Vor 80 Jahren, 1938, kam es zum Anschluss Österreichs an Nazideutschland. Aktuelle Vorfälle zeigen, dass das „Niemals vergessen“ kein Ende finden darf! Im Gedenken an die Opfer des Faschismus lud die SPÖ Wörgl am 12. Februar 2018 wie jedes Jahr zur Gedenkfeier beim Denkmal am Wörgler Bahnhofsplatz, wobei neben einer traditionellen Gedenkminute auch ein Kranz zu Ehren der Opfer niedergelegt wurde. Neben dem Orts- und Bezirksparteivorsitzenden Christian Kovacevic fanden sich zur Gedenkfeier u. a. auch Bezirks- Regionalgeschäftsführer René Schrettl, die Wörgler Bürgermeisterin Hedi Wechner sowie Altbürgermeister und Ehrenbürger Herbert Strobl ein. Das Denkmal gegen den Faschismus wurde am 12. Februar 1984 anlässlich des 50. Gedenktages an den Bürgerkrieg 1934, der auch in Wörgl seine – vor allem gesellschaftlichen – Spuren hinterlassen hat, von der SPÖ Tirol aufgestellt.
Am 12. Februar 1934 fand der Österreichische Bürgerkrieg in blutigen Auseinandersetzungen zwischen Sozialdemokraten und Christlichsozialen seinen traurigen Höhepunkt. Entschlossene Schutzbündler aus Wörgl, Kirchbichl und Häring lieferten Bundesheer, Polizei und Heimwehr am 13. Februar Feuergefechte, im Zuge derer mehrere Menschen verwundet wurden. Johann Lenk aus Wörgl, Johann Oberhofer aus Häring und Johann Astl aus Kirchbichl wurden zu schweren Arreststrafen verurteilt.
Das Verbot des Republikanischen Schutzbundes und Dollfuß` Ständestaat ebneten letztendlich den Weg für die Nationalsozialisten, denen auch Josefine und Alois Brunner aus Wörgl zum Opfer fielen. Sie blieben ihrer Gesinnung auch unter dem Druck eines unmenschlichen Regimes treu und büßten dafür mit ihrem Leben. Sie wurden am 9. September 1943 im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet, vom Volksgerichtshof Berlin wegen Landesverrats zum Tod verurteilt.
Bild und Text: Wilhelm Maier