Freunde finden schon im Kindergarten lernen

Schon im Kindergarten Freunde fürs Leben finden – besondere Fähigkeiten dafür vermittelt das Kinderhaus Miteinander in Wörgl am Zauberwinklweg und beteiligte sich als erster Kindergarten Tirols und als zweiter österreichweit am „Freunde“-Programm des Österreichischen Jugendrotkreuzes, mit dem die Lebenskompetenz der Kinder gezielt gefördert wird. Am 9. Mai 2019 wurde die „Freunde-Tafel“ zum Abschluss der Ausbildung der Pädagoginnen offiziell übergeben.

„Haltung & Herzlichkeit“ – diese beiden Begriffe stehen hinter dem „Freunde“-Fortbildungsprogramm für Fachpersonal im Kindergarten, entwickelt zur Sucht- und Gewaltprävention im Vorschulalter. „Das Herzstück ist der Umgang mit Gefühlen, Kommunikation, Selbstwahrnehmung und wie mit Stress umgehen“, schildert JKR-Trainerin Sandra Aufhammer, Mitarbeiterin der Suchtprävention Kontakt & Co, Inhalte des Trainingsprogramms, mit dem gezielt Lebenskompetenzen der Kinder gestärkt werden sollen: „Unser Ziel ist, diese Ausbildung zu forcieren und ab 2020 flächendeckend in Tirol anzubieten.“

„Wir wurden vor zwei Jahren bei einer Tagung auf das Angebot aufmerksam, das dem Leitgedanken unsers Kinderhauses Miteinander sehr entgegen kommt. Am zweiteiligen Seminar haben alle unsere Pädagoginnen teilgenommen, was auch eine tolle Erfahrung für unser Team war“, erklärt Kinderhaus-Leiterin Michaela Pendl. Gemeinsam wurde daraus der Jahresschwerpunkt „Gefühle“ erarbeitet. Pädagoginnen leiten gewaltfreie Konfliktlösungen an, stärken die Kompetenzen der Kinder für Empathie und Wahrnehmung dafür, wie es anderen geht.

Auf die physische Gesundheit, gesunde Ernährung, Bewegung und ärztliche Hilfe werde genau geachtet, weniger im Fokus stehe die psychische Gesundheit der Kleinsten, erklärte Philipp Schuhmacher, Geschäftsführer des Österreichischen Jugendrotkreuzes zum Hintergrund des „Freunde“-Ausbildungsprogrammes, dass dank Unterstützung der Rotarier kostenlos angeboten werden kann. So ging ein besonderer Dank an den Rotary-Club Wörgl-Brixental für die Unterstützung der Kinderhaus Miteinander-Pädagoginnen. „Wir sind sehr stolz, tirolweit Vorreiter zu sein“, erklärte Vizebürgermeister Mario Wiechenthaler, gratulierte zum Zertifikat und betonte, dass die Stadt ein offenes Ohr für die Anliegen der privaten Kinderbetreuungseinrichtung habe.

Im Kinderhaus Miteinander ist voll ausgelastet, derzeit  werden Kleinkinder von 65 Familien in Kindergarten und Kinderkrippe betreut. 18 Kinder besuchen den Schülerhort der Einrichtung und rund 70 Familien nehmen die Angebote des Eltern-Kind-Zentrums wahr, die bereits vor der Geburt beginnen und ein breites Leistungsspektrum umfassen. Nächstes Jahr feiert die von engagierten Müttern gegründete, im Laufe der Jahre stark gewachsene Einrichtung ihr 25jähriges Bestehen.