Die Lange Nacht der Museen am 1. Oktober 2016 animierte einmal mehr Dutzende Interessierte zum Besuch des Wörgler Heimatmuseums. Wie über 700 weitere Museen und Kultureinrichtungen hielt das Museum von 18:00 bis 01:00 früh seine Tore geöffnet und bot u.a. mit Filmvorführungen von Egon Frühwirth einen informativen und unterhaltsamen Rückblick in die jüngere Wörgler Geschichte.
Ob Frühgeschichte, Volkskultur, Wirtschafts- oder Sozialgeschichte – das Wörgler Heimatmuseum spannt einen weiten Bogen vom Egerndorfer Urnenfeld über Kerbhölzer bis hin zur regionalen Zementindustriegeschichte und zum weltweit berühmten Wörgler Freigeld sowie zur jüngeren Wörgler Stadtgeschichte. Anlässlich der Museumsnacht stellte das Heimatmuseumsteam, für das Obmann Markus Steinbacher, Museumsführer Hans Gwiggner, Franz Bode, Egon Frühwirth und Veronika Spielbichler im Einsatz waren, noch einmal Infos zum Durchgangslager in Söcking aus. Gezeigt wurden die Memory Walk-Filme des Anne Frank Vereines Österreich ebenso wie der Videomitschnitt des Historikers Mag. Erich Schreder, der detailliert über Zwangsarbeit im Nationalsozialismus und das Wörgler DULAG berichtet, durch das von 1942-1944 fast 32.000 Menschen geschleust wurden. Die Ausstellung in der Galerie am Polylog wurde von rund 290 BesucherInnen gesehen und geht jetzt weiter als Wanderausstellung an Schulen.
Im Filmsaal flimmerten bei der Museumsnacht historische Aufnahmen aus den 1930er Jahren der Familie Gollner ebenso über die Leinwand wie die Dokumentation „Michael Unterguggenberger und das Experiment von Wörgl“ von Mag. Norbert Perger und Egon Frühwirth übers Wörgler Freigeld und den damaligen Bürgermeister, die 2008 bei der Staatsmeisterschaft der Filmautoren mit Gold prämiert wurde. Frühwirth führte zudem unbekannte Schätze aus seinem Filmarchiv vor – u.a. hielt er mit „Drahtseilakrobaten“ in den 1980er Jahren gefährliche Oberbau-Arbeiten im Bahnhofsbereich Wörgl fest. Gezeigt wurde auch die neue Doku „Das Wunder von Veliboje“ über die Aktivitäten der Familie Wegscheider und von Pfarrer Gerst in Albanien.
Bei Laugenbrezen und einem Glaserl Wein kamen die BesucherInnen gern ins Gespräch und so taten sich für Franz Bode, der weiterhin Material für sein Online-Projekt www.heimat.woergl.at sammelt, auch wieder neue Quellen für historisches Material auf.