzahl der neuen Radabstellplätze in der Begegnungszone (56 statt vorher 22), dass neue Citybushaltestellen in der Atzl-Straße, beim Skaterpark und in der Federer-Straße bestehen und das Wörgler Citybus-Netz über 80 Haltestellen verfügt. Nützliches – bei Tempo 100 statt 130 sinkt der Treibstoffverbrauch um 23 % – war ebenso dabei wie Kurioses: wer würde vermuten, dass der größte Reifenhersteller der Welt gemessen an der Stückzahl der Spielzeughersteller Lego ist? Zu erfahren war auch, dass Wörgls neuer Radkoordinator Maxä Griesser heißt. Dass die Radinfrastruktur auch ganz schön ins Geld geht, zeigte die Frage nach den Kosten für den überdachten Radabstellplatz beim Pflichtschulzentrum – ganze 47.000 Euro mussten dafür hingeblättert werden.
Erstmals Kinderflohmarkt
Zum Familienfest mit Kinderprogramm wurde der Samstag Nachmittag – neben Hüpfburg, Fun-Stationen, Geschicklichkeitsspielen, Kinderschminken und Anneliese Sojers Recycling-Kunst-Bastelstation fand erstmals ein Kinderflohmarkt statt, organisiert von Novela und Peter Steinlechner. Kids konnten dabei selbst nicht mehr benötigte Spielsachen verkaufen. Das besondere Service einer kostenlosen Radreparatur bot der Fahrrad-Mechatroniker Simon Gwiggner für alle, die mit ihrem lädierten Drahtesel in der Mittagszeit beim Straßenfest aufkreuzten.
Lose wurden für eine Tombola zugunsten eines zweijährigen Kindes verkauft, das auf tragische Weise seine Eltern verlor. Und beim Schätzspiel der Stadt konnte ein Fahrrad als Hauptpreis, Flomobil-Tagesgutscheine und Tickets für eine Fahrt am Führerstand einer Lokomotive nach Innsbruck gewonnen werden. Abends bot eine mobile Sternwarte einen besonderen Blick in den Himmel und für alle am Boden heizte die Rock-Coverband Flare Gun so richtig mit den größten Hits aller Zeiten ein. Ein Frühschoppen am Sonntag mit dem Duo R&M beendete das dreitägige Fest, bei dem das Zone-Team für die Verpflegung und den reibungslosen Ablauf sorgte.