Erstmals problematischer Japankäfer in Tirol

Nach einem Einzelfund im Gemeindegebiet von Angath verstärkt das Land Tirol die Überwachungsmaßnahmen und ersucht die Bevölkerung um Aufmerksamkeit und Unterstützung bei der Bekämpfung des Japankäfers, der im September 2025 erstmals in Tirol aufgefunden wurde.

Im Zuge des amtlichen Überwachungsprogramms wurde in Tirol erstmals ein Japankäfer (Popillia japonica) festgestellt. Mitte September 2025 ging an der Autobahnraststätte Angath Süd ein Japankäfer in eine Lockfalle des Pflanzenschutzdienstes. Das nationale Referenzlabor der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat den Fund inzwischen bestätigt. Aktuell handelt es sich um einen Einzelfund, Hinweise auf eine dauerhafte Ansiedlung in Tirol liegen nicht vor. Zur Sicherheit wurden jedoch umgehend zusätzliche Fallenstandorte eingerichtet und die Kontrollen ausgeweitet.

Warum der Japankäfer problematisch ist

Der Japankäfer stammt ursprünglich aus Japan und unterliegt in der Europäischen Union aufgrund seines Schadpotenzials besonderen Überwachungs- und Bekämpfungsmaßnahmen. Er kann große Schäden verursachen: Die Käfer fressen Blätter, Blüten und Früchte vieler Nutz- und Zierpflanzen, während die Larven (Engerlinge) im Boden die Wurzeln von Rasen, Mais, Gemüse und anderen Kulturen schädigen. Die Schäden ähneln jenen durch Maikäfer oder Gartenlaubkäfer.

Tirol ist seit Jahren Teil des österreichweiten Überwachungsprogramms. Lockstofffallen werden gezielt entlang verkehrsreicher Transport- und Reiserouten wie Autobahnen an Rastplätzen und Stellplätzen für LKW eingesetzt. Grund dafür: Der Japankäfer kann zwar selbst fliegen, legt weite Strecken aber meist als „blinder Passagier“ in Fahrzeugen oder mit Pflanzenmaterial zurück. Nach dem Fund in Angath wird dieses Netz an Fallen weiter verstärkt.

Mithilfe der Bevölkerung gefragt

„Wir kontrollieren laufend, besonders an Standorten mit hohem Verkehrsaufkommen. So können wir neue Einträge rasch entdecken. Auch die Bevölkerung kann uns mit aufmerksamen Meldungen entscheidend unterstützen“, betont Andreas Tschöll, Leiter des amtlichen Pflanzenschutzdienstes Tirol.

Um eine Ausbreitung und Ansiedlung bestmöglich zu verhindern, ist die Unterstützung der Bevölkerung wichtig. Wer einen Verdacht hat, sollte ein Foto des Tieres machen (Nahaufnahme von Kopf/Flügeldecken/Seiten), Fundort und Datum notieren, das Tier sichern (zum Beispiel in einem gut verschlossenen Behälter im Tiefkühlfach) und den Fund melden: entweder direkt an den Amtlichen Pflanzenschutzdienst Tirol oder über die AGES-Plattform: Japankäfer-Meldung

Text: Land Tirol/ Nadja Jansenberger