Mehr als nur ein Floh im Ohr

„Geflippt, gerockt, gefeiert!“ – so lautet die Bilanz von Regisseur Helmuth A. Häusler nach der ausverkauften Derniere des Lustspiels „Floh im Ohr“ von Georges Feydeau, das die Gaststubenbühne zur Feier des 30-Jahr-Jubiläums im November 2018 auf die große, doppelstöckige Bühne im Astnersaal gebracht hat. Mit großem Ensemble, das 16 DarstellerInnen umfasste, und vollem Erfolg!

Richtig draufdrücken und alle Register ziehen, das war bei der turbulenten, frivolen Komödie „Floh im Ohr“ angesagt, die Regisseur Helmuth A. Häusler für die Gaststubenbühne adaptiert und dafür das Hotel „Zur zärtlichen Mietzekatz“ eingebaut hat. Die Latte lag hoch – beim rasanten Tempo ebenso wie buchstäblich beim Bühnenbau. Das Resultat überzeugte, und so erntete das Ensemble, bestehend aus Thomas Kraft, Birgit  Hermann-Kraft, Stuart Kugler, Susanne Vikoler, Othmar und Patrick Haller, Sophia Etzelstorfer, Gerhard Salchner, Jürgen Chmela-Heiss, Georg Feichtner, Priska Mey, Kathrin Puchwald, Nadine Sophie Hafner, Eva-Maria Bodner, Carmen Bichler und Jasmine Hrdina vielfach tosenden Applaus für den sehr unterhaltsamen Theaterabend.

Die Gaststubenbühne Wörgl ist seit 30 Jahren fixer Bestandteil der Kulturszene im Tiroler Unterland. Das Jubiläum wurde im Frühjahr mit der Neuaufnahme von „Frieden und Freiheit“ unter der Regie von Anna Etzelstorfer  und mit der gerade erfolgreich abgeschlossenen Produktion „Floh im Ohr“,  gefeiert. „Mit diesen beiden Produktionen wollten wir unseren Besuchern danke sagen und unseren Geburtstag feiern. Mit den nächsten Produktionen möchten wir dem legendären Astnersaal noch einmal so richtig Leben einhauchen, bevor wir 2021 wieder weiterziehen müssen“, erklärt Stuart Kugler, seit 22 Jahren Obmann der Gaststubenbühne Wörgl, denn der offizielle Endtermin für die Nutzung des Astnersaals wurde mit Ende 2020 angegeben.

2019 dürfen sich Theaterfans auf zwei Produktionen der Gaststubenbühne Wörgl im Astnersaal freuen: Im Frühjahr steht die bissige Satire über die moderne Arbeitswelt „Die Firma dankt“ von Lutz Hübner unter der Regie von Thomas Kraft am Spielplan und im Herbst  die schwarze Komödie „Schrottengel“ von Petr Zelenka“ unter der Regie von Gerhard Salchner, die den alltäglichen Wahnsinn im einem sozialistischen Plattenbau auf die Schaufel nimmt.

Die Gaststubenbühne wahrt seit Jahrzehnten ihre Theater-Philosophie, kritischem  Volkstheater eine Bühne zu bieten. Seit 1996 unter der Leitung von Obmann Stuart Kugler, der in Ebbs zuhause ist. Was fasziniert ihn an der Gaststubenbühne Wörgl? „Die Mischung macht’s! Die Gemeinschaft! Die Lust gemeinsam zu spielen, organisieren, planen, oder an der Technik zu sitzen, um unseren Theaterbesuchern einen tollen, kulturellen Abend zu bieten. Die Bandbreite unserer Bühne ist einfach vielfältig. Das treibt mich bzw. uns, die Mitglieder und Freunde der Gaststubenbühne Wörgl, vor und hinter der Bühne, immer wieder an. Auch die Möglichkeit mit verschiedenen professionellen Regisseuren zu arbeiten, ist hervorragend. Sie wissen genau, wie sie aus uns das Bestmögliche herausholen können und wir lernen dabei ständig dazu“, bringt der Langzeit-Obmann seine Motivation auf den Punkt.

Und dass sich von der Theaterleidenschaft  immer wieder Neuzugänge anstecken lassen, zeigt der Bühnen-Nachwuchs, der auch bei der rasanten Verwechslungskomödie „Floh im Ohr“ zur starken Ensembleleistung beitrug.