Corona: Tipps bei Demenzerkrankung

Viele Menschen mit Demenz leben zu Hause. Die Volkshilfe veröffentlichte am 2. April 2020 hilfreiche Tipps im Umgang mit Menschen mit Demenz. Die Landeswarnzentrale veröffentlichte auch heute, 3.4.2020 ein Update zu Corona in Tirol – über 2.000 Personen sind aktuell erkrankt.

Unterstützung, die sonst durch Hauskrankenpflege, Demenzbetreuung oder Tageszentrumsbesuche gewährleistet wird, kann durch die Corona-Krise wegfallen. Ältere oder vorerkrankte Menschen sollen nicht mehr besucht werden. Eine Ausnahmesituation, die für Angehörige und Betroffene schwierig ist.

Die Volkshilfe gibt diese  Tipps im Umgang mit der Krise: Erklären Sie die Situation in einfachen Worten und versichern Sie Ihren Angehörigen, dass alles getan wird, um sie zu schützen. Versuchen Sie positive Gefühle zu verstärken – negative Emotionen werden dadurch in den Hintergrund gedrängt.

Achten Sie besonders auf die Händehygiene insbesondere, wenn Sie vom Einkaufen oder von Spaziergängen kommen. Reduzieren Sie Kontakt zu Dritten soweit als möglich.

Beschäftigungen helfen den Tag zu strukturieren, Spiele spielen, Fotos ansehen, Lieder aus der Jugend der Betroffenen können Freude in den Alltag bringen. Entsprechende Playlists finden Sie auf allen Streaming-Diensten, z.B. auf YouTube. Weitere Glücksmomente können Sie herstellen, indem sie Nachbarn, Freunde und Familie bitten, Briefe, Postkarten oder wenn möglich kurze Videos zu schicken.

Für an Demenz erkrankte Menschen ist Bewegung besonders wichtig, um diese im Alltag zu fördern, erledigen Sie gemeinsam z.B. Haushaltstätigkeiten wie Wäsche aufhängen, Kochen…

Die Volkshilfe Demenzbroschüren mit ausführlichen Tipps und Ideen können   bestellt und werden   per Post zugeschickt.

Für Menschen mit Demenz ist die aktuelle Situation besonders schwierig, weil…

  • die Krise den gewohnten Tagesablauf stört und Struktur besonders wichtig ist.
  • wichtige soziale Kontakte zu Bezugspersonen im Moment nicht stattfinden können.
  • die allgemeine Stimmung und Verunsicherung für sie spürbar ist, auch wenn sie die Gefahr oft nicht mehr bewusst erfassen können.
  • spezielle Betreuungen und Bewegungsangebote ausfallen, die für die geistige und körperliche Fitness wesentlich sind.

Für pflegende Angehörige ist die Situation schwierig, weil…

  • die gewohnten Entlastungsangebote, wie etwa eine mehrstündige Demenzbetreuung, entfallen.
  • Hilfe durch andere Angehörige zur Vermeidung einer Ansteckung eingestellt wurde.
  • Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf – für all jene, die jetzt weiterhin in die Arbeit gehen müssen – im Kontext der Corona-Krise fehlen.
  • es viel Unsicherheit gibt, welche Hygiene – und Vorsichtsmaßnahmen bei der Pflege daheim sinnvoll und auch umsetzbar sind.
Die Volkshilfe Tirol gibt Tipps für den Umgang mit Demenzerkrankten während der Corona-Krise. Foto: Volkshilfe

Die Volkshilfe Tirol gibt Tipps für den Umgang mit Demenzerkrankten während der Corona-Krise. Foto: Volkshilfe

6 wichtige Telefonnummern:

  1. Beratung, Infos und Angebote erhalten Sie bei der Volkshilfe Pflegedienste Hotline von Montag bis Freitag von 09.00 bis 13.00 Uhr unter 050 890 0100
  2. Haben Sie oder Ihre Angehörigen Fieber, Husten oder andere für Covid-19 typische Symptome oder hatten Sie Kontakt zu jemandem der positiv getestet worden ist oder sich in Risikogebieten aufgehalten hat (Italien, Tirol, China) wählen Sie bitte 1450
  3. Wenn Sie Fragen zu Covid-19 im Allgemeinen haben, können Sie sich rund um die Uhr an diese Info-Hotline der AGES wenden: 0800 555 621
  4. 24-Stunden-Hotline vom Land Tirol: Tel. 0800 80 80 30
  5. Wenn Sie arbeitsrechtliche Fragen haben, auch zur Pflegekarenz, wenden Sie sich bitte an die Arbeiterkammer (Mo-Fr, 9.00 bis 19.00 Uhr): 0800 22 12 00 80
  6. Rasche psychologische Hilfe gibt es kostenlos & anonym beim Berufsverband Österreichischer PsychologInnen unter 01 504 80 00 (Mo-Fr, 9.00 bis 16.00 Uhr)

Demenz-Sprechstunde → DERZEIT TELEFONISCH & ONLINE: Montag bis Freitag von 09.00 bis 13.00 Uhr unter Tel.: 0 50 890 01 00 | pflegedienste@volkshilfe.net

Quelle: Volkshilfe Tirol

 

Update Corona Tirol, Stand heute, Freitag, 3. April 2020, 8.30 Uhr

In Tirol sind derzeit 2.056 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Gesamtzahl der nach einer Coronaerkrankung wieder Genesenen in Tirol liegt bei 631 Personen.

Zahlen der Tiroler Landeswarnzentrale:

Zahl der Corona-infizierten Personen (exklusive der wieder Genesenen): 2.056

Zahl der mittlerweile genesenen Personen: 631

Zahl der verstorbenen Personen: 29

Zahl der bisher in Tirol durchgeführten Testungen: 22.412

Zahl der durchgeführten Testungen, für die ein Ergebnis vorliegt: 20.432

Zahl der noch in Auswertung befindlichen Testungen: 1.980

Bezirkszahlen der Corona-infizierten Personen im Überblick (die Anzahl der wieder genesenen Personen ist hier bereits abgezogen, in Klammer sind die wieder genesenen Personen angegeben):

Innsbruck: 329 (32)

Innsbruck-Land: 241 (66)

Landeck: 394 (284)

Imst: 209 (14)

Lienz: 92 (30)

Kufstein: 304 (87)

Schwaz: 206 (55)

Kitzbühel: 233 (61)

Reutte: 44 (2)

Bei vier weiteren Personen wird die gesicherte Bezirkszuordnung derzeit abgeklärt.

Testungen Österreich:

Zahl der durchgeführten Testungen, für die ein Ergebnis vorliegt: 92.190

Stand: Gestern, Donnerstag, 2. April 2020, 9.30 Uhr

Bei der vom Land Tirol ausgegebenen Gesamtzahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen ist die Zahl der wieder genesenen Personen bereits abgezogen. Genauso ist es auch bei den Bezirkszahlen. Im Gegensatz dazu führt das Gesundheitsministerium bei der Gesamtzahl alle jemals positiv getesteten Personen an, ohne dabei die wieder Genesenen abzuziehen. Daraus ergibt sich der zahlenmäßige Unterschied – mit der Bitte um Berücksichtigung.