Liste Hedi Wechner: Die Arbeit fortsetzen

„Es macht wenig Sinn, ein völlig neues Programm und neue Projekte aus dem Boden zu stampfen. Wir stehen für Stabilität und die Fortsetzung der Maßnahmen, es gibt die Notwendigkeit der Gemeindearbeit“, eröffnete Bürgermeisterin Hedi Wechner am 20. Jänner 2022 die Präsentation der Liste 1 Hedi Wechner in der Cuba Bar im M4, die wieder in Kooperation mit dem UFW – Unabhängigen Forum Wörgl als unabhängige Liste parteifrei antritt. Auf Platz 2 rangiert Ing. Emil Dander, dahinter SPÖ-Stadtparteiobmann Christian Kovacevic, Dr. Herbert Pertl, Mag.a Gabriela Madersbacher und Andreas Schmidt.

Die Liste sei in Teamarbeit von Emil Dander, Christian Kovacevic und Hedi Wechner erstellt worden. „Unsere Liste spiegelt die Vielfalt der Bevölkerung wider. Dass sie parteifrei ist, ist der Schlüssel zum Erfolg“, erklärte Christian Kovacevic. „Pluralität ist uns wichtig“, ergänzte Dr. Herbert Pertl vom UFW und meinte, man habe „viel weitergebracht und wir wollen diesen Weg konsequent weiter beschreiten.“ „Meine Motivation ist die Begeisterung der Mitglieder“, erklärte Ing. Emil Dander, der bereits seit vier Perioden im Gemeinderat vertreten ist und „weiter Sachpolitik machen will“.

Als besonders wichtige Grundlage für die weitere Arbeit werde man am 17. Februar im Gemeinderat die Ergebnisse des erstellten ganzheitlichen Verkehrskonzeptes sowie der Flächen- und Raumanalyse vorstellen, die unabhängig von Eigentums- und Besitzverhältnissen künftige Entwicklungspotenziale wie Wohnen, Schwimmbad und Gewerbeflächen ausweist. Das Verkehrskonzept beinhaltet Themen wie den Ausbau von Radwegen, den öffentlichen Verkehr und Verkehrsvermeidung.

„Wir haben im Gemeinderat bereits Nachhaltigkeitsziele beschlossen und reagieren auf den Klimawandel mit der Einstellung eines Nachhaltigkeitsbeauftragten mit Hauptaugenmerk auf das Bauwesen“, erklärte Bgm. Hedi Wechner. Dieser werde mit 1. April 2022 seine Arbeit aufnehmen, direkt der Bürgermeisterin und dem Stadtamtsleiter unterstellt sein, allen anderen Abteilungen übergeordnet werden und mit dem Verein Komm!unity und stadteigenen Betrieben zusammenarbeiten.

Zu den anstehenden Aufgaben zähle die Adaptierung des Raumordnungskonzeptes, der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen sowie des Pflichtschulzentrums. „Die Fertigstellung der Nordtangente kann die Gemeinde allein nicht stemmen“, so Wechner. Bis zur Planung des Kreisverkehrs Ost sei man gekommen, für die Fertigstellung wurden 2017 Kosten in Höhe von 27 Millionen Euro veranschlagt. Das hydrologische Gutachten liege vor, jetzt würden Gespräche mit den Grundeigentümern anstehen. Und das nicht nur entlang der neuen Trasse. Um ins Landeseigentum übernommen zu werden, müsste die bestehende Nordtangente einen Bankett-Streifen aufweisen, dazu nochmals Grund erworben werden.

Beim ausstehenden Hochwasserschutz, dessen Wasserverbandsvorsitzende Hedi Wechner ist, laufen derzeit Agrarverfahren und Gespräche mit Grundeigentümern, man wolle Synergien mit dem Bau der Unterinntaltrasse des Brenner Basistunnels nützen und den Aushub für Hochwasserschutzbauten verwenden.

Ein Anliegen sei weiters die Unterstützung der Traditionsvereine und des auf Vorschlag von Schützenkompanie-Obmann Manfred Schachner ins Leben gerufenen Traditionsforums. „Der Start dafür war beim Tiroler Ball in Wien, bei dem sich die Vereine präsentierten“, so Wechner. Durch Corona seien keine Ausrückungen mehr möglich gewesen, die Begeisterung habe nachgelassen. Anlass für die Gründung war die Aufführung des Großen Zapfenstreiches im vergangenen Herbst.

„Es gibt keine Wahlversprechen.  Wir sind budgetär recht gut durch die Pandemie gekommen und haben in der vergangenen Periode Projekte wie das neue Feuerwehrhaus und das Haus der Musik mit Musikschule und Probelokal für die Stadtmusik umgesetzt sowie vier mal eine Straßen-Million für Straßensanierungen aufgewendet“, erklärte Wechner. Ingesamt seien 134 Projekte in diesen sechs Jahren abgearbeitet worden, wobei einige davon nur den internen Ablauf in der Stadtgemeinde betrafen.

