Bilanz übers abgelaufene Jahr zog der Heimatmuseumsverein Wörgl bei seiner 39. Jahreshauptversammlung am 4. April 2019, bei der auch die Neuwahl des Vereinsvorstandes anstand. Nach 10 Jahren legte Obmann Mag. Markus Steinbacher sein Amt zurück, seine Nachfolgerin ist Veronika Spielbichler, die seit 1996 als Freigeld-Referentin im Vereinsvorstand mitwirkt.
„Mit einer Ascher-Schunbach-Ausstellung begann meine Obmannschaft, mit einer sehr erfolgreichen Ascher-Ausstellung endet sie“, hielt Obmann Markus Steinbacher in seinem Jahresrückblick fest. Neben den regulären Sommeröffnungszeiten, die Museumsführer Hans Gwiggner betreut, und Sonderführungen für Freigeld-Interessierte zählte die Lange Nacht der Museen mit der Vorführung von historischen Wörgler Filmen durch Egon Frühwirth und dann vor allem die Ausstellung Helmuth Ascher 80plus über das Spätwerk des Wörgler Malers in der Galerie am Polylog zu den Highlights. Steinbacher dankte Kurator Dr. Günther Moschig für die Initiative und Gestaltung der Ausstellung, die nach der übervollen Vernissage über 400 Besucher verzeichnete.
Unter Steinbachers Amtszeit beteiligte sich das Heimatmuseum erstmals an der bundesweiten Langen Museumsnacht. Ausstellungsprojekte in diesem Zeitraum widmeten sich der Geschichte der Zementindustrie, des Aristo-Rechenschiebers und des Zwangsarbeiter-Durchgangslagers Wörgl, im Kirchhof wurde auf Initiative des Heimatmuseumsvereines eine Gedenktafel für die Opfer des NS-Widerstandes angebracht.
Die Neuwahl des Vereinsvorstandes erfolgte einstimmig. Der neue Vorstand setzt sich aus Obfrau Veronika Spielbichler, stellvertretend Mag. Markus Steinbacher, Kassier Franz Bode, stellvertretend Helmut Wechner, Schriftführerin Mag. Gabi Madersbacher, stellvertretend Annemarie Gerstner, Museumsführer Hans Gwiggner, Kustos Michael Pfeffer und Filmreferent Egon Frühwirth zusammen. Als Rechnungsprüfer fungieren weiterhin Dr. Andreas Taxacher und Ing. Martin Mey.
In der bevorstehenden Museums-Saison wird wieder Hans Gwiggner in seiner unvergleichlichen Art Wissenswertes aus der Wörgler Stadtgeschichte vermitteln – allerdings zu neuen Öffnungszeiten: Von 1. Juni bis Ende September ist das Heimatmuseum Wörgl jeweils dienstags und samstags von 9:30 bis 11:00 Uhr geöffnet, zudem werden Führungen für Gruppen und zum Thema Freigeld sowie zu Aristo und Rechenschieber auf Anfrage angeboten.
Das Wörgler Heimatmuseum wird auch heuer wieder zur Langen Nacht der Museen am 5. Oktober 2019 ab 18:00 seine Tore für Interessierte öffnen und zur Saisoneröffnung im Juni zu einem Museumstag laden. Wie´s mit dem Museumsbetrieb nach der Winterpause dann weitergeht, hängt mit der weiteren Nutzung und Innensanierung des Gebäudes nach der Übersiedelung der Musikschule und der Stadtmusikkapelle im Herbst 2019 in den Neubau zusammen. „Wir laden deshalb die Wörgler Bevölkerung ein, diesen Sommer viel Gebrauch von den Öffnungszeiten zu machen!“, teilt die neue Obfrau Veronika Spielbichler mit.
Ein Anliegen ist dem Museumsverein die Erinnerungskultur an dunkle Zeiten der Geschichte. Schon bei der Durchgangslager-Ausstellung 2016 über das Zwangsarbeiterlager in Söckingen von 1942-1944 wurde der Wunsch geäußert, dass vor Ort eine Gedenkstätte eingerichtet wird. Nun will ein Unternehmen auf der noch nicht bebauten ehemaligen Lagerfläche im Mündungsbereich der Brixentaler Ache in den Inn eine Betriebsstätte errichten. Anlass dafür, dieses Anliegen neuerlich gemeinsam mit dem Anne Frank-Verein weiter zu verfolgen.
Weiter geht auch die Arbeit von Franz Bode, der seine Stadtarchiv-Homepage www.heimat.woergl.at mit Inhalt befüllt und dazu historische Fotos sammelt und dokumentiert. Am 15. Juni 2019 lädt er nach der erfolgreichen Premiere 2018 zu einer Neuauflage des Heimat.Wörgl-Abends in der ZONE.Kultur.Leben.Wörgl. Bode beschäftigt sich zudem mit der Erfassung von Klein- und Flurdenkmälern in Wörgl im Rahmen eines EU-Projektes.