Am Sonntag ist Landtagswahl. Dabei werden Weichen gestellt. Auch im Hinblick auf die Kulturpolitik. Wer am Sonntag sein Kreuzerl macht und danach nicht das Kreuz mit dem Kreuzerl haben will, sollte sich auch über kulturpolitische Positionen der WahlwerberInnen im Klaren sein. Besonders ins Auge sticht da die Position des FPÖ-Spitzenkandidaten Markus Abwerzger. Der 42jährige Vorarlberger arbeitet als Rechtsanwalt in Innsbruck und ist Mitglied der „schlagenden Sängerschaft Skalden“. Für den „Standard“ interviewte am 12. Februar 2018 der Journalist Steffen Arora den blauen Spitzenkandidaten und fragte ihn dabei auch zu dessen Aussagen betreffend das Zurückschrauben von Kulturförderungen „auf ein vernünftiges Maß“ und dessen Ablehnung von Förderungen für „feministische und queere Kunst“.
Abwerzger antwortete darauf: „Wir haben einen Förderdschungel. Daher sollte man im Land eine Institution schaffen, die darauf schaut, dass es keine Doppel- oder Mehrfachförderungen gibt. Jeder hat einen anderen Kunstbegriff, daher bin ich für das amerikanische System, das mit privaten Geldern arbeitet. Bei der Förderung von Kunst und Ausstellungen hat die öffentliche Hand wenig verloren. Queere und feministische Kunst braucht aus meiner Sicht keine öffentlichen Gelder. Die Tradition und das gelebte Heimatbewusstsein in Tirol wollen wir hingegen fördern, weil es kulturstiftend ist und man damit die Masse erreicht.“ (Quelle: derstandard.at/2000074129855/FPOe-Chef-Abwerzger-zum-Wahlkampf-Wir-wissen-immer-genau-was)
In unserer Demokratie wurde Meinungsfreiheit und Freiheit der Kunst mit Blut erkämpft. Zeiten, in denen sich Politiker anmaßen, hier Zensur üben zu müssen und ihren beschränkten Kulturbegriff anderen aufdrücken wollen, sollten doch wirklich der Vergangenheit angehören!
Als Redakteurin dieses Online-Portales halte ich mich mit Kommentaren sehr zurück. Aber dieser muss einfach sein. Punkt.