Am 9. Jänner 2023 war´s soweit – die ersten Kinder zogen in der neuen „Kinderkrippe am Wörgler Bach“ ein, die am 28. Jänner 2023 mit einem Festakt feierlich offiziell eröffnet wurde.
In einer Bauzeit von rund 13 Monaten wurde die Kinderkrippe auf einer Fläche von 430 Quadratmetern im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss errichtet, ausgestattet mit zwei großzügigen Guppenräumen für jeweils 12 Kinder, womit insgesamt 24 Betreuungsplätze geschaffen wurden. Zur Einrichtung gehören weiters ein Bewegungsraum, eine offene Küche, eine Garderobe mit viel Platz und ein Schlafraum. Im offen gestalteten Treppenraum wurde unter dem Treppenaufgang eine „Lümmel-Nische“ untergebracht. Zur hochwertigen Ausstattung zählt viel Holzspielzeug und ein Garten im 250 Quadratmeter großen Außenbereich entlang des Wörgler Baches mit Sand- und Matschkiste und Spielhaus, der im Frühling fertiggestellt wird.
In der Kinderkrippe am Wörgler Bach arbeiten 6 Pädagoginnen mit eigenständigem pädagogischen Konzept, das sich an der Arbeit Emmi Piklers orientiert. „Diese Pädagogik stellt das Kind als Individuum ins Zentrum. Dem entsprechend handeln wir beziehungs-, bedürfnis- und situationsorientiert, wir arbeiten sehr reflektierend und hinterfragend“, schildert Kinderkrippenleiterin Bettina Saringer die sehr individuelle Betreuung. Wichtig sind dabei offene Räume als Entwicklungsräume für die Kinder, wobei besonderer Wert auf die Möglichkeit der freien Bewegungsentwicklung gelegt wird.
Bürgermeister Michael Riedhart begrüßte bei der Eröffnungsfeier Landesrätin Cornelia Hagele. „Die Kinderkrippe wurde in Rekordzeit errichtet. Genau solche Einrichtungen brauchen wir jetzt“, betonte Hagele und gratulierte der Stadt auch zu den Öffnungszeiten montags bis freitags von 7 bis 17 Uhr. Familienreferent Vizebgm. Kayahan Kaya sieht die neue Kinderkrippe als Beitrag zur Familienfreundlichkeit der Stadt. Um diese zu verbessern, habe man ein Familienpaket beschlossen, das u.a. kostenlosen Kindergarten ab März 2023, die Ausstattung der Spielplätze mit Trinkwasser und WC sowie die Einrichtung einer Familienberatungsstelle gemeinsam mit dem Verein komm!unity umfasse.
Vor dem Rundgang durch die hellen, freundlichen Räumlichkeiten nahm Pfarrprovisor Christian Hauser die Segnung vor und überreichte Brot und Wein als Einstandsgeschenk der Pfarre. Kinderkrippenleiterin Bettina Saringer und Wörgls Kinderbetreuungs-Koordinatorin Astrid Ellmerer bedankten sich bei Stadtbaumeisterin Melanie Partoll für ihre Unterstützung und „ihr Feingefühl“ bei der innenarchitektonischen Gestaltung.
Die Kinder sind zwischen zwei bis fünf Tagen pro Woche untergebracht. Derzeit sind alle Betreuungsplätze mit mehr als 24 Kindern belegt, da nicht alle täglich da sind. Auch die Übergangs-Kinderkrippe wurde für ein Jahr weiter bewilligt und ist so gut wie voll. „Der Bedarf an Betreuungsplätzen ist nach wie vor hoch“, erklärt Wörgls Kinderbetreuungskoordinatorin Astrid Ellmerer. Durch die Teuerung sei der Druck auf Familien zur Berufstätigkeit beider Elternteile sehr groß. „Neu ist, dass sich Familien unterjährig melden und einen Platz brauchen. Es gibt nur mehr eine Tagesmutter in Wörgl. Der Bedarf wäre sehr groß“, erklärt Ellmerer.
Die Gesamtkosten für die neue Einrichtung „Kinderkrippe am Wörgler Bach“ beziffert Wörgls Stadtbaumeisterin Melanie Partoll mit „rund 2 Millionen Euro“. Wörgl erhält Fördergelder vom Land. „Somit können wir auch die Einhaltung der freigegebenen Kosten durch den Gemeinderat bestätigen. In den rund 2 Millionen Euro sind die noch anfallenden Kosten des Gartens bereits einkalkuliert“, so Partoll.
Erfreut über die Eröffnung der neuen Kinderkrippe ist auch Wörgls Landtagsabgeordneter und Stadtrat Christian Kovacevic. Der Beschluss zum Ankauf der Kinderkrippe in einem Bauprojekt von Gerhard Thurner fiel 2021 noch in der Amtszeit von Bgm. Hedi Wechner. „Als damals zuständiger Familienreferent war und ist die neue Kinderkrippe für mich ein Herzensprojekt“, so Kovacevic, der „Weitsicht für die künftige Entwicklung der Stadt“ einmahne: „Ein von uns geplanter und bereits weit fortgeschrittener Kindergarten mit Kinderkrippe im Bereich der neuen Südtiroler Siedlung ist leider ins Stocken geraten. Wir dürfen hier keine Zeit verlieren, da ein weiterer Ausbau der städtischen Kinderbetreuung unbedingt mit Nachdruck weiterverfolgt werden muss.“