Kinderbetreuung und Schulen

Wörgl wächst weiter, zählt fast 15.000 Einwohner, womit ein Ausbau der Kinderbetreuungs- und Schulinfrastruktur notwendig ist. Derzeit bestehen 14 Kindergartengruppen und fünf Kinderkrippen-Gruppen. Christian Kovacevic erläuterte, was konkret geplant ist: „Die derzeit in der Fritz-Atzl Schule vorübergehend untergebrachte Kinderkrippen-Gruppe wird nächstes Jahr in die neue Kinderkrippe in der KR-Pichler-Straße übersiedelt, die dann zwei Gruppen beherbergt. Im Zuge der Erneuerung der Südtiroler Siedlung wurde mit der Neuen Heimat verankert, dass zwischen 2023 und 2025 vier Kindergartengruppen und zwei Kinderkrippengruppen in diesem Stadtteil errichtet werden.“ Dafür würden vom Abriss betroffene Wohnungen früher abgesiedelt. „Wir haben den Bedarf erkannt. Wörgl hat das Barcelona Ziel erreicht, das vorsieht, dass für ein Drittel der eineinhalb bis dreijährigen Kinder ein Krippenplatz zur Verfügung steht“, erklärt der Sozialreferent. Zusätzlich zu den städtischen Einrichtungen bestehen private Kinderbetreuungseinrichtungen wie Montessori-Haus und Kinderhaus Miteinander sowie die Lernwerkstatt Zauberwinkl. Mit den privaten Betreibern bestehe eine Vereinbarung, dass bei Platznot in den städtischen Einrichtungen gegen Ausgleichszahlungen dort Kinder untergebracht werden.

Zudem werde derzeit in Bruckhäusl die Volksschule erweitert. „Gemeinsam mit Kirchbichl werden dort zwei Kindergartengruppen und die Erweiterung der Volksschule umgesetzt“, erklärte Bürgermeisterin Hedi Wechner. Eine Kinderkrippe sei dort aber nicht vorgesehen. Was die nötige Erweiterung des Pflichtschulzentrums angeht, stelle sich die Frage, ob es sinnvoll sei, dort noch mehr Kinder unterzubringen oder an anderer Stelle neu zu bauen.

Stadtpolizei aufgestockt

Zum Thema Sicherheit erklärte Bgm. Hedi Wechner, dass „wir die Stadtpolizeit auf 6 Personen aufgestockt und mit dem Verein Komm!unity ein Drogenpräventionsprogramm erarbeitet haben.“ Christian Kovacevic erläuterte die vorbildliche Jugendarbeit beim Verein Komm!unity, der „sich sehr interessant entwickelt hat.“ Von 2016 bis 2022 habe man den städtischen Zuschuss ins Vereinsbudget um 100.000 Euro und damit um 34 % aufgestockt. „Wichtig ist, die Jugendarbeit zu stärken, unabhängig von der Herkunft der Jugendlichen“, erklärt Kovacevic. Diese Arbeit finde vielfach im Verborgenen, nicht in der Öffentlichkeit statt. „Der Verein Komm!unity ist auch Ansprechpartner fürs Land Tirol und für viele Nachbargemeinden“, so Kovacevic. 2019 wurde der neue Jugendtreff in der Südtiroler Siedlung bezogen. Zudem bestehe das Infoeck, das Projekt I-motion, das von vielen Gemeinden bereits kopiert werde, und 2016/17 sei die Schulsozialarbeit installiert worden, die sich bestens bewähre. Bgm. Wechner wies auf den Ausbau von Ferien- und Nachmittagsbetreuung hin.

An die Erfolge der Kampagne „Wörgl ist unsere Energie“ erinnerte Ing. Emil Dander. 37 Preise und Auszeichnungen habe man bereits gewonnen – so sei Wörgl e5-Gemeinde und hoch dotiert bei Mobilitätssternen. „Für die Fernwärme wurden 17 km Leitung installiert, jeder 4. Haushalt in Wörgl ist angeschlossen“, weist Dander auf die CO2-Einsparung hin. Für den weiteren Ausbau laufen derzeit intensive Gespräche mit zwei weiteren möglichen Wärme-Einspeisern.

Leistbares Wohnen

„Die Wörgler Jugend besteht nicht nur aus Jungbauern, die Grund und Boden haben. Die städtische Mehrzahl hat andere Interessen bezüglich Wohnen“, erklärte Alexander Kirchler BSc. Der 32jährige kandidiert als Polit-Neueinsteiger auf dem 9. Listenplatz und meint, dass Wohnraumschaffung „am besten von einer sozialen Liste gemacht wird.“

Freizeiteinrichtungen – ja, aber…

Angesprochen auf das Wörgler Freizeitangebot und dessen Weiterentwicklung, das im Wahlkampf bereits mehrfach thematisiert wurde, stellteChristian Kovacevic klar: „Grundsätzlich besteht der gesetzliche Auftrag, die Infrastruktur zu erhalten – das ist nicht so sexy für die Wahlwerbung.“ „Wir haben erst diesen gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Für Freizeitgestaltung ist die Kommune nicht zuständig“, erklärte Bgm. Hedi Wechner und meinte, dafür müssten sich private Betreiber finden. Freizeitgestaltung sei „gut, schön und wichtig, aber es ist nicht unsere Kernaufgabe.“

„Beim Wave sind riesige finanzielle Mittel gebunden. Wenn diese frei werden, kann man mehr für Jugend und Familien tun“, meinte Kovacevic. „Beim Wave haben wir ein Ende mit Schrecken herbeigeführt und wollen das Grundstück gut verwerten. Dieses Geld steht dann der Stadt zur Verfügung, auf für ein neues Freibad“, betonte Bgm. Hedi Wechner. Wobei daraus auch finanzielle Altlasten zu bedienen sind: Fürs WAVE laufen die Rückzahlungen bis 2032 jährlich mit knapp 800.000 Euro. Zu den Altlasten zählen übrigens auch noch die jährlich fälligen Kreditraten für die Nordtangente in Höhe von rund 770.000 Euro. Ohne diese beiden „Prestigeprojekte“ der Ära Abler würden der Stadt jährlich 1,5 Millionen Euro mehr zur Verfügung stehen.

Was Freizeiteinrichtungen betrifft: Konkret habe man den Motorikpark bereits beschlossen. Man rechne mit Kosten wie in Kufstein in der Höhe von 250.000 bis 300.000 Euro, das könne nicht auf einmal, sondern nur modulartig umgesetzt werden. Mit Saisonkarten könne die Speedskate-Arena ohne Vereinszugehörigkeit genützt werden und für die Sommermonate wolle man generell die Sportplätze beim Pflichtschulzentrum offen lassen, auch an einem Tag am Wochenende, wobei hier auch Anrainer-Interessen zu berücksichtigen seien. Ein frei zugänglicher Bolzplatz sei am ehemaligen Hundeabrichteplatz am Inn angedacht. Was Wünsche der Jugend angeht, wies Kovacevic  auf den laufenden, im Dezember 2019 gestarteten Jugendbeteiligungsprozess hin, zu dem alle 13-18jährigen eingeladen wurden. Am 1. Februar gäbe es eine Veranstaltung, bei der die rund 70 beteiligten Jugendlichen ihre Ideen selbst präsentieren können.

Die weiteren KandidatInnen ab Platz 7: Mag. Hans-Peter Hager, Eva Steibl, Alexander Kirchler BSc, Sabine Hochstaffl, Michael Klingler, Jasmin Oberhauser BEd, Georg Breitenlechner, Denis Gagic, Melanie Unterganschnigg, Michael Pfeffer, Adolf Eibl, Manfred Höck, Robert Graus, Andrea Gerold, Demirhan Oktay, Peter Lettenbichler, Manfred Seiwald, Georg Kuss, Christian Büsel, Josef Steinlechner jun., Manfred Farbmacher, Max Egger, Waltraud Schett, Christian Lindner, Patrick Nitz, Gerhard Raab, Helga Linser, Roland Priewasser, Karin Pirchner, Peter Egger, Armin Steiner, Renate Sappl, Anton Eder, Karin Holzer, Robert Egger, Maria Madersbacher, Josef Steinlechner sen.

Wahlkampf startet mit Listenvorstellung

„Die Listenpräsentation ist für uns Auftakt unserer Wahlwerbung“, erklärte Bgm. Hedi Wechner und betonte: „Sowohl das UWF wie auch die Liste Hedi Wechner finanzieren sich den Wahlkampf ausschließlich selbst aus Beiträgen der Mandatare.“ Das Wahlziel: Die neun Mandate und das Bürgermeisteramt halten. „Wir wollen unsere Themen auch vermehrt via social media in die Bevölkerung bringen“, teilte Neueinsteigerin Eva Steibl mit, die auf Listenplatz 8 kandidiert. „Ab 28. Jänner steht unser Standl jeden Freitag von 15-18 Uhr vor dem CityCenter und zum Abschluss gibt´s ein Weißwurst-Essen am 26. Februar beim Stadtplatz am Polylog“, teilte Wahlkampagne-Leiterin Mag. Gabi Madersbacher mit. Eine Diskussion der Spitzenkandidaten wird am 22. Februar im Komma Wörgl stattfinden.