Kulturstammtisch tagte in Bruckhäusl

Der Wörgler Kulturstammtisch tagte am 27. Mai 2024 in der Nachbargemeinde Kirchbichl – im Probelokal des Gastgebervereines, der Bundesmusikkapelle Bruckhäusl. Kulturrefent Sebastian Feiersinger begrüßte rund 20 Interessierte zum vierteljährlichen „Jour Fix“ der Wörgler Kulturszene, der Kulturschaffenden und Vereinen eine Beteiligungs- und Vernetzungsplattform bietet.

Zur Begrüßung gab´s diesmal ein Ständchen von der Bruckhäusler Jugendmusikkapelle JUMU 2000, die immer montags im Probelokal der BMK Bruckhäusl probt. BMK-Schriftführer Daniel Spitzenstätter übernahm die Vorstellung des Vereines, der 1902 gegründet wurde und aktuell 69 aktive Mitglieder zählt, 22 davon sind weiblich und 36 MusikantInnen sind unter 30 Jahre alt.

Die BMK Bruckhäusl zählt heute zu den leistungsstärksten Musikkapellen Tirols. Dass dieser Aufschwung bis zur Höchststufe bei Wertungsspielen gelingen konnte, gründet auf einem Vierteljahrhundert konsequenter Nachwuchsarbeit, zu der die Gründung der Jugendmusikkapelle JUMU im Jahr 2000 sowie die Einführung der Bläserklasse an der Volksschule Bruckhäusl 2011 zählen.  Deren Konzept erläuterte LMS-Direktor und Bläserklassenleiter Harald Ploner: „Von Beginn an musizieren die Kinder gemeinsam beim Orchesterspiel in der Klasse. Die Bläserklasse ist ein Mehrstufenmodell und wird über zwei Schuljahre geführt.“ Wobei die Kinder begleitend Instrumentalunterricht an der Landesmusikschule erhalten und von der BMK Bruckhäusl mit Blasmusikinstrumenten ausgestattet werden. Nach der Bläserklasse geht´s lückenlos in der Jugendmusikkapelle weiter, die von Harald Ploner und Jugendwart Armin Pfluger ins Leben gerufen wurde.

Ein wichtiger Baustein zum hohen Leistungsniveau sei auch, dass „wir stark im Ensemblebereich tätig sind“, erklärte Bezirkskapellmeister Hannes Ploner. Musikalische Höhepunkte sind das Frühjahrskonzert, das von rund 1.000 Blasmusikfans an zwei Konzert-Terminen besucht wird, sowie das Herbstkonzert in der Holzmeisterkirche. Zum Sommerprogramm zählen Platzkonzerte an wechselnden Orten, die meisten außerhalb von Bruckhäusl. Mit dem Probebetrieb kommt die BMK Bruckhäusl auf rund 100 Ausrückungen jährlich, wobei die intesivste Probezeit zwei Monate vor dem Jahreskonzert mit bis zu 3 Proben wöchentlich ist. Besonders stolz ist Hannes Ploner auf die Jugendmusikkapelle, die im Vorjahr in einer Stärke von 40 Mitgliedern (!) beim Jugendmusikwettbewerb in Innsbruck beeindruckte. Wenn sich die BMK Bruckhäusl von der Stadt Wörgl etwas wünschen würde – so wäre das ein größerer Veranstaltungssaal.

Dass die BMK Bruckhäusl im Social Media Bereich punkten kann, dafür sorgt Klarinettistin Magdalena Laiminger, die sich als selbständige Unternehmerin täglich mit diesen Themen befasst (https://www.magdalenalaiminger.com/). Sie gab mit einem Impulsvortrag dann auch dem Kulturstammtisch jede Menge Tipps, wie man facebook, instragram, TikTok oder WhatsApp und die Gestaltungsmöglichkeiten von Canva für alle möglichen Medien effektvoll nützen kann.

Guggifestival am 15. Juni 2024

Am Samstag, 15. Juni 2024 lädt die Stadt Wörgl zum 2. Mal am Open-Air-Gelände des WAVE-Freizeitparkes zum „Guggifestival“. Das Fest der Wörgler Kulturschaffenden beginnt um 11 Uhr und bietet neben Infoständen, einem kulinarischen Angebot und einem bunten Kinderprogramm ein abwechslungsreiches Programm auf der heuer größeren Festivalbühne mit Live-Musik und Theater sowie eine Kunstausstellung samt Vernissage im Bathai. Mit der Programmgestaltung und Platzeinteilung ist Wörgls Kulturkoordinator Andy Winderl betraut, der einen Überblick über den aktuellen Stand der Festplanung gab.

Kulturpreis und Ausflug

Einen Ausblick gab Kulturreferent Sebastian Feiersinger auf den Herbst: Für die Kulturpreisverleihung am 9. November können Nominierungen bis 2. September im Stadtamt eingebracht werden. Zusätzlich zu den ausgeschriebenen Kategorien vergibt der Kulturausschuss einen Jugendförderpreis und einen Kulturehrenpreis. Auf Nachfrage betreffend den Vergabemodus wurde mitgeteilt, dass eine externe Jury die Bewertung der Einreichungen und damit die Vergabe der Preise vornehme. In Diskussion steht auch der künftige Vergabemodus, da ein 5-Jahres-Intervall als zu lang erachtet wird. Ev. wird eine Biennale abwechselnd mit der Sportlerehrung der Stadt angestrebt.

Der Kulturstammtisch begrüßte den Vorschlag, im Herbst einen „Stammtisch-Ausflug“ zur „Kulturhauptsttadt 2024“ im Salzkammergut durchzuführen. Jetzt wird eruiert, welches Tagesprogramm sich da anbieten könne.

Was regt auf?

„Wann und wo gibt es jetzt neue Plakatständer?“ wollte Claus Moser, Obmann der Stadtbühne Wörgl wissen, die nach wie vor ihre Veranstaltungen gern im Papierformat auf Plakatwänden kundtun würde. Feiersinger wies darauf hin, dass auch in anderen Städten Plakatständer entfernt würden, die Zukunft im Digitalen liege. Dafür stehen derzeit aber nur 3 Bildschirme des Stadtmarketings in der Wörgler Bahnhofstraße zur Verfügung. Was ist also mit der Peripherie? In der Diskussion wurde erhoben, wer angesichts der hohen Plakatierungskosten überhaupt noch plakatieren will. Konsens herrschte darüber, dass die drei digitalen Ankünder – die jetzt noch kostenfrei, künftig aber zu mieten wären – nicht ausreichen. Ein Vorschlag ging dahin, bei der Neugestaltung der Citybus-Haltestellen auch Plakatierflächen für den Wörgler Kulturbetrieb vorzusehen. Angeregt wurde zudem, vermehrt den online geführten Guggikalender zu verwenden – Veranstaltungen dort zu posten und die Website selbst als Informationsquelle zu benützen.

Auf Unverständnis stößt in den Reihen der Kulturschaffenden, dass Plakate der Kulturszene aus dem öffentlichen Raum gedrängt werden, hingegen bei Wahlen an allen Ecken und Enden Plakate aufgestellt werden und hier die für die Kulturszene ins Rennen geführten Argumente offenbar nicht zählen und mit zweierlei Maß gemessen wird.

Kritik am Musikschul-Kunstwerk

Zum umstrittenen Kunstwerk in der Musikschule meldete sich Dr. Günther Moschig, Kurator der Galerie am Stadtplatz zu Wort und wollte wissen, „wie man aus dem Schlamassel wieder rauskommen will.“ Zur kritisierten Wortwahl merkte Moschig an, dass der Künstler kein Nazi sei und es in gewisser Weise eine „Tragik“ sei, dass der „Künstler jetzt das Opfer ist.“ Er wünsche sich auch eine Veränderung und schlug vor, dass die nächste Künstlerin, die in der Galerie am Stadtplatz ausstellt, für diese Wand ein zeitgenössisches  Kunstwerk schaffe, das zum Bewusstsein des Hauses passe. Feiersinger teilte mit, dass die erste Idee ein Erläuterungstext zum Kunstwerk sei und zweitens ein alternativer Standort angepeilt werde. Musikschuldirektor Harald Ploner bezweifelte, dass eine Zusatztafel etwas groß ändern werde – er empfindet „das Bild als nicht einladend. Es wäre toll, wenn eine gute Lösung auch für den Künstler gäbe“.

Termin-Vorschau

Der Tiroler Motettenchor gestaltet am 23. Juni 2024 um 10 Uhr den Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche Wörgl und plant im Herbst ein Konzert in Kombination mit einer Weinverkostung.

Die Kulturinitiative Langer Grund organisiert am 10. August 2024 wieder in der Kelchsau das Theater auf der Alm. Treffpunkt ist um 9 Uhr beim Parkplatz nahe der Erla-Brennhütte, wo der Aufstieg zur Neuhögenalm der Wörgler BioYak-Bäuerin Gabi Brunner beginnt. Zur Kulinarik gibt´s Kultur in Form von Theaterszenen aus „Floh im Ohr“, mit Andi Wörz sowie mit einer „Wolfgeschichte“ vom Theater unterLand.

Das Wörgler Kabarett-Duo Peschta  & Heiss verzeichnet etliche Auswärtstermine. In Wörgl gibt´s den nächsten Auftritt beim Pubquiz am 5. Juni in der Zone und im September kommt das neue Kabarett-Programm „Superväter“ österreichweit auf die Bühne.

ARTirol-Obmann Franz Bode lud zum nächsten freien Kunsttreff in der Zone Wörgl am 4. Juni um 19 Uhr, bei dem alle Interessierten ohne Anmeldung teilnehmen können. In Vorbereitung ist weiteres die 2. Kunstmesse im Herbst in der Riedhart-Messehalle sowie die nächste Kunst-Ausstellung „Zone goes Haus der Musik“, bei der sich wieder regionale Künstler im Vortragssaal der Landesmusikschule vorstellen werden.

Die Landesmusikschule Wörgl lädt auch dieses Jahr wieder zu Schlusskonzerten: am 20. Juni in Mariastein, am 26. Juni im Strandbad Kirchbichl, am 2. Juli in Kundl und am 4. Juli findet das Solistenschlusskonzert im Komma statt.

Erstmals beim Kulturstammtisch zu Gast war der Wörgler Krippenverein. Georg Fischer informierte über laufende und geplante Kurse (Schnitzkurs 2025, Figurenbekleidungskurs im Herbst). Die Wörgler Krippeler laden heuer auch wieder zur Krippenausstellung ins Tagungshaus, die von 6.-8. Dezember 2024 angesetzt ist.

Die Zone Kultur.Leben.Wörgl führt ihre regelmäßigen Format wie Dinnerclub, Tischtennis, Darts, Karaoke etc. fort. Kulturzone-Obmann Andy Winderl informierte über die Theater-Nachwuchsschiene. Bis 2023 bildete Young Acting den Schauspielnachwuchs in der Zone aus. Seit Herbst des Vorjahres probt hier das BRG-Schultheater und neuerdings hat sich auch eine Theatergruppe in den Mittelschulen gebildet. Die Zone unterstützte Kinder- und Jugendkultur auch mit der Erstellung eines Musikclips mit dem Volksschul-Chor, mit dem ein Muttertagslied eingespielt wurde. Fortsetzung fand das Projekt jetzt bereits mit einem Festival junger Rockbands aus der Landesmusikschule Wörgl, die in der Zone vor der Kamera aufgetreten sind.

Claus Moser von der Stadtbühne Wörgl kündigte für Herbst einen Sketch-Abend und für den Winter ein weiteres Jugendtheater-Märchenprojekt an.

Der Verein Polylog lädt zur nächsten Ausstellung in der Galerie am Stadtplatz mit Vernissage am 20. Juni 2024. Gezeigt werden Arbeiten von Julia Brennacher. Am 15. November kuratiert Moschig für die Galerie am Stadtplatz eine Ausstellung über Kunst und Landwirtschaft mit 15 künstlerischen Statements. Eine „Lange Nacht des Bauernfilms“ soll Einblicke in die Landwirtschaft in anderen Ländern geben, angedacht wäre auch eine Aktion mit den Jungbauern. Am 11. September plane man zudem einen Workshop zum Thema „Kultur im regionalen Raum“.

Der Kulturverein SPUR – Pop für Erwachsene organisiert am 29. Juni 2024 im Theatron im Komma Wörgl einmal mehr ein Konzert mit dem Duo „Son of the Velvet Rat“. Im Herbst soll es ein Revival der ersten Wörgler Rockband „The Smash“ geben, die 1965 erstmals auftrat und aus Hans-Peter Teufel, Hans-Peter Kröll, Johann Egger und Gerold Dessl bestanden hatte. Beim Konzert im Komma am 31. Oktober 2024 werden drei Musiker der Originalbesetzung wieder auf der Bühne stehen, teilte Günther Moschig mit. Als Ersatz für Dessl wird Gerlinde Präauer mit von der Partie sein.

Die Stadtmusikkapelle Wörgl startet im Juli wieder in die Platzkonzert-Saison. Von den acht Konzert-Terminen im Seniorenheimpark spielt zwei die BMK Bruckhäusl, zwei Termine fallen wegen der Teilnahme am Fest „Weinbauer meets Bierbrauer“ sowie eines Steiermark-Ausfluges aus. Am 15. August spielt die Stadtmusikkapelle einen Frühschoppen beim Kirchenwirt. Die Jungmusik tritt bei der Langen Nacht der Kirchen am 7. Juni in der Stadtpfarrkirche und am 4. Juli beim Vorprogramm zum Platzkonzert auf.

Die Jeunesse Wörgl lädt zum Familienkonzert am Samstag, 8. Juni 2024 findet um 17:00 Uhr im Theatron des VZ Komma Wörgl unter dem Titel „Frau Dr. Crescendo auf der Suche nach der verschwundenen Harmonie“.

Die Bundesmusikkapelle Bruckhäusl gastiert am 8. Juni 2024 als Prüfungsorchester für die Kapellmeisterprüfung im Mehrzwecksaal Schwoich. 7 angehende Dirigenten werden das Konzert dirigieren. Am 16. Juni wirkt die BMK Bruckhäusl beim Fest 100 Jahre Kameradschaftsbund in Wörgl mit und lädt am 6. Juli zum Besuch des Standes am Wörgler Stadtfest. Die Sommerkonzert-Reihe beginnt am 1. Juli im Rehazentrum Bad Häring – alle Termine gibt´s online auf https://www.bmk-bruckhaeusl.at/konzerte

Bezirkskapellmeister Hannes Ploner informierte, dass am 15. Juni beim Open Air auf der Hechtseebühne in Kufstein das Bezirks-Jugendblasorchester sowie das Euregio-Blasorchester im Rahmen der „Reihe Kufstein kreativ“ auftreten werden.

Das Unterguggenberger Institut lädt vor der Sommerpause im Juli und August noch zwei Mal zum CryptoCircle in die Zone – am 29. Mai und am 26. Juni. Weitere Infos auf unterguggenberger.org

Der Verein LA21 Bruckhäusl aktiv gibt heuer ein Bruckhäusler Dorfbuch heraus, das am 23. November 2024 in der Volksschule Bruckhäusl öffentlich präsentiert wird.

Das Museum Wörgl lädt zum Besuch – die Öffnungszeiten sind auch während der Sommermonate donnerstags von 17-19 Uhr und samstags von 10-12 Uhr, auf Anmeldung sind auch Führungen außerhalb der Öffnungszeiten (Kontakt museum(at)woergl.at) möglich. Das Museum beteiligt sich zudem wieder an der Langen Nacht der Museen am 5. Oktober 2024.

Zum Abschluss noch der Termin für den nächsten Wörgler Kulturstammtisch: Dieser ist am Montag, 16. September 2024 ab 19 Uhr angesetzt – der Ort wird noch zeitgerecht bekannt gegeben.