Bei brütender Hitze wurde er am 12. Juli 1987 eingeweiht – der Kreuzweg auf die Möslalm, dessen 14 Stationen von Wörgler KünstlerInnen gestaltet wurden. Wind und Wetter ausgesetzt hinterließ die Zeit ihre Spuren. Anlass für die Wörgler Jungbauernschaft, in Kooperation mit dem Kulturreferat der Stadt Wörgl eine Generalsanierung in Angriff zu nehmen. Derzeit sind die Kreuzwegstationen abgebaut, eine Wiederaufstellung erfolgt voraussichtlich nach Ostern.
Die Idee zum Kreuzweg auf Wörgls Hausberg lieferte der 1986 verstorbene Wörgler Gemeinderat und Kulturreferent Simon Mayer. Auf seine Anregung hin schufen 1984 Wörgler Malerinnen und Maler die 14 Motive der Kreuzwegstationen, die von Wörgler Landwirten 1987 entlang des Möslalm-Fahrweges beginnend nach dem Schranken beim Gasthof Berghäusl bis unterhalb der Almwiesen aufgestellt wurden.
Die erste Kreuzweg-Station schuf Ekkehard Pattiß, die 2. Josef Koidl, die 3. Peter Klitsch, die 4. Margit Kaligofsky-Buelacher, die 5. Helmuth Ascher, die 6. Armin Oberhauser, die 7. Helmut Nindl, die 8. Gabriele Stamey, die 9. Walter Rauscher, die 10. Josef Rangger, die 11. Bernhard Gwiggner, die 12. Ulla Kahn, die 13. Renate Tautscher und die 14. Eugen Buelacher. Alle 250 bis 280 Meter steht eine der in unterschiedlichen Stilrichtungen angefertigten Kreuzwegstationen. Zu Beginn des Kreuzweges weist ein Gedenkstein auf den Initiator Simon Mayer hin. Die Plastik schmiedete die in Graz lebende Künstlerin Lia Rigler, Tochter des Freigeld-Bürgermeisters Michael Unterguggenberger.
Simon Mayer war Jungbauer beim „Schopperbauern“ in Wörgl, geboren am 12. November 1957. Er war von 1980 bis zum seinem Tod im August 1986 Gemeinderat und sorgte als Kulturreferent mit vielen Initiativen für eine Blüte des kulturellen Lebens in Wörgl.
„Wir erneuern die Marterl, die Kreuze sind bereits fast fertig“, berichtet Christiane Poschinger, Ortsleiterin der Wörgler Landjugend/Jungbauernschaft. Bei den Arbeiten legen Mitglieder des aktuellen wie auch des vorherigen Ortsausschusses tatkräftig Hand an. „Die Renovierung der Bilder wird von der Stadt organisiert“, so Poschinger,die sich darüber freut, dass die kalkulierten Materialkosten von 2.100 Euro einerseits von einem Sponsor – die Kirchbichler Firma alpewa spendiert die Schutzbleche für die Marterl – sowie von der Stadt übernommen werden.
Die Initiative der Jungbauernschaft zur Renovierung der „Freiluft-Galerie“ freut Wörgls Kulturreferentin Mag. Gabi Madersbacher: „Da war es selbstverständlich, dass wir seitens des Bildungsausschusses zumindest die Materialkosten wie auch die Renovierungskosten der Kunstwerke übernehmen.“
Die Wörgler & Kufsteiner Rundschau stellte 1988 in einer Serie die Kreuzweg-Bilder und ihre SchöpferInnen vor, die Fotografien stellte Helmuth Ascher zur Verfügung. Aufgelistet wurden auch die acht Wörgler Landwirte, die bei der Erstaufstellung im Einsatz waren. Johann Waldherr schuf damals die Holzmarterl, das Aufstellen übernahmen Andrä Lenk, Jakob Spiegl, Alois Scheiber, Josef Sollerer, Sebastian Rabl, Johann Kofler und Josef Egger. Die Einweihung nahm Pfarrer Josef Viehhauser vor.