Zu einem bunten Platz der Nationen verwandelte der Verein Komm!unity das erste große Fest am Stadtplatz auf dem ehemaligen Gradl-Anger: Am 11. September 2021 präsentierten sich 14 Nationen beim 10. Fest der Nationen mit kulinarischem und kulturellem Angebot, wobei vom Veranstalter die 3G-Regel konsequent kontrolliert wurde, um damit „grenzenlos gemeinsam feiern“ ohne Ansteckungsrisiko zu ermöglichen.
Das Festmotto stand im Widerspruch zum errichteten Bauzaun, der aus organisatorischen Gründen allerdings unbedingt erforderlich war. Die WörglerInnen ließen sich davon aber nicht die Laune verderben und strömten zu hunderten ins Festgelände, in dem aufgrund des Covid19-Sicherheitskonzeptes die Besucherzahl mit 500 begrenzt war.
Zur Eröffnung formierte sich ein bunter Umzug mit Fahnen und teilweise Landestrachten aus VertreterInnen der teilnehmenden Nationen Brasilien, Thailand, Türkei, Kroatien, Bali, Bosnien, Serbien, Italien, Bayern/BRD, Albanien, Kenia, Ungarn, Ägypten und Österreich durchs Festgelände auf die Bühne. „Dieses Fest der Nationen ist die Veranstaltungs-Premiere auf diesem Platz, der dazu sehr gut geeignet ist“, freute sich Wörgls Sozialreferent Gemeinderat Christian Kovacevic und dankte in seiner Eröffnungsansprache dem Verein Komm!unity für die vorbildliche Organisation und allen Mitwirkenden für ihren Einsatz – darunter allen HobbyköchInnen, Kulturvereinen, der Stadtmusikkapelle Wörgl (die den Ausschank übernahm) sowie dem Stadtmarketing und der Stadt für die Unterstützung. Als fleißige Helfer bei Auf- und Abbau sowie während des Festes arbeiteten sechs Aslywerber tatkräftig mit.
Neben den kulinarischen Köstlichkeiten erwartete die Festgäste ein Kinderprogramm mit Schminkstation und Kunstwerkstatt, geleitet von Anneliese Sojer, und ein Verkaufsstand der Wörgler Produktionsschule LEA. Das Kulturprogramm auf der Bühne moderierte Komm!unity-Mitarbeiter und Gemeinderat Kayahan Kaya. Zu musikalischen Auftritten von Kristina Banic und ihren Musikern, dem Saz-Spieler Hasan Iyigöze mit Begleitung, der Trommlergruppe Hakuna Matata und dem Akkordeonspieler Marco Ungericht gesellten sich bosnische, serbische und albanische Tänze, bei denen das Publikum gern mitmachen durfte. Zum Festausklang spielte wieder die Band R-M auf. „Am Gradlanger trifft sich die Welt – endlich wieder seit 2 Jahren“, stellte Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner bei der Eröffnung fest und meinte, dass „sich sogar die Sonne über das Fest der Nationen freut“. Wetterglück begleitete das vielfältige Festtreiben dann auch bis in die Abendstunden.
Als Beitrag zum Umweltschutz organisierte Komm!unity einen Tellerservice, für Getränke wurden Mehrwegbecher verwendet. Für den guten Ton sorgte Ramon Kohlmann an den Technikreglern und Andy Winderl vom Zone-Team war mit der Kamera unterwegs, um für einen WIB-Beitrag Eindrücke vom Fest einzufangen – der Videobeitrag steht online auf https://youtu.be/cDJCMc6djo0
Der 2017 fertiggestellte Platz, der bis auf wenige Traditionsvereins-Aufmärsche bisher ungenützt blieb, bewährte sich nun erstmals bei einem Fest. Nach holpriger Entstehungsgeschichte stimmt das optimistisch. Vielleicht gelingt es nach einem vergeblichen Anlauf zur Namensgebung – ein Vorschlag scheiterte in den politischen Gremien und seither ruht der Akt – nun doch, eine neue Bezeichnung zu finden. Denn die gebräuchliche Benennung mit dem alten Namen „Gradl-Anger Platz“ erinnert viele WörglerInnen an den schmerzlichen Verlust des einstigen Obstangers und die keinesfalls friktionsfreie Entstehungsgeschichte des Platzes mit Kostenverdoppelung und Bauverzögerung. Die Stadt bezahlte für den Referenzplatz samt Rad- und Fußwegverbindungen rund um die Frieden-Wohnanlage etwa eine Million Euro, wobei der Platz nicht im Eigentum der Stadt ist und im Zuge eines Baurechtsvertrages genützt wird